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Die Darstellung geflüchteter Menschen in den österreichischen Tageszeitungen Die Presse und Kronen Zeitung
ein Vergleich der Berichterstattung über Fluchtbewegungen im Zuge der postjugoslawischen Kriege und des syrischen Bürgerkrieges
Lucas Deimann
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
DOI
10.25365/thesis.59139
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25111.71169.527762-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Österreich erarbeitete sich während des Kalten Krieges den Ruf eines Asyl- und Aufnahmestaates für geflüchtete Menschen, der jedoch seit Beginn der 1990er Jahre zunehmend durch Politik und Gesellschaft in Frage gestellt wurde. Mit der Aufnahme von Geflüchteten aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien ging eine Reihe von Verschärfungen des Fremdenrechts und des politischen Diskurses einher. Ähnliche Entwicklungen konnten bei der Aufnahme syrischer Geflüchteter im Zuge der militärischen Eskalation des Syrienkrieges in Österreich beobachtet werden.
Die vorliegende Arbeit untersucht die Berichterstattung der österreichischen Tageszeitungen Die Presse und Kronen Zeitung und vergleicht dabei den journalistischen Diskurs über Geflüchtete, die im Zuge der postjugoslawischen Kriege fliehen mussten, mit der aktuellen Berichterstattung über geflüchtete Menschen aus Syrien.
Zentraler Aspekt der Analyse ist die Frage nach dem Kontext, in dem über Geflüchtete berichtet wird. Darüber hinaus geht die Untersuchung auf Unterschiede zwischen Qualitäts- und Boulevardzeitungen bei der Thematisierung geflüchteter Menschen ein.
Im theoretischen Teil der Arbeit kommt es zu einem Überblick über die kommunikationswissenschaftliche Migrationsforschung. Des Weiteren kommt es zu einem Überblick über internationale und österreichische Asylpolitik sowie einer Darstellung der relevanten gesetzlichen Bestimmungen, bevor auch die für die großen Fluchtbewegungen relevanten militärischen Konflikte der postjugoslawischen Kriege und des Syrienkrieges näher betrachtet werden.
Der empirische Teil der Arbeit untersuchte 180 Artikel der Tageszeitungen Die Presse und Kronen Zeitung durch die Anwendung der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Darüber hinaus fließt die Untersuchung von insgesamt 1399 Zeitungsartikeln in die gefundenen Ergebnisse mit ein.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen einen deutlichen Wandel des journalistischen Diskurses über geflüchtete Menschen: Während Geflüchtete innerhalb der 1990er Jahre aus einer außenpolitischen Perspektive betrachtet wurden, interpretieren JournalistInnen geflüchtete Menschen im Zeitraum der 2010er Jahre als innenpolitisches und ökonomisches „Problem“. Darüber hinaus begleitet die Berichterstattung in vielen Fällen die Verwendung einer abwertenden oder negativen Sprache, die zwar in den 1990er Jahren präsenter ist, aber auch innerhalb der 2010er Jahre von JournalistInnen verwendet wird.
Abstract
(Englisch)
During the Cold War, Austria managed to earn itself a reputation as a country of asylum for refugees. This reputation was increasingly questioned by politics and society since the 1990s. The accommodation of refugees from the former state of Yugoslavia was accompanied by the tightening of the Austrian laws of asylum and an intensification of the political discourse. Similar developments can be observed concerning the accommodation of Syrian refugees in the course of the military escalation of the war in Syria. This thesis deals with the coverage of the Austrian newspapers Die Presse und Kronen Zeitung and tries to compare the journalistic discourse about refugees from former Yugoslavia with the discourse about refugees from Syria. Main aspect of this thesis is the context in which refugees are covered by the media. Furthermore, the thesis tries to outline the difference between the coverage of quality- and tabloid newspapers.
The theoretical part of this thesis contains an overview of migration studies, the central studies of communication science on “media and migration” or “media and asylum” are introduced. In addition, there is an overview of international and Austrian asylum policy, as well as a description of the relevant legal regulations, before the Post-Yugoslavian wars and the war in Syria are considered closer.
The empirical part of the paper examined 180 articles of the daily newspapers Die Presse and Kronen Zeitung by applying the qualitative content analysis according to Mayring. Furthermore, a total of 1399 newspaper articles was analyzed as part of an empirical examination. The results of the thesis show a change within the journalistic discourse about refugees: while refugees were considered from a foreign policy perspective in the 1990s, journalists interpret refugees as a domestic and economic "problem" in the 2010s. In addition, news coverage is often accompanied by the use of a derogatory or negative language that, while more present in the 1990s, is also frequently used by journalists within the 2010s.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Austria Asylum Migration refugees Yugoslavia Syria Content Analysis media coverage
Schlagwörter
(Deutsch)
Österreich Asyl Migration Flüchtlinge/Geflüchtete Jugoslawien Syrien Inhaltsanalyse Berichterstattung
Autor*innen
Lucas Deimann
Haupttitel (Deutsch)
Die Darstellung geflüchteter Menschen in den österreichischen Tageszeitungen Die Presse und Kronen Zeitung
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich der Berichterstattung über Fluchtbewegungen im Zuge der postjugoslawischen Kriege und des syrischen Bürgerkrieges
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
284 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikationen
AC Nummer
AC15722195
Utheses ID
52215
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |