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Die Auswirkung von unterschiedlichen Stretching-Techniken im Rahmen des Aufwärmprogrammes auf die sportliche Leistung und Leistungsfähigkeit
eine systematische Übersichtsarbeit
Katrin Gutleben
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Chemie UF Bewegung und Sport
Betreuer*in
Harald Tschan
DOI
10.25365/thesis.58107
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13409.19132.773154-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zielsetzung: Stretching ist sowohl für Hobby- als auch Profisportler/innen ein zentraler Bestandteil des Aufwärmprogrammes vor Training und Wettkampf welchem Leistungsverbesserung, Verletzungsprophylaxe und allgemeine Vorteile für die Athlet/innen nachgesagt wird. Diese Vorteile werden in den letzten Jahren jedoch sehr kontrovers diskutiert und Zweifel an der Wirksamkeit der verschiedenen Dehnmethoden werden geäußert. Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist es, die optimale Dehnmethode für verschiedene Leistungsparameter (Sprint-, Sprung- und Agilitätsleistung und Bewegungsausmaß) herauszufinden.
Methodik: Die Datenbanken „Web of Science“ und „PubMed“ wurden für die Erstellung des systematischen Reviews nach geeigneten Studien mit Hilfe von gezielten Schlagwörtern durchsucht. Das Hauptaugenmerk bei der Auswahl der Studien lag darauf, dass Stretching im Zuge eines Aufwärmprogrammes durchgeführt und in Bezug auf die Leistungsfähigkeit getestet wurde. Weitere wichtige Einschlusskriterien stellten die Randomisierung der Studie und der Einschluss einer Kontrollgruppe dar. Außerdem sollte die Veröffentlichung innerhalb der letzten zehn Jahre, das Teilnehmer/innenalter zwischen 18 und 35 Jahren, die Mindestteilnehmer/innenzahl zehn und eine Verletzungsfreiheit der Proband/innen gewährleistet sein. Für die Beantwortung meiner Fragestellungen verblieben schließlich 35 Studien.
Ergebnisse: In Hinblick auf das Bewegungsausmaß gibt es eindeutig positive Auswirkungen nach statischem und auch dynamischem Stretching. Jedoch wirkt sich statisches Stretching tendenziell negativ auf die Sprungleistung aus, wogegen dynamisches Stretching Vorteile aufzeigt. In Studien, in denen kurze Stretch-Intervalle (≤ 30 Sekunden) zur Anwendung kamen, konnten keine negativen Effekte auf die Sprungleistung festgestellt werden. Dies kann daran liegen, dass kurze Intervalle keine Änderungen in den viskoelastischen Eigenschaften der Muskel-Sehnen-Einheiten hervorrufen, längere hingegen schon. Auch zeigten sich Verbesserungen in den Sprintleistungen bei jenen Studien, in welchen kurze Dehnintervalle (fünf - 20 Sekunden) zum Einsatz kamen. Längere Stretch-Einheiten beeinflussten Sprint- und Agilitätsleistung wiederum negativ. Drei von elf Studien zeigten eine signifikante Abnahme der Kraftproduktion, wobei in zwei dieser Studien statisch und in einer dynamisch gedehnt wurde.Schlussfolgerung: Vor Sportarten, in denen überdurchschnittliche Dehnfähigkeit verlangt wird, sollte statisch gedehnt werden. Es liegt ein geringfügiger Beweis vor, dass sich statisches Stretching negativ auf Schnellkraftleistungen auswirkt. Dynamisches Dehnen sollte vor Sprung- und Sprintleistungen bevorzugt angewendet werden. Hervorzuheben ist, dass nicht nur die Stretching-Methode wichtig ist, sondern auch die Intensität, Dauer und Frequenz ihrer Anwendung ausschlaggebend für die Leistung sind.
Abstract
(Englisch)
Objective:
Stretching is a central feature of warm-up before training sessions and competitions both among amateurs and professional athletes. It is said to have a positive effect on the performance, prevents injuries and has benefits for the athlete in general. Those benefits have been at the centre of a controversial discussion, with scientists disputing the effectiveness of various stretching methods. It is the aim of this systematic overview to determine the ideal stretching method for various performance parameters (sprint performance, jump performance, agility performance and range of motion).
Methodology:
Using specific keywords, the databases “Web of Science” and “PubMed” were scanned for suitable surveys to put together a systematic review. The studies were selected based on two main criteria: whether the studies looked into stretching as part of the warm-up and whether the effect of stretching on the performance was tested. Other important selection criteria were the randomisation of the trial and an existing control group. Moreover, publication should be no longer back than ten years, participants should be between 18 and 35 years of age, with at least ten people taking part in the trial, and the subjects should be injury-free. 35 studies were found to be eligible.
Results:
As far as range of motion is concerned, significant positive effects are achieved with static and dynamic stretching. However, static stretching has a negative effect on jump performance, while dynamic stretching shows positive effects. Trials with short stretching intervals (≤ 30 seconds) showed no negative effects on jump performance. A reason can be that short intervals do not affect the viscoelastic properties of the muscle-tendon unit, whereas longer intervals do.
In addition, an improvement in sprint performance was verified in studies with short stretching intervals (five to 20 seconds). Longer stretching was shown to have a negative effect on sprint performance and agility performance. Three out of eleven studies detected a significant loss in strength production as a result of stretching, with two out of three testing static stretching and one testing dynamic stretching.Conclusion:
When doing sports that call for a higher than average stretching capability, static stretching is recommended. There is a mild indication that static stretching has a negative effect on speed strength. Dynamic stretching should be preferred when jump performance or sprint performance are relevant.
It is emphasized that not only the method but also the intensity, duration and frequency of stretching is relevant to the performance in question.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Stretching dynamic static PNF warm-up performance
Schlagwörter
(Deutsch)
Stretching dynamisch statisch PNF Aufwärmprogramm Leistungsfähigkeit
Autor*innen
Katrin Gutleben
Haupttitel (Deutsch)
Die Auswirkung von unterschiedlichen Stretching-Techniken im Rahmen des Aufwärmprogrammes auf die sportliche Leistung und Leistungsfähigkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine systematische Übersichtsarbeit
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
117 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Tschan
Klassifikationen
44 Medizin > 44.37 Physiologie ,
76 Sport > 76.29 Sport, Sportwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC15424067
Utheses ID
51314
Studienkennzahl
UA | 190 | 423 | 482 |
