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Bedeutung des Herzens in den Schriften des Augustinus und Pascal
Boro Gavran
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Katholische Fachtheologie
Betreuer*in
Marianne Schlosser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58259
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13407.92475.508665-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt den Begriff und die Bedeutung des ,,Herzens“ in den Schriften von Augustinus und Pascal. Sie zeigt, welche herausragende Rolle das Herz für das Konzept der beiden großen christlichen Denker vom Menschen als einem ,,geistigen“ Wesens spielt. Ausgehend von den biblischen Grundlagen und den Auffassungen in der Patristik sowie den Anschauungen der antiken Philosophie wird zunächst die Relevanz des Herzens in den Werken von Augustinus - mit Schwerpunkt auf den Confessiones - untersucht. Dabei wird herausgearbeitet, inwieweit Augustinus bereits bestehende Konzepte seiner Zeit aufgenommen und erweitert hat. Beginnend mit seiner Erkenntnis „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir“ (Confessiones 1,1) wird das Herz als Ort und Organ der Gotteserkenntnis und der Wahrnehmung von Gottes Gegenwart ausgewiesen, was die Zentralität des Herzens in einem ganzheitlichen Bild vom Menschen festigt und krönt. Der zweite Abschnitt widmet sich der Anthropologie Pascals, für deren Darstellung Pascals Formulierung "Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt." (Pensées IV, 277) den Ausgangspunkt bildet. Im Folgenden wird erläutert, wie Pascal die „Vernunft“ mit dem „Herzen“ erweitert, welche wechselseitigen Beziehungen zwischen Vernunft und Herz bestehen, und welche Auswirkungen diese für das Verhältnis von Vernunft bzw. Wissen und Glauben haben. Zum einen wird die Vorrangstellung des Herzens gegenüber der Vernunft bei Pascal unterstrichen, gleichzeitig wird aber auch Pascals Aufwertung der Vernunft untermauert, der diese so in eine Beziehung zum Herzen stellt, dass die beiden zu einem Ort der Gotteserkenntnis werden. Das unzertrennbare Zusammenspiel zwischen Herz und Vernunft markiert auch das Ende der traditionellen Metaphysik, zumal diese der Sphäre der Vernunft angehört. Ferner wird gezeigt, dass der Rationalismus, den die Wissenschaft seit dem 17. Jh. pflegt und zum Credo erhebt, lediglich Hypothesen aufstellt, bei denen es sich um Meinungen handelt, die jedoch nicht zum Erkennen der Wahrheit führen. Das Wahrheiterkennen geschieht vielmehr im Herzen und in der Vernunft, zumal die Vernunft das Herz prüft, das irren kann, und das Herz der Vernunft die wesentlichen Informationen liefert. Die rationalen Verteidigungen verschiedener Aussagen stellen für Pascal keine Beweise dar, weil sich für die Wahrheit nur Gründe anführen lassen, welche allein das Herz kennt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
heart reason
Schlagwörter
(Deutsch)
Herz Gotteserkenntnis Augustinus Pascal Vernunft Einleuchten Berührtwerden Fühlen
Autor*innen
Boro Gavran
Haupttitel (Deutsch)
Bedeutung des Herzens in den Schriften des Augustinus und Pascal
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
99 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Marianne Schlosser
Klassifikation
11 Theologie > 11.06 Religionspsychologie
AC Nummer
AC15493053
Utheses ID
51449
Studienkennzahl
UA | 011 | | |
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