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Arabischer Chorgesang
Bemerkungen zu einem relativ neuen Phänomen anhand des Jordanischen Chorfestivals "Aṣwātunā" (2008 und 2012) und des "Lebanese International Choir Festival" (2015 und 2017) nebst einigen Beispielen aus der (un)mittelbaren Nachbarschaft
Stefan Naschberger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Arabische Welt: Sprache u. Gesellschaft
Betreuer*in
Rüdiger Lohlker
DOI
10.25365/thesis.57994
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20426.93595.627760-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Gegenstandsbereich der vorliegenden Masterarbeit „Arabischer Chorgesang: Bemerkungen zu einem relativ neuen Phänomen anhand des Jordanischen Chorfestivals Aṣwātunā (2008 und 2012) und des Lebanese International Choir Festival (2015 und 2017) nebst einigen Beispielen aus der (un)mittelbaren Nachbarschaft“ ist Arabischer Chorgesang bzw. Gruppengesang in arabischer Sprache. Zwei Kriterien sind für die Behandlung und Wahl des Gegenstandsbereichs bestimmend: a) die arabische Sprache (Liedgut, das in arabischer Sprache vorgetragen wird) und b) eine Definition von Chorgesang sowohl im weiteren als auch im engeren Sinn: Im weiteren Sinn wird darunter Vokalmusik verstanden, die von einem Chor bzw. einer Gesangsgruppe gesungen wird und sowohl einstimmig als auch mehrstimmig sein kann, entweder mit instrumentaler Begleitung oder a cappella, d.h. ohne eigenständige Begleitung. (Der weitere Sinn ermöglicht es, auch einstimmigen Chor- bzw. Gruppengesang, wie er in traditionellen arabischen Musikformen aufgetreten bzw. immer noch anzutreffen ist, in Teil A dieser Arbeit, die sich mit theoretischen und historischen Hintergründen arabischen Chorgesangs beschäftigt, zu integrieren.) Im engeren Sinn aber ist damit „mehrstimmiger (polyphoner), harmonischer Chor- bzw. Gruppengesang“ gemeint, wie er für die beiden Chorfestivals, die im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen, nämlich das Jordanische Chorfestival Aṣwātunā (2008 und 2012) und das Lebanese International Choir Festival (2015 und 2017) im Libanon stattgefunden hat, maßgebend war.
Die Masterarbeit gliedert sich in drei Teile:
A) Hintergründe: Dieser Teil der Arbeit beschäftigt sich mit theoretischen und historischen Hintergründen aus verschiedenen Perspektiven: soziologisch ausgerichtet ist das Kapitel „Der Chor als Verein“, das Bezug nimmt auf die Aṣabīya von Ibn Ḫaldūn und die Theorie des „Sozialen Kapitals“ von Putman, den Schwerpunkt aber bildet die musikwissenschaftliche Perspektive, aus der zwei verschiedene Paradigmen thematisiert werden: zum einen traditionelle, auf den Maqāmāt beruhende arabische Musik (vgl. hierzu die Kapitel „Das Maqām-Phänomen“, „Die Musik des arabisch-türkisch-persischen Raumes“ und das Kapitel „Formen einstimmigen Arabischen Chor- und Gruppengesangs“, das sich aus einer ex-post-Perspektive sowohl mit „Genres säkularer Musik mit Chor“ als auch mit „Formen religiöser Praxis mit einstimmiger Kantillation“ auseinandersetzt), zum anderen die akkord-harmonische Musik des Abendlandes (vgl. hierzu die Kapitel „Zur Entstehung mehrstimmiger Chormusik“ und „Drei Charakteristika mehrstimmiger Chöre“). Das Kapitel „Mehrstimmigkeit aus globaler Perspektive“ berücksichtigt musikethnologische Erkenntnisse und versucht eine Standortbestimmung und Verortung der akkord-harmonischen Mehrstimmigkeit als eines Phänomens unter vielen.
Eine Gegenüberstellung bzw. Verschränkung der beiden Paradigmen findet in den Kapiteln „Das Curriculum“, „Improvisation und Notation“, „Arabisches und Abendländisches Tonsystem“ und „Akkulturation: Austausch, Einflüsse, Prädominanzen“, das sich mit Einflüssen und Wechselwirkungen zwischen den beiden Paradigmen beschäftigt, statt.
