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Die Handpräferenz als Indikator von Persönlichkeitsvariablen und individuellen Verhaltensmustern bei weiblichen Studierenden
Sonja Kuderer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Biologie und Umweltkunde UF Chemie
Betreuer*in
Sylvia Kirchengast
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58552
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25372.05790.505766-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im menschlichen Körper sind die Lateralitätsphänomene Händigkeit und cerebrale Lateralisierung gekoppelt. Aufgrund hemisphärenspezifischer Funktionsasymmetrien finden sich starke Assoziationen zwischen der Handpräferenz und diversen kognitiven Leistungen sowie von Persönlichkeits- und Verhaltensparametern. Im Zuge dieser Masterarbeit wurde der Forschungsfrage nachgegangen, inwiefern die Handpräferenz und Konsistenz der Händigkeit bei weiblichen Studierenden mit Persönlichkeitsvariablen und individuellen Verhaltensmustern zusammenhängen. Die literaturbasierten Hypothesen postulierten in den Big Five-Dimensionen Verträglichkeit, Offenheit, Extraversion und Gewissenhaftigkeit höhere Ausprägungen unter Rechtshänderinnen, während Linkshänderinnen höhere Neurotizismus-Werte aufweisen sollten (H1-I). Weiters wurden für Rechtshänderinnen und konsistente Handnutzerinnen höhere Scores in der Verhaltensaktivierung erwartet, für Linkshänderinnen sowie inkonsistente Handnutzerinnen hingegen eine stärkere Verhaltenshemmung (H1-II). Unterschiede hinsichtlich Impulsivität sollten sich abhängig von Konsistenz und Richtung der Händigkeit zeigen (H1-III), sowie die affektive Verhaltenstendenz der Probandinnen mit der Handpräferenz zusammenhängen (H1-IV). Zuletzt wurde ein häufigerer und früherer Konsum von psychoaktiven Subtanzen bei linkshändigen Teilnehmerinnen angenommen (H1-V). Mithilfe eines Online-Fragebogens wurden im Frühjahr 2019 an der Universität Wien Daten von weiblichen Studierenden (n = 244) erhoben und mittels SPSS ausgewertet. Davon wurden 186 clusteranalytisch als rechtshändig und 56 als linkshändig identifiziert. Inferenzstatistische Analysen zeigen, dass Neurotizismus und Offenheit sowie Verhaltenshemmung bei Linkshänderinnen signifikant stärker ausgeprägt sind und diese sich auch ein höheres Ausmaß an negativem Affekt und impulsivem Verhalten zuschreiben. Bei inkonsistenten und konsistenten Handnutzerinnen konnten auch Differenzen im Persönlichkeitsprofil (Neurotizismus, Offenheit und Extraversion) belegt werden. In Bezug auf Konsummuster psychoaktiver Substanzen zeigte sich ein früherer Erstkonsum und häufigerer Gebrauch von Koffein bei Rechtshänderinnen, bei Linkshänderinnen konnte ein jüngeres Alter bei erstmaligem Alkoholkonsum empirisch belegt werden. Die Studienergebnisse legen eine wechselseitige Beziehung zwischen der Richtung der Handpräferenz und den erfassten Parametern nahe. Die unterschiedlich ausgeprägten positiven und negativen Affektqualitäten verbunden mit divergierenden Aktivierungs- und Hemmmechanismen, könnten einem evolutionär geformten Annäherungs- oder Vermeidungsverhalten zugrunde liegen. Diese Resultate stützen bisherige Befunde, welche von einer händigkeitsbasierten, kontralateralen Hemisphärenaktivierung mit assoziierten Spezialisierungen in der Verhaltenssteuerung ausgehen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Lateralisierung Händigkeit Big Five-Persönlichkeit Impulsivität Vermeidungs- und Aktivierungsverhalten negativer und positiver Affekt
Autor*innen
Sonja Kuderer
Haupttitel (Deutsch)
Die Handpräferenz als Indikator von Persönlichkeitsvariablen und individuellen Verhaltensmustern bei weiblichen Studierenden
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
II, 103 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karte
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sylvia Kirchengast
Klassifikationen
42 Biologie > 42.00 Biologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.52 Differentielle Psychologie
AC Nummer
AC15468926
Utheses ID
51698
Studienkennzahl
UA | 199 | 502 | 504 | 02
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