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Städtische Kleiderordnungen im ausgehenden Hoch- und Spätmittelalter - mit besonderer Berücksichtigung der Stadt Wien
David Mario Primas
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Bewegung und Sport UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Meta Niederkorn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58222
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13410.22508.898872-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit werden Aspekte untersucht und behandelt, die das Kleiderverhalten im ausgehenden Hoch- und Spätmittelalter – vor allem im deutschsprachigen Raum – beeinflussten. Diese Diplomarbeit ist sowohl historisch als auch soziologisch ausgerichtet und beschäftigt sich mit dem Thema der sozialen Funktion von städtischen Kleiderordnungen und zeigt Aspekte auf, die das Kleiderverhalten im Hoch- und Spätmittelalter beeinflussten. Anhand von Quellenmaterial, wird eine Untersuchung sozialer Zuordnungen über Kleidung innerhalb der städtischen Gemeinschaft durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist es den Zusammenhang zwischen Kleidung und Stand und Stellung deutlich zu machen. Der Begriff des Habitus spielt bei der Aufarbeitung des Sozialverhaltens eine wesentliche Rolle. Ein Teil der Arbeit versucht über die Kleidung Rückschlüsse auf den Habitus der damaligen Menschen zu ziehen. Die Intention liegt demnach auch darin, Auftreten und Umgangsformen des Einzelnen bzw. von sozialen Schichten genauer darzulegen. Nach einer kurzen Einführung, in der eine genauere Betrachtung der Kleidung unter zeremoniellen Gesichtspunkten stattfindet und die Kleidung als solche in der Kirche analysiert, aber auch Kleidung als Kommunikationsmittel und der Modebegriff dargestellt wird, konzentriert sich die Arbeit einerseits auf das Material der Kleidung als Zeichen der Distinktion und andererseits auf die Symbolik der Kleiderfarben in der hoch- und spätmittelalterlichen Gesellschaft. In diesen Kapiteln wird ein Bezug zum Bericht von Johannes Cuspinian über den Wiener Kongress und die Doppelhochzeit von 1515 in den einzelnen Kategorien hergestellt. Die Aufarbeitung dieses Berichts zeigt den Stellenwert von Kleidung, Schmuck und Accessoires in der spätmittelalterlichen Gesellschaft. Diese Arbeit zeigt auch, dass verordnete Kleidungsstücke aber auch fehlende Bekleidungselemente Zeichen der Stigmatisierung waren. Der Fokus dieser Arbeit liegt demnach auch darin, dem Leser oder der Leserin die Zeichenfunktion von Kleidung näher zu erläutern. Am Ende der Arbeit wird noch auf die Kleidung als vererbbares Gut eingegangen und ein Beispiel einer letztwilligen Verfügung eines Wieners aus dem Jahr 1369 gegeben. Es soll gezeigt werden, dass Kleidung durchaus ein wesentlicher Bestandteil der materiellen Kultur des Spätmittelalters war und als Wertobjekt gesehen wurde, das mehr als einer Generation dienen sollte. Schlussendlich geht es in dieser Arbeit darum, verstärkt auf das Phänomen der Luxusordnung einzugehen und den Begriff „Ordnung“ als solchen zu beschreiben. Dabei wird eine der ältesten für die Stadt Wien nachgewiesenen Kleiderordnung (15. Jahrhundert) herangezogen und die verschiedenen Rangstufen innerhalb des sozialen Systems erkennbar gemacht.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines aspects that determined the choice of clothing in the High Middle and Late Middle Ages in the then German speaking world. It focuses on the social function of urban dress codes/sumptuary laws from a sociological and historical perspective. Based on source materials, the social assignment to a certain urban community due to distinct clothing is undertaken. This paper aims at clarifying the connection between clothing and status/class. Of major importance in connection with the appraisal of social behaviour is the term “habitus”. Therefore, part of this paper seeks to establish a link between clothing and the habitus of people in the designated historical era and to delineate in a clear way manners and appearances of individuals and social classes. After a short introduction that focuses on a detailed reflection on clothing in the context of ceremonies, both religious and worldly, as well as an analysis of the way one dresses as a means of communication in the world of fashion, the material aspect of clothing as a feature of distinction will come to the fore, complemented by considerations on the symbolism/symbolic force of colours in medieval society. Reference will be made here to the reports of Johannes Cuspinian on the “Wiener Kongress” and the double wedding of 1515, highlighting the importance of clothing, jewellery and accessories in late medieval societies. This paper also endeavours to show the stigmatising effects of prescribed clothing and lack of desired elements of fashion/clothing, thus making the reader aware of the symbolic function of clothing. Clothing as a heritable commodity makes up the final part of this thesis. It is argued that clothing did constitute an essential part of the material culture of the late Middle Ages and was seen as an object of value to be handed down through generations. Consequentially one of the aims of this paper was to describe the phenomenon of the social order created by the possession of luxury items and to ultimately clarify the term “order” as such. Corroboration for points arrived at is drawn from one of the oldest sumptuary laws issued for Vienna (15th century), which is instrumental in making apparent the various classes in the social system.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
clothing late middle age fashion society church dresscodes Vienna
Schlagwörter
(Deutsch)
Kleidung Hoch- und Spätmittelalter Mode Gesellschaft Kirche Kleiderordnungen Wien
Autor*innen
David Mario Primas
Haupttitel (Deutsch)
Städtische Kleiderordnungen im ausgehenden Hoch- und Spätmittelalter - mit besonderer Berücksichtigung der Stadt Wien
Paralleltitel (Englisch)
Urban dresscodes in the late middle ages - with the main emphasis on the city of Vienna
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
119 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Meta Niederkorn
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
AC Nummer
AC15427908
Utheses ID
51419
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1