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Der Zusammenhang zwischen organisationalem Commitment, Macht und Vertrauen unter Anwendung des Slippery Slope Frameworks
Stefan Lenzenhofer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Erich Kirchler
DOI
10.25365/thesis.58921
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15559.91220.623673-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Konstrukten des organisationalen
Commitments, der Macht und des Vertrauens und deren Anwendung auf das sogenannte
„Slippery Slope Framework“. Dieses stammt aus dem Bereich der Steuerpsychologie, wo
die Macht des Staates und das Vertrauen in den Staat als Prädiktoren für die
Steuerehrlichkeit der Bürger herangezogen wurden und so erzwungene und freiwillige
Steuerehrlichkeit vorhergesagt werden sollten. Hier wird dies auf die Beziehung von
MitarbeiterInnen zu ihren Vorgesetzten übertragen, indem die erlebte Macht der
Vorgesetzten und das interpersonelle Vertrauen den Vorgesetzten gegenüber als
Prädiktoren für organisationales Commitment fungieren sollen und das Commitment das
freiwillige beziehungsweise erzwungene Verbleiben in der Organisation vorhersagen soll.
Organisationales Commitment bedeutet die Bindung von MitarbeiterInnen an ihr
Unternehmen. Diese Bindung kann qualitativ unterschiedlich sein und lässt sich in
affektives, kalkulatives und normatives Commitment unterteilen (Meyer & Allen, 1991).
Die affektive Komponente bezeichnet eine Bindung, die emotionalen Charakter hat, sodass
Mitarbeiter in der Organisation bleiben möchten. Die kalkulative Komponente basiert auf
einer Kosten-Nutzen-Rechnung, wodurch Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie in der
Organisation bleiben müssen. Schließlich basiert die normative Komponente auf
moralischen Werten, Mitarbeiter fühlen sich also verpflichtet, im Unternehmen zu
verbleiben.
Der Prädiktor Vertrauen kann in eine kognitive und affektive Komponente unterteilt
werden (Lewis & Weigert, 1985). Das Konstrukt „Macht“ unterteilen French & Raven
(1959) in verschiedene Machtformen, nämlich in Belohnungs-, Bestrafungs-, Positions-,
Experten-, und Identifikationsmacht.
Es wurde ein Fragebogen konzipiert, der die unterschiedlichen Qualitäten des
Commitments, das Vertrauen, die verschiedenen Machtformen und die empfundene Art des
Verbleibens in einer Organisation erfragte. Durch die Ergebnisse konnte gezeigt werden,
dass Vertrauen ein Prädiktor für affektives Commitment ist und dieses wiederum das Gefühl
des freiwilligen Verbleibens vorhersagen kann. Darüber hinaus ist die erlebte
Positionsmacht des Vorgesetzten ein Prädiktor für normatives Commitment und dieses
besitzt in weiterer Folge eine signifikant hohe Vorhersagekraft für erzwungenes Verbleiben. Das kalkulative Commitment und die übrigen Machtformen führten zu keinen eindeutigen
Ergebnissen. Somit konnte das von Kirchler, Hoelzl und Wahl (2008) entwickelte Modell
auf einen organisationalen Kontext angewendet werden. Inwiefern dies jedoch allgemeine
Gültigkeit besitzt, kann nur durch weitere Studien eruiert werden.
Abstract
(Englisch)
The study presented in this paper tries to transfer the “Slippery Slope Framework”,
which was developed to describe tax compliance (Kirchler, Hoelzl & Wahl, 2008) to an
organizational context. Thus, the constructs of power and trust were taken to predict the
nature of commitment. Furthermore, the nature of commitment should also predict whether
employees have the feeling that they continue their work voluntarily or feel enforced to do
so. Organizational commitment is the bond between employees and their organization and
can be split into three components: affective, continuance and normative commitment
(Meyer & Allen, 1991). The first one describes an emotional link, where employees have
the feeling that they want to continue their work in their current organization. Continuance
commitment is given, when someone thinks that he has to stay in his current job based on a
cost-benefit calculation and a normative committed employee has feelings of obligation –
he ought to continue his work. Power that a superior can administer to his subordinates can
be divided into the power bases of reward, coercive, legitimate, expert, referent and
information power (French & Raven, 1959). Interpersonal trust consists of a cognitive and
an affective component (Lewis & Weigert, 1985). The results show on the one hand, that
trust can be used as a predictor for affective commitment and this as a predictor for staying
in the organization voluntarily. On the other hand, legitimate power serves as a predictor
for normative commitment and this again for feeling enforced to continue the work in the
present organization. Neither the continuance commitment, nor the other power bases
except for the legitimate power could provide any significant results. Thus, the transfer of
the framework to an organizational context succeeded in some way, yet caution has to be
taken for generalizing the results.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Organizational commitment Power Trust Slippery Slope Framework
Schlagwörter
(Deutsch)
Organisationales Commitment Macht Vertrauen Slippery Slope Modell
Autor*innen
Stefan Lenzenhofer
Haupttitel (Deutsch)
Der Zusammenhang zwischen organisationalem Commitment, Macht und Vertrauen unter Anwendung des Slippery Slope Frameworks
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
62 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erich Kirchler
Klassifikation
77 Psychologie > 77.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC15503903
Utheses ID
52022
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |