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Moralische Bildung als Aufgabe der Schule?
Didaktik des Ethikunterrichts im internationalen Vergleich
Georg Platzer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Philosophie)
Betreuer*in
Konrad Paul Liessmann
Mitbetreuer*in
Stefan Hopmann
DOI
10.25365/thesis.58174
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13410.11137.594160-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird der Blick auf vier ausgewählte innereuropäische Modelle des Werte-/Ethik-/Religionskundeunterrichts im Hinblick auf deren Didaktik, didaktische Umsetzung und Tradition gerichtet. Eingebettet ist die vergleichende Analyse in grundlegende philosophische Überlegungen zur Vermittlung von Moral im Kontext Schule.
Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden verschiedene Lehrpläne aus dem deutschsprachigen Raum mit klassischen philosophischen Positionen zur Lehrbarkeitsfrage von Moral kontrastiert. Dabei wurde unter anderem argumentiert, dass moderne Konzepte des Ethikunterrichts als Ausdruck oder Produkt einer werterelativistischen Tendenz moderner Gesellschaften verstanden werden können und damit im Widerspruch zur antik-philosophischen Vorstellung vom Guten und Richtigen im Sinne des Tugendhaften stehen. Außerdem wurden problematische Aspekte der Anwendung des Konzeptes der Kompetenzorientierung auf den Philosophie- und Ethikunterricht diskutiert. Dabei wurde die These vertreten, dass die Ziele des Kompetenzdenkens – Verwertbarkeit, Effizienz und umfassende Anwendungsorientierung – im Widerspruch stehen zu dem, was das Wesen der Philosophie im eigentlichen Sinne ausmacht.
Der Vergleich der Modelle aus den Ländern Österreich, Deutschland (Bayern, Brandenburg), Schweden und Norwegen brachte einerseits Erkenntnisse hinsichtlich der historischen Begründung des Unterrichtsfaches, andererseits wurden die didaktischen Besonderheiten der Ansätze herausgearbeitet: Während in Norwegen religionskundliche Themen die Lehrpläne dominieren, sind es in Deutschland vorwiegend lebenskundliche Aspekte, die den Ausgangspunkt des ethischen Lernens markieren. Der Stellenwert der Kompetenzorientierung ist in Norwegen, Deutschland und Österreich hoch, während in der schwedischen Variante bestimmte Lern- und Inhaltsziele den Lehrplan kennzeichnen. Insgesamt lassen sich gewisse, den Lehrplan konstituierende Inhalte in allen Modellen gleichermaßen identifizieren (Identität, Menschenrechte, Religionskunde), während andere Inhalte als länderspezifische Besonderheit erscheinen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Ethikunterricht Ethik-Didaktik Lehrplananalyse
Autor*innen
Georg Platzer
Haupttitel (Deutsch)
Moralische Bildung als Aufgabe der Schule?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Didaktik des Ethikunterrichts im internationalen Vergleich
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
V, 347 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Markus Tiedemann ,
Bernd Hackl
Klassifikation
08 Philosophie > 08.03 Grundlagen und Methoden der Philosophie
AC Nummer
AC15481841
Utheses ID
51375
Studienkennzahl
UA | 792 | 296 | |