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Wenn Ehen scheitern
die Entwicklung der Scheidungsfrage zwischen 1783 und 1884 in Österreich und Frankreich
Patricia Zloic
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Andrea Griesebner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58112
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13410.87298.957571-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit befasst sich mit den Ehescheidungen und der Entwicklung der Scheidungsfrage zwischen 1783 und 1884 in Österreich und Frankreich. Die Unter- suchung beginnt vor 1783, da die Gerichtsbarkeit in beiden Ländern auf dem kanonischen Gesetz basierte. Die Scheidungsfrage entwickelte sich in Österreich und Frankreich in einem komplexen Spannungsfeld und Wandel von kirchlicher und staatlicher Gerichtsbarkeit. Dieser Wandel wurde anhand relevanter Forschungsliteratur und Rechtsquellen aus Österreich und Frankreich aufgezeigt. Das Streben nach Macht lässt die Ehe zu einem Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen weltlichen und kirchlichen Instanzen werden. Die katholische Kirche setzt voraus, dass die Ehe ein unauflösbares Band ist, währenddessen aus weltlicher Sicht die Ehe ein auflösbarer bürgerlicher Vertrag ist. Dabei verlief die Entwicklung nicht linearprogressiv, sondern iterativdisruptiv. Der permanente Wechsel von Restriktion und Permission dominerte als Grundmuster die damalige Praxis der Eheauflösung. Im Mittelpunkt meiner Forschung befinden sich das Ehe- und Scheidungsrecht in Österreich und Frankreich zwischen 1783 und 1884 sowie auch die vom Gesetz erlaubten Gründe zur Annullierung der Ehe. Zu differenzieren galt es die verschiedenen Scheidungsmöglichkeiten. Das Konzept der Ehe als Sakrament, verankert im kanonischen Recht, erlaubte nur eine unbefristete Scheidung bzw. eine befristete Trennung von Tisch und Bett. Das Konzept der Ehe als bürgerlichen Vertrag eröffnete auch die Möglichkeit einer einvernehmlichen Scheidung von Tisch und Bett. Voraussetzung für eine Heirat mit Wiederverheiratungsoption war allerdings die Zivilehe. Diese wurde am 3. September 1791 nur in Frankreich eingeführt, 1816 verboten und 1884 erneut eingeführt. Mein Vorhaben soll einen Beitrag zur Kultur- und Geschlechtergeschichte in der Zeit zwischen 1783 und 1884 in Österreich und Frankreich leisten. Nicht eingegangen werden konnte auf das Scheidungsrecht für all jene Personen, die nicht der katholischen Religion angehörten.
Abstract
(Englisch)
This master thesis deals with divorce and the development of the divorce question between 1783 and 1884 in Austria and France. The investigation begins before 1783, as the jurisdiction in both countries was based on canon law. The divorce question developed in Austria and France in a complex field of tension and change of ecclesiastical and state jurisdiction. This change has been demonstrated by relevant research literature and legal sources from Austria and France. The pursuit of power between secular and ecclesiastical authorities makes marriage a battleground. The Catholic Church presupposes that marriage is an indissoluble bond, whereas, from a worldly point of view, marriage is regarded as a dissolvable civic contract. The development was not linearly progressive, but iterative-disruptive. The focus of my research interests are marriage and divorce law in Austria and France between 1783 and 1884, as well as the legal grounds for annulling marriage had to differentiate the different divorce options. The concept of marriage as a sacrament, enshrined in canon law, allowed only an indefinite divorce or a temporary separation from bed and board. The concept of marriage as a civil contract also opened up the possibility of a consensual divorce from the bed and board. The prerequisite for a marriage with a remarriage option, however, was civil marriage. It was introduced on the 3rd of September 1791 only in France, banned in 1816 and reintroduced in 1884. My intention was to make a contribution to the cultural and gender history in the period between 1783 and 1884 in Austria and France. It was not possible to enter into the divorce laws for all those persons who were not members of the Catholic religion.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
divorce
Schlagwörter
(Deutsch)
Ehen im 18./19. Jahrhundert Scheidung von Tisch und Bett Trennung von Tisch und Bett Österreich Frankreich Scheidung
Autor*innen
Patricia Zloic
Haupttitel (Deutsch)
Wenn Ehen scheitern
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Entwicklung der Scheidungsfrage zwischen 1783 und 1884 in Österreich und Frankreich
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
95 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Griesebner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC15453014
Utheses ID
51318
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1