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Digital-linguistische Annotation neulateinischer Texte
Theorie und Praxis für Editions- und Geschichtswissenschaft
Michael Fröstl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft
Betreuer*in
Thomas J.J. Wallnig
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58660
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18774.38916.641461-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Vorliegende Arbeit versammelt Erkenntnisse, die im Zuge computergestützter linguistischer Annotation ausgewählter frühneuzeitlicher Gelehrtenbriefe neulateinischer Sprache gewonnen wurden (Briefe des Historikers und Bibliothekars Johann Georg Eckhart an die Melker Geschichtsforscher Bernhard und Hieronymus Pez OSB). Die Absicht vorliegender Arbeit besteht darin, das Potential digitaler, linguistischer Annotation anhand von neulateinischen Texten aufzuzeigen. Digital-linguistische Annotation (linguistisches Tagging) stellt innerhalb der Corpuslinguistik und der Digital Humanities ein anerkanntes Verfahren dar, das zumeist auf modernsprachliche Textsammlungen angewandt wird. Es zielt auf die sprachwissenschaftliche Auswertung mitunter sehr großer Textquanten. Durch linguistische Annotation werden die in einem Text enthaltenen sprachlichen Informationen, z.B. Wortarten, morphologische Phänomene, explizit gemacht, maschinell les- und verarbeitbar. Somit wird eine Ausgangsbasis geschaffen für diachrone, sprachliche Vergleiche älterer Sprachstufen. Ferner kommt linguistische Annotation der systematischen Durchsuchbarkeit schriftlicher Quellen in höchstem Maße zugute. Vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Begriff, dem aktuellen Forschungsstand, der Praxis und den gängigsten Varianten linguistischer Annotation und wendet ausgewählte Teile ihres Methodenspektrums speziell auf neulateinische Gelehrtenbriefe in digitaler Form an. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Standards und welche Varianten linguistischer Annotation in Hinblick auf die digitale Edition neulateinischer Quellen am besten geeignet erscheinen. Zur Diskussion stehen: linguistische Basisannotation mit Kennzeichnung der Wortarten und Ausweis der Grundworte (Lemmatisierung), andererseits morphologische Annotation und Treebanking. Ferner werden Annotationsschemata (Tagsets) evaluiert, die im Rahmen einschlägiger Projekte der jüngeren Vergangenheit auf Texte lateinischer Sprache angewandt wurden (v.a. im Rahmen der Perseus Digital Library sowie des Index Thomisticus Online). Auf Basis der annotierten Briefe bietet vorliegende Arbeit semantische Analysen ausgewählter Begriffe sowie von deren sprachlichem Kontext: Analysiert werden z.B. Termini wie codex, liber oder manuscriptum. Diese Begriffe sind innerhalb der Korrespondenz zwischen Eckhart, Pez und anderen von zentraler Bedeutung für deren Interessen als Geschichtsforscher. Die im Zuge der praktischen Annotation generierten Daten, die annotierten Briefe in digitaler Form, sind am Server des Austrian Centre for Digital Humanities der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien gespeichert. Interessierten Forscherinnen und Forschern können sie auf Anfrage zugänglich gemacht werden. Jenes webbasierte Tool, mit dem die Annotation durchgeführt wurde, wird in vorliegender Arbeit ausführlich vorgestellt und beschrieben – der vom ACDH der ÖAW entwickelte TokenEditor.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Digital Humanities linguistic annotation PoS-Tagging Neolatin tagsets XML letters Bernhard Pez Johann Georg Eckhart morphology
Schlagwörter
(Deutsch)
Digital Humanities linguistische Annotation PoS-Tagging Neulatein Tagsets XML Gelehrtenbriefe Bernhard Pez Johann Georg Eckhart Corpuslinguistik
Autor*innen
Michael Fröstl
Haupttitel (Deutsch)
Digital-linguistische Annotation neulateinischer Texte
Hauptuntertitel (Deutsch)
Theorie und Praxis für Editions- und Geschichtswissenschaft
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
184 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas J.J. Wallnig
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.03 Methoden und Techniken der geisteswissenschaftlichen Forschung ,
15 Geschichte > 15.03 Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft ,
15 Geschichte > 15.10 Historische Hilfswissenschaften ,
15 Geschichte > 15.34 Europäische Geschichte 1492-1789 ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.15 Historische Linguistik
AC Nummer
AC15467779
Utheses ID
51797
Studienkennzahl
UA | 066 | 804 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1