Im Kapitel „Polyphone Arabische Chormusik“ werden arabische Lieder, die für mehrstimmigen Chor bearbeitet worden sind und Schwierigkeiten der Adaptation behandelt. Dieses Kapitel, in dem die Veranstalter der beiden im Mittelpunkt dieser Masterarbeit stehenden Chorfestivals zu Wort kommen, bildet die Überleitung zu Teil
B) Die Chorfestivals Aṣwātunā (2008, 2012) und des Lebanese International Choir Festival (2015, 2017): Dieser Teil der Arbeit beschäftigt sich ausführlich mit den beiden Chorfestivals und deren „Zielsetzungen und Intentionen“ sowie „Programmen und Gesangsrepertoires einzelner Chöre“, die an den beiden Festivals teilgenommen haben. Zur Erhellung gegenwärtiger Phänomene im Zusammenhang mit dem Thema dieser Masterarbeit sind zwei Exkurse eingeflochten: „Das orientalische Christentum“ und „Islam und Musik“.
C) Arabischer Chorgesang in der Nachbarschaft: Der dritte und letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit Chören, die in der (un)mittelbaren Nachbarschaft (Wien) anzutreffen sind und Lieder in arabischer Sprache singen.
Dieser Teil gliedert sich in vier Bereiche: a) Orientalische Kirchen in Wien, die Arabischen Chor- bzw. Gruppengesang im Rahmen ihrer Liturgie praktizieren; b) der Frauenchor der „Weltkulturschule“ (Wien) als Beispiels eines Chores, der aus einem Verein im Rahmen eines Sozialprojekts hervorgegangen ist; c) Flüchtlingschöre: „Voices of Refugees“ (Wien) und der „(Syrische) Friedenschor“ (München); dieser Teil der Arbeit beinhaltet einen Exkurs über das Verhältnis von Bürger- und Menschenrechten zu Flüchtlingen (und schließt damit an soziologische Überlegungen im Kapitel „Der Chor als Verein“ in Teil A an) und d) Gruppengesang im Ausbildungsrahmen, ein Beispiel: Kurs der Volkshochschule Ottakring „Arabisch als Erstsprache für Kinder (6-10 Jahre)“ als einem Beispiel für arabischen Gruppengesang im Ausbildungsrahmen – der bedauerlicherweise nicht zustande gekommen ist. Das Angebot einer Teilnahme wird aber, so die Hoffnung, auch in Zukunft bestehen und bildet als Möglichkeitsform den Abschluss dieser Masterarbeit.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Arabischer Chorgesang der Chor als Verein die Aṣabīya bei Ibn Ḫaldūn „Soziales Kapital (Putnam) Mehrstimmigkeit Akkulturatio das Maqām-Phänomen Improvisation und Notation Arabisches und Abendländisches Tonsystem Formen einstimmigen Arabischen Chor- und Gruppengesangs Polyphone Arabische Chormusik die Chorfestivals Aṣwātunā (2008, 2012) und des Lebanese International Choir
Autor*innen
Stefan Naschberger
Haupttitel (Deutsch)
Arabischer Chorgesang
Hauptuntertitel (Deutsch)
Bemerkungen zu einem relativ neuen Phänomen anhand des Jordanischen Chorfestivals "Aṣwātunā" (2008 und 2012) und des "Lebanese International Choir Festival" (2015 und 2017) nebst einigen Beispielen aus der (un)mittelbaren Nachbarschaft
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
201 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rüdiger Lohlker
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
24 Theater > 24.40 Musik: Allgemeines ,
24 Theater > 24.45 Musiksoziologie ,
24 Theater > 24.60 Musikformen, Musikgattungen: Allgemeines ,
24 Theater > 24.61 Vokalmusik ,
24 Theater > 24.66 Religiöse Musik, geistliche Musik ,
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft
AC Nummer
AC15448111
Utheses ID
51223
Studienkennzahl
UA | 066 | 676 | |