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Journalismus und Behinderung
was wurde aus den Teilnehmer/inne/n des Integrativen Journalismus- Lehrgangs (I:JL) 2001-2003 und 2004-2005?
Sarina Marie- Jasmin Gludovatz
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58647
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15559.08424.981813-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die ehemaligen TeilnehmerInnen des Integrativen Journalismus-Lehrgangs (I:JL) in Wien (2001-2003) und in Salzburg (2004-2005) stehen im Zentrum der Untersuchung dieser vorliegenden Arbeit. Im Detail wird hier ihre Entwicklung angesehen, die sie seit dem von ihnen besuchten Lehrgang durchgemacht haben. Viele Aspekte und Perspektiven sollen in diesem Feld Einkehr finden, um ein möglichst breites Bild der komplexen Thematik „Journalismus und Behinderung“ geben zu können. Anhand einer Vielfalt theoretischer Hintergrundinformationen und vor allem intensiver Gespräche mit den TeilnehmerInnen der I:JL Wien und Salzburg, kann das Feld rund um das Thema im Detail erschlossen werden. Fachbezug und Eingrenzungen ergeben sich durch Recherche und das Herangehen an das Thema nach und nach. Angefangen bei grundlegenden Überlegungen durch Rühl in Burkart/Hömberg, der sich mit der Begrifflichkeit des Journalismus beschäftigte sowie mit historischen Zugängen (vgl. Rühl, In: Burkart/ Hömberg 2004), werden zahlreiche Informationen aus unterschiedlichen Richtungen herangezogen. Die Kernarbeiten und – themen dieser Arbeit sind durch die damalig verfassten Diplomarbeiten und Projekt(end)berichte der beiden I:JL vertreten. (Atassi 2003, Weber 2003, Wiener 2003, Projektendbericht des I:JL Wien 2003 von Hausjell/Falböck/Atassi/Weber/Wiener, Projektbegleitbericht Weber 2005) Über die Arbeiten der drei Diplomandinnen hinausgehend, wird hier versucht ein breites Bild über den Lehrgang, seine Entwicklung und Auswirkungen zu schaffen. (Hausjell/ Falböck/ Atassi/ Weber/ Wiener 2003). Stefan Weber, ein Salzburger Medienwissenschaftler, hat den I:JL West wissenschaftlich betreut und eine Begleitstudie zum Lehrgang veröffentlicht. (Weber 2005) Diese Arbeiten rund um die I:JL sollen die Grundlage für die weiteren Forschungstätigkeiten dieser Arbeit schaffen. Ziel ist es eine Vielzahl an informativen Antworten zu folgenden Fragestellungen zu erhalten. Vorweg werden drei allgemeine aber wesentliche Fragen gestellt, um den Inhalt für den empirischen Teil weiter einzugrenzen: Was macht den Journalismus als Beruf bzw. welche Form des Journalismus als Beruf (Hörfunk, Online, Print, TV) für Menschen mit Behinderung attraktiv und wünschenswert? Wie wirken sich die aktuelle politischen und rechtlichen Definitionen und Richtlinien auf eine potenzielle Veränderung in Medienunternehmen für JournalistInnen mit Behinderung aus? Was fehlt? Die dritte Frage ist bewusst offen gewählt und wird als „Überfrage“ zu den kommenden gesehen. Nachdem hier ein erstes Fazit gezogen werden soll, geht es mit folgenden Fragestellungen weiter, die sich nun direkt auf die Integrativen Journalismus Lehrgänge von 2001-2003 und 2004-2005 beziehen sollen: Was wurde aus den ehemaligen TeilnehmerInnen des I:JL? Wie ist die aktuelle Wahrnehmung der ehemaligen I:JL TeilnehmerInnen in Hinblick auf den damaligen jeweiligen Lehrgang (im Vergleich zu den Abfrage-Ergebnissen der damaligen Begleitforschungen)? Wie der hat der Integrative Journalismus Lehrgang I:JL (Wien, Salzburg) den Zugang zu Chancen aber auch zu Herausforderungen im Berufsfeld Journalismus bzw. am Arbeitsmarkt, in der Kommunikationsbranche, für die Teilnehmer/innen verändert? Inwieweit konnte durch den I:JL eine Basis für eine journalistische Tätigkeit geschaffen werden? Wie konnten ehemalige TeilnehmerInnen