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Geschichte weiblich: der historische Roman österreichischer Schriftstellerinnen von der Ersten zur Zweiten Republik
Analyse der Romane von Marta Karlweis, Alma Johanna Koenig und Elisabeth Freundlich
Corina Prochazka
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Johann Sonnleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58281
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13410.93589.290864-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Untersuchung soll aufzeigen, dass die in der offiziellen Historiographie unterrepräsentierte, teils ausgeschlossene Stimme von Frauen in vielen historischen Romanen von schreibenden Frauen von Beginn an, das heißt, seit der Entwicklung der Gattung gegen Ende des 18. Jahrhunderts, hörbar und die exkludierten weiblichen Subjekte sichtbar gemacht wurden. Oft präsentiert sich der historische Roman von Frauen daher auch als ein Medium, durch das Kritik an zeitgenössischen gesellschaftlichen Entwicklungen, den Geschlechterverhältnissen sowie an der geschichtlichen Überlieferung geübt wurde. Gleichzeitig kann der historische Roman von Frauen auch ein imaginativer Ort sein, in dem abseits von der androzentrischen Historiographie weibliche Erfahrungen dargestellt werden. Von weiblichen Lebenszusammenhängen handelnde historische Literatur galt wohl auch aus diesen Gründen gegenüber der „Geschichte der großen Männer“ lange als zweitrangig, aufgrund ihrer Thematik oftmals auch als literarisch minderwertiger, war eben „Frauenliteratur“, meist gleichbedeutend mit Unterhaltungs- bzw. Trivialliteratur. Ein Symptom hierfür sind wohl auch die zahlreichen anonym oder unter männlichen Pseudonym publizierten historischen Romane, die schreibende Frauen aus verschiedenen Gründen benützten und zum Teil auch heute noch benützen. Theoretisch stützt sich die vorliegende Untersuchung sowohl auf Arbeiten zum historischen Roman, allen voran Georg Lukács‘ Studie „Der historische Roman“, als auch auf Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechtergeschichte und der feministischen Literaturwissenschaft bzw. der gender-orientierten Narratologie. Ausgehend von diesen Überlegungen wird die Analyse von drei, in der Literaturwissenschaft bisher nicht bzw. kaum rezipierten Romanen österreichischer Schriftstellerinnen hauptsächlich die Darstellung von „weiblicher Geschichtserfahrung“ im Medium des historischen Romans zum Gegenstand haben. Es handelt sich dabei um „Das Gastmahl auf Dubrowitza“ von Marta Karlweis (1921) und „Der heilige Palast“ von Alma Johanna Koenig (1922), kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erschienen, und „Der eherne Reiter“ von der aus dem amerikanischen Exil zurückgekehrten Elisabeth Freundlich (1960), veröffentlicht in den Anfangsjahren der Zweiten Republik. Die Autorinnen verstehen es, auf eigenständige Weise mit dem historischen Quellenmaterial umzugehen und dieses für die narrative Konstruktion ihrer Romane zu verwenden. In allen drei Romanen wird der historische Stoff durch unterschiedliche Erzählverfahren so auch dazu benützt, die historisch und gesellschaftlich bedingte Situation von Frauen und die Geschlechterverhältnisse darzustellen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Historischer Roman Historischer Roman von Frauen österreichische Schriftstellerinnen Erste Republik Frauen- und Geschlechtergeschichte feministische Literaturwissenschaft
Autor*innen
Corina Prochazka
Haupttitel (Deutsch)
Geschichte weiblich: der historische Roman österreichischer Schriftstellerinnen von der Ersten zur Zweiten Republik
Hauptuntertitel (Deutsch)
Analyse der Romane von Marta Karlweis, Alma Johanna Koenig und Elisabeth Freundlich
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
148 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Sonnleitner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen
AC Nummer
AC15452892
Utheses ID
51471
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1