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Innerparteiliche Rekrutierungsstrategien
Listenerstellungsprozesse österreichischer Parlamentsparteien und deren Beitrag für die Demokratie
Gwendolyn Christin Kohlhaupt
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Wolfgang Claudius Müller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58505
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25373.94761.747055-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die KandidatInnenselektion für öffentliche Wahlämter gehört zu den wesentlichsten Funktionen von politischen Parteien. In Österreich stehen die Abgeordneten des Nationalrats aufgrund der Monopolstellung der politischen Parteien bei der KandidatInnenauswahl, des vorherrschenden Listenwahlrechts und des de facto stabilen Wahlverhaltens bereits vor der Wahl zum Nationalrat zu über 80% fest. Die vorliegende Masterarbeit stellt eine systematische und detaillierte Analyse der Listenerstellungsprozesse der politischen Parlamentsparteien in Österreich für die Nationalratswahl 2013 und 2017 dar. Auf Basis der Statuten sowie den von den Parteien selbst veröffentlichten Informationen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der KandidatInnenauswahl herausgearbeitet. Vor dem Hintergrund eines liberalen Demokratieverständnisses wird zudem versucht die demokratische Qualität der einzelnen Selektionsverfahren aufzuzeigen und der Frage nachzugehen, welches KandidatInnenselektionsverfahren am demokratischsten ist bzw. welches KandidatInnenselektionsverfahren am ehesten einen Beitrag für die Demokratie auf staatlicher Ebene leistet. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass der Listenerstellungsprozess bei den Grünen und NEOS eine hohe demokratische Qualität aufweist und mehrere wesentliche Dimensionen der Demokratie bedient. Als traditionell basisdemokratisch ausgerichtete Partei ist die Partizipation der Parteimitglieder auf subnationaler Ebene bereits seit langem im Statut der Grünen festgeschrieben. Parität und Wiederwahlklausen sichern darüber hinaus ein Mindestmaß an Repräsentation und Wettbewerb. Auch die einzelnen Stufen des dreiteiligen Listenerstellungsprozesses bei NEOS erfüllen unterschiedliche demokratische Anforderungen. Nachdem die BürgerInnen und der Vorstand als Selektorat fungiert haben, sind es die Mitglieder der Partei, welche letztlich über die KandidatInnen abstimmen. Damit ist der Prozess nicht nur sehr inklusiv gestaltet, sondern es werden auch Repräsentationsansprüche sowie die Kontrolle der Partei über den Listenerstellungsprozess gewährleistet. Im Unterschied dazu spielen für die anderen politischen Parteien in Österreich wie ÖVP, SPÖ, FPÖ, Liste Pilz (Jetzt), Team Stronach und BZÖ die Vorstände eine zentrale Rolle bei der KandidatInnenselektion. Zumeist können die KandidatInnenselektionsverfahren als exklusiv, zentralisiert und wenig transparent charakterisiert werden, wobei die Parteivorsitzenden zunehmend an Einfluss gewinnen.
Abstract
(Englisch)
Candidate Selection is one of the core functions of political parties. Due to the monopoly position of political parties in determining the electoral lists for National Council in Austria, the party-list system and traditionally very stable voting behaviour, the members of National Council are already over 80 % fixed before the actual vote. This Master Thesis presents a systematic and in-depth analysis of candidate selection methods in Austria regarding the election for the National Council in 2013 and 2017. Through the analysis of party statutes and information published by the parties, similarities and differences in candidate selection methods are shown. In addition, this work attempts to determine the democratic quality of the candidate selection methods in Austria. It does this by addressing the question of which candidate selection process in Austria is the most democratic and which candidate selection process helps to achieve the best democracy at state level. The liberal model of democracy serves as the theoretical background for this analysis. The Thesis concludes that the political parties NEOS and Grüne employ the most democratic candidate selection method. While the direct participation of party members is traditionally formalized at the subnational level, the party statute of Grüne also implements rules to ensure the representation of women (through parity) and limitations on re-election to serve competition. The three-step process to select the electoral lists of NEOS also serves various democratic dimensions. After the citizens and the party executive, the party members select the candidates. Thereby this approach is not only very inclusive but also ensures that the control over the candidate selection process still lies at the heart of the party and representative demands can be carried out. In contrast, for the other political parties in Austria ÖVP, SPÖ, FPÖ, Liste Pilz (Jetzt), Team Stronach und BZÖ it is mostly the party board which has a significant role in candidate selection. Therefore, in most cases, the candidate selection methods can be characterised as exclusive, centralised and hardly transparent, with the party leaders gaining increasing power over the process.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Candidate selection intra-party democracy democracy Austria
Schlagwörter
(Deutsch)
KandidatInnenselektion Listenerstellungsprozess Österreich innerparteiliche Demokratie Demokratie
Autor*innen
Gwendolyn Christin Kohlhaupt
Haupttitel (Deutsch)
Innerparteiliche Rekrutierungsstrategien
Hauptuntertitel (Deutsch)
Listenerstellungsprozesse österreichischer Parlamentsparteien und deren Beitrag für die Demokratie
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
x, 202 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Claudius Müller
Klassifikationen
89 Politologie > 89.35 Demokratie ,
89 Politologie > 89.50 Politische Prozesse: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.51 Parlament ,
89 Politologie > 89.61 Politische Parteien
AC Nummer
AC15505321
Utheses ID
51663
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1