mit der Hilfe des I:JL in dem Berufsfeld Fuß fassen bzw. sich weiterentwickeln? Welche Voraussetzungen mussten geschaffen werden, welche Einschnitte mussten sie selbst vornehmen? Wenn, sollte ein Lehrgang in dieser Form nach Meinung der ehemaligen TeilnehmerInnen wieder aufgenommen werden? Welche möglichen Veränderungen sollten vorgenommen werden? Welche Grenzen und welche Fähigkeiten stecken in JournalistInnen mit Behinderung in Österreich im beruflichen Alltag? Inwiefern hat der I:JL zu einem allgemein gesellschaftlichen Umdenken betreffend der Ausbildungsmöglichkeiten für angehende JournalistInnen mit Behinderung in Medienunternehmen geführt? Welche Kriterien müssen sich in Zukunft besonders ändern und weiterentwickeln, um eine Integration bzw. Inklusion von JournalistInnen mit Behinderung konkret im Berufsfeld des Journalismus und deren Ausbildungsstätten zu ermöglichen? Wie ist nun das Feld außerhalb der theoretischen Überlegungen zu erschließen? Die TeilnehmerInnen der beiden I:JL Wien und Salzburg werden zu Interviews mit der Autorin dieser Arbeit gebeten. Nach Atteslander wird zunächst allgemein der Forschungsablauf durchdacht. Gegenstände, Eingrenzungen, Definitionen, Forschungsphasen werden getroffen. (Atteslander 2003) Hier soll noch zum besseren allgemeinen Verständnis der Forschung und Herangehensweise hervorgehoben werden, was Mayring zu qualitativer Vorgehensweise meint bzw. welche Grundsätze er dazu aufstellt. (Mayring 2002) Warum wurde ein qualitativer Zugang gewählt? Auf der einen Seite war der Beweggrund vor allem die grundlegende Literatur, die Forschungsarbeiten, die zur Verfügung standen. Es war daher naheliegend, dass beispielsweise durch die Nähe zur Arbeit von Annette Weber aus 2003, eine ähnliche methodologische Herangehensweise Sinn machen könnte. Auch durch die Überlegungen durch Atteslander (2003) und Mayring (2002) war festgelegt, dass der Forschungsbereich in den empirischen, qualitativen Sozialforschungsbereich eingebettet scheint. Ziel war es auch, von den ehemaligen TeilnehmerInnen selbst zu hören, was damals war und heute ist. Daher ist der direkte Zugang mit Fragen an die TeilnehmerInnen für die Forschende ein logischer Zugang an den Forschungsgegenstand. Die Subjektorientierung sollte im Mittelpunkt stehen. Ergebnisse: Die Auswertung der TeilnehmerInnen-Interviews im Rahmen der Arbeit „Journalismus und Behinderung – Was wurde aus den Teilnehmer/inne/n des Integrativen Journalismus-Lehrgangs (I:JL) 2001-2003 und 2004-2005?“ liefert eine Vielzahl an lehrreichen Ergebnissen innerhalb der integrativen Journalismusforschung. In drei Kategorienbündel werden die Ergebnisse zusammengefasst. Zum einen spielt die Zeit vor dem Lehrgang und währenddessen eine wichtige Rolle, weiter wird sich auf das Großthema Journalismus und Behinderung im gesellschaftlichen Kontext konzentriert und schließlich werden noch die persönlichen Eindrücke der ehemaligen I:JL TeilnehmerInnen, für die Arbeit relevante Zusatzinformationen aus ihrem Leben, ihre Betrachtungen und Wünsche in die Arbeit miteingenommen. Die meisten erwähnten Betrachtungen ähneln sich bei den TeilnehmerInnen, soviel kann vorweg genommen werden. Hier ein Auszug: Sie haben den I:JL inhaltlich sehr gut in Erinnerung. Optimieren würden sie vor allem den Praxisbezug beziehungsweise die Aussicht auf Praktikaplätze nach den theoretischen Modulen. Die ehemaligen TeilnehmerInnen sahen den jeweiligen I:JL als wertvollen Schritt in ihrem Leben hinsichtlich Weiterbildung, Netzwerkaufbau, Informationsquelle hinsichtlich breiter Fragen zum Thema Behinderung (Selbstbestimmt leben aber wie? Persönliche Assistenz aber woher?) und persönlicher Reife im Allgemeinen. Sie konnten den I:JL als Werkzeug für spätere Tätigkeiten