Detailansicht
Zwischenkategorie Duldung
Politiken eines entgrenzten Provisoriums in Deutschland
Theresa Schütze
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Sieglinde Rosenberger
DOI
10.25365/thesis.58784
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19651.09637.149254-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von dem Phänomen der Nichtabschiebbarkeit als Strukturwiderspruch zwischen dem vorherrschenden, staatlichen Souveränitätsanspruch über Aufenthalt und Ausreise von MigrantInnen und dessen realen Grenzen, beschäftigt sich die vorliegende Masterarbeit mit den Politiken hinter der aufenthaltsrechtlichen Zwischenkategorie der Duldung in Deutschland. Anhand einer diskursanalytisch ergänzten qualitativen Inhaltsanalyse parlamentarischer Auseinandersetzungen und legislativer Entscheidungen, wird die Entwicklungsgeschichte der deutschen Duldungspolitik auf Bundesebene seit 1962 bis 2018 nachgezeichnet. Auf dieser Basis und vor dem Hintergrund verschiedener theoretischer Konzepte der kritischen Migrationsforschung, wie jenen der differentiellen Inklusion, migrantischer deservingness und der liberal constraint theory, diskutiere und erweitere ich vorhandene wissenschaftliche Thesen zur Funktion der Duldung im deutschen Migrationsregime. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den von Böcker und Vogel 1997 formulierten vier Thesen zur Existenz von aufenthaltsrechtlichen Zwischenkategorien. In Bezug auf die identifizierten Phasen der deutschen Duldungspolitik, sowie die daraus erkennbaren Kontinuitäten und Brüche formuliere ich zudem drei eigene Thesen, in denen ich die Duldung als flexiblen Containerstatus skizziere, vorherrschende Logiken der Differenzierung innerhalb der Duldungspolitik herausarbeite und argumentiere, dass die Duldung ihrem Wesen nach ein Exklusionsinstrument darstellt.
Abstract
(Englisch)
Departing from the idea of non-deportability as a structural contradiction between the prevailing state claim to sovereignty over the residence and departure of migrants and its limits, this Master’s thesis deals with the politics behind the legal (non-)status of toleration (Duldung) in Germany. Based on a qualitative content analysis supplemented by discourse-analytical elements of federal parliamentary debates and legislation, the work portrays the history and development of the German toleration status at the federal level from 1962 to 2018. On this basis and against the background of various theoretical concepts of critical migration scholars, such as those of differential inclusion, migrant deservingness and by liberal constraint theorists, I discuss and expand existing theories on the function of the toleration status for the German migration regime. A particular focus lies on four theses formulated by Böcker and Vogel in 1997 on the existence of residential limbo-statuses. With regard to the identified phases of the politics of toleration, as well as the changes and continuities that become apparent therein, I formulate three additional theses which posit the toleration status as a flexible container status, elaborate predominant logics of differentiation within the politics of toleration, and argue that the toleration status is in principle an instrument of exclusion.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
status of toleration non-deportability Germany limbo status migration policy
Schlagwörter
(Deutsch)
Duldung Nichtabschiebbarkeit Deutschland aufenthaltsrechtliche Zwischenkategorien Migrationspolitik
Autor*innen
Theresa Schütze
Haupttitel (Deutsch)
Zwischenkategorie Duldung
Hauptuntertitel (Deutsch)
Politiken eines entgrenzten Provisoriums in Deutschland
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
iii, 117 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sieglinde Rosenberger
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.41 Staat und einzelne Gruppierungen
AC Nummer
AC15505295
Utheses ID
51893
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |