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The double-bind of loneliness: David Foster Wallace from the perspective of theological ethics
Thomas Philip Waldstein
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium der Katholischen Theologie (Dissertationsgebiet: Katholische Fachtheologie)
Betreuer*in
Sigrid Müller
DOI
10.25365/thesis.59158
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28219.42564.687585-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Werke des amerikanischen Schriftstellers David Foster Wallace (1962-2008) enthalten viele „Doublebinds“ – Probleme, bei denen der Versuch einer Lösung des Problems selbst ein Problem darstellt. Ein Doublebind besteht zwischen Einsamkeit und Isolation auf der einen Seite und Versuche, Einsamkeit aufzuheben auf der anderen. Wallace beschreibt die Schrecken der Einsamkeit und Isolation in einer immer stärker atomisierten Welt. Und er beschreibt, wie der Schmerz der Einsamkeit den Anstoß gibt, sich selbst hinzugeben. Dies kann entweder bewusst geschehen – wie bei dem Versuch, sich einer Nation oder einer Ideologie hinzugeben – oder (häufiger) unbewusst bei der Verfolgung von Zerstreuungen (Alkohol, Drogen, Ruhm, Sinnlichkeit und ähnliches mehr) um sich von der Einsamkeit abzulenken. Wallace nennt diese Versuche manchmal „Worship“ (Anbetung). Aber die meisten Formen von Worship helfen nicht wirklich, Einsamkeit und Isolation zu überwinden. Sie drehen sich zurück in eine immer tiefere Einsamkeit. Daher kann das Doublebind zwischen Einsamkeit und Worship auch als Doublebind der Einsamkeit angesehen werden – Einsamkeit als Doublebind. Wallace wollte nicht nur das Doublebind beschreiben; er wollte auch nach Wegen suchen, um es zu überwinden. Nach meiner Auslegung, deuten die Werke von Wallace darauf hin, dass es keine „Lösung“ des Doublebinds im Sinne einer Einsicht oder Praxis gibt, die es einem erlauben würde einfach zu entkommen. Es gibt jedoch Wege, mit dem Doublebind zu leben, ihm zu konfrontieren, und von innen her teilweise zu überwinden oder zu transzendieren. Ich versuche zu zeigen, dass für Wallace diese Wege religiöse und ethische Dimensionen haben. Sie sind Wege, um eine Ethik zu finden, die eine echte Verbindung mit anderen ermöglicht – ein Hingeben des Selbst, das paradoxerweise mit dem Auffinden des wahren Selbst zusammenfällt. Wallace nutzt dazu theologische und religiöse Begriffe. Ich versuche zu zeigen, dass die theologische Ethik in Wallace Impulse für die eigene Reflexion finden kann. Wallace kann der theologischen Ethik dabei helfen, der ideologischen Falle zu entkommen, sich als einfacher Ausweg aus dem Doublebind der conditio humana zu präsentieren. Sein Werk kann der theologischen Ethik helfen, sich dem erlebten menschlichen Zustand zu stellen und eine wahrhaft menschliche Weise, damit umzugehen theologisch zu reflektieren.
Abstract
(Englisch)
The writings of the American novelist David Foster Wallace (1962-2008) are full of double-binds, problems in which any attempt at a solution to the problem is itself a problem. One of these is rooted in loneliness or isolation on the one hand, and unacceptable attempts to undo loneliness on the other. Wallace describes the horrors of loneliness and isolation in an ever more atomized world. And he describes how the pain of loneliness engenders an impulse to “give oneself away.” This can happen either consciously—as in the attempt to “give oneself” to some cause greater than the self—or (more often) unconsciously in the pursuit of pleasures or excitements to distract—oneself from loneliness. Wallace sometimes calls this giving away of the self “worship.” But most forms of “worship” do not really help to overcome loneliness and isolation. They spiral back to an ever-deeper loneliness. Hence the double-bind between loneliness and “worship” can also be seen as simply the double-bind of loneliness; loneliness as a double-bind. Wallace was not content with describing the double-bind; he also wanted to explore ways of overcoming it. On my reading, Wallace’s work suggests that there is no “solution” to the double-bind in the sense of an insight or practice that would allow one to simply escape. There are, however, ways of living with and confronting the double-bind that partially overcome it or transcend it from within. I argue that Wallace sees these ways as having both religious and ethical dimensions. They are ways of finding an ethics that enables real connection with others—a “giving away” of the self that paradoxically coincides with a finding of the true self. In sketching out such paths, Wallace makes use of theological and religious ideas. I show that Wallace’s work can be an aid to the reflections of theological ethics. He can help theological ethics to escape the ideological trap of serving as one more deceptive easy way out of the double-bind of the human condition. His work can help theological ethics face the human condition as experienced, and to reflect theologically on a truly human way of dealing with it.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
David Foster Wallace
Schlagwörter
(Deutsch)
David Foster Wallace
Autor*innen
Thomas Philip Waldstein
Haupttitel (Englisch)
The double-bind of loneliness: David Foster Wallace from the perspective of theological ethics
Paralleltitel (Deutsch)
Das Doublebind der Einsamkeit : David Foster Wallace aus der Perspektive der theologischen Ethik
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
387 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Hille Haker ,
Allard den Dulk
AC Nummer
AC15536944
Utheses ID
52234
Studienkennzahl
UA | 780 | 011 | |