nutzen, wenn auch nicht im Journalismus, aber in anderen Kommunikationsberufen. Journalismus ist ein komplexes Berufsfeld. Generelle Stabilität und regelmäßige Arbeitszeiten sind nicht Usus, deswegen für viele nicht attraktiv. Diejenigen, die im Journalismus tätig sind, sind positiv und richten sich den journalistischen Alltag, wie sie ihn brauchen. Behinderung im Journalismus ist möglich unter der Voraussetzung, dass auch der Wille zu Flexibilität unter allen Beteiligten da ist. ArbeitnehmerInnen, Menschen, mit Behinderung möchten auch von potenziellen ArbeitgeberInnen aktiv gewollt werden. Literaturauszug: Atassi, A. (2003): Evaluierung des Integrativen Journalismus-Lehrgangs (I:JL) durch Befragung der Lehrenden dieses Ausbildungsprojektes für Menschen mit Behinderung (2001/2002). Wien: Universität Wien. Diplomarbeit. Atteslander, P. (2003): Methoden der empirischen Sozialforschung. 10., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin/New York: Verlag Walter de Gruyter GmbH & Co. Cloerkes, G. (2007): Soziologie der Behinderten. Eine Einführung/Günther Cloerkes. Unter Mitwirkung von Reinhard Markowetz. 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter Heidelberg GmbH. Edition S. Geltende Fassungen des Rechtsinformationssystem: https://www.ris.bka.gv.at Hausjell, F., Falböck, G., Atassi, A., Weber, A., Wiener,P. (2003): Endbericht zum Begleitforschungsprojekt Integrativer Journalismus-Lehrgang (I:JL). Maschke, M. (2008): Behindertenpolitik in der europäischen Union. Lebenssituation behinderter Menschen und nationale Behindertenpolitik in 15 Mitgliedsstaaten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften/ GWV Fachverlage GmbH. Mayring, P. (2002): Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zu qualitativem Denken. 5. Auflage. Weinheim/Basel: Beltz Verlag. Rühl, M. (2004): Journalismus. In: Burkart, R., Hömberg, W. (Hrsg.) (2004): Kommunikationstheorien. Ein Textbuch zur Einführung. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Wien: Wilhelm Braumüller Universitäts- Verlagsbuchhandlung Ges.m.b.H. S. 117-140. Weber, A. (2003): Zugang zum Journalismus. Der Integrative Journalismus- Lehrgang (I:JL) als erster Schritt zur Erschließung des journalistischen Berufsfeldes für Menschen mit Behinderung. Wien: Universität Wien. Diplomarbeit. Weber, S. (2005): Theorie und Empirie der integrativen Vermittlung journalistischer Qualifikationen. Endbericht. Wissenschaftliche Begleitstudie zum Integrativen Journalismus-Lehrgang West (I:JL West) in Salzburg. Juni 2004 bis April 2005. Salzburg. Wiener, P. (2003): Hilfen und Hürden für Menschen mit Behinderung bei Ausbildung und Tätigkeit im Journalismus. Wien: Universität Wien. Diplomarbeit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Journalismus Behinderung Journalismus und Behinderung Integrativer Journalismus-Lehrgang I:JL Integration Inklusion
Autor*innen
Sarina Marie- Jasmin Gludovatz
Haupttitel (Deutsch)
Journalismus und Behinderung
Hauptuntertitel (Deutsch)
was wurde aus den Teilnehmer/inne/n des Integrativen Journalismus- Lehrgangs (I:JL) 2001-2003 und 2004-2005?
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
662 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.00 Kommunikationswissenschaft: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.40 Nachrichtenwesen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges ,
06 Information und Dokumentation > 06.00 Information und Dokumentation: Allgemeines ,
06 Information und Dokumentation > 06.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
06 Information und Dokumentation > 06.99 Information und Dokumentation: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC15673577
Utheses ID
51784
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1