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Zwischen Volk und Rock’n’Roll
ethnologische Beobachtungen zu Andreas Gabalier
Bernd Neuhauser
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Tatjana Thelen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58197
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13409.06132.960466-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Andreas Gabalier ist kein Künstler für alle. Das liegt nicht daran, dass er sich soziologisch gesehen nur einer bestimmten Gruppe oder einer Schicht zugänglich zeigt, sondern daran, dass er für bestimmte ideologische und politische Bilder in der Gesellschaft steht, die ihn für man-che Menschen zu einem Idol, für andere aber zu einem roten Tuch machen. Wie die anerkann-te Diskursanalytikerin Ruth Wodak sagt, offenbaren sich bei Musikern wie Andreas Gabalier oder auch Conchita Wurst „Extrempole“ einer vermehrt antagonistischen Öffentlichkeit. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Suche nach der „neuen Diskursreichweite“ des Popstars Andreas Gabalier mit ethnografischen Mitteln. Im Sinne der ethnologischen Tradition von Clifford Geertz ist die Aufgabe des Anthropolo-gen, den „sozialen Diskurs“ niederzuschreiben und „das Gesagte“ eines solchen Diskurses so dem „vergänglichen Augenblick zu entreißen“. Diskurs wird hier in erster Instanz als „ein En-semble von Aussagen, die ein bestimmtes Wissen bezüglich eines Subjektes oder Objektes produzieren“ verstanden. In zweiter Instanz stellt der Diskurs immer eine „soziale Praktik“ dar. Beobachtungen bzw. Beschreibungen sich darin befindlicher individueller Teilnehmer sollen als Spiegelbild für das Gesamtbild einer Gesellschaft abstrahiert werden. Der empiri-sche Blick richtet sich hier auf mediale Beiträge (Print, TV, Internet, etc.), die ganzheitliche Gestaltung von Musikprodukten (Produktion, Performance, Visualisierung, etc.) und Be-obachtungen aus „nicht teilnehmenden“ (Kulturangebot, virtuelle Kontakte) und „teilnehmen-den“ Instanzen (Konzert). Kontextualisiert wird das zu beschreibende Phänomen Andreas Gabalier in seiner soziologi-schen Rolle eines Prominenten, in seiner Funktion im Schlager- und Popmusikdiskurs und sei-ner aktiven und passiven Stellung in der Öffentlichkeit. Wichtig ist es dabei, den Musiker Andreas Gabalier zunächst anhand seines populärkulturellen Angebots zu untersuchen und nicht die Politik als Ausgangspunkt zu wählen. Nur so kann gezeigt werden, wie die Musik Träger von politischen und „ideologischen Fragmenten“ (nach S. Hall) werden kann. Darauf aufbauend wird Gabaliers Rolle als „konservativer Rebell“ untersucht. Dabei ist sein Umgang mit bestimmten Werten, Traditionen und dem Begriff der „Heimat“ von oberster Bedeutung. Ein Augenmerk wird auch auf die Relationalität des Konzeptes der „Authentizität“ gelegt. Hierbei wird eine Unvereinbarkeit zwischen einem traditionell-konservativen und einem libe-ralen und „politisch korrekten“ Lager zur Geltung kommen. Erhoben werden darüber hinaus kulturspezifische Marker beim „Volks-Rock’n’Roller“, die ihn als ein Exemplar eines „neuen Nationalismus“ bzw. als einen Referenten eines zeitgenössischen kulturellen Widerstands aus-zeichnen. Abschließend wird auf einer eher theoretischen Ebene beleuchtet, wie es sich im vorliegenden Diskurs mit einem gesellschaftlichen Toleranzverständnis verhält.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gabalier Volks-Rock'n'Roll Schlager Volksmusik Tradition Heimat Nationalismus
Autor*innen
Bernd Neuhauser
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Volk und Rock’n’Roll
Hauptuntertitel (Deutsch)
ethnologische Beobachtungen zu Andreas Gabalier
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
135 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Tatjana Thelen
Klassifikationen
24 Theater > 24.63 Unterhaltungsmusik ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.00 Ethnologie: Allgemeines
AC Nummer
AC15450335
Utheses ID
51397
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1