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Spannungsfeld Medien und Politik
der Einfluss der österreichischen Medien auf die Politik am Beispiel der Kommunikation über TTIP
Alexander Prinz
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Horst Pöttker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.59259
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25114.69555.508768-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit steht das Spannungsverhältnis zwischen Medien und Politik im Fokus. Als Fallbeispiel wurden die Verhandlungen über das Handelsabkommen TTIP ausgewählt, um der gegenseitige Einflussnahme nachzugehen. Die Verhandlungen über das Handelsabkommen wurden als besonders geeignet angesehen, da sie ein komplexes Thema behandeln, welches aus unterschiedlichsten Perspektiven diskutiert werden konnte. Zusätzlich bot es die Möglichkeit vom Start der Verhandlungen weg die Debatte zu analysieren. Als Untersuchungsobjekte repräsentierten die überregionalen Printausgaben der „Kronen Zeitung“, des „Kurier“ sowie „Der Standard“ die österreichische Medienlandschaft. Auf Seiten der Politik wurden die Parlamentsdebatten des Nationalrates ausgewählt, welche sich dank stenografischer Protokolle besonders für die Forschung eigneten. Als Analysezeitraum wurde die Zeitspanne vom Start der offiziellen Verhandlungen, dem 17. Juni 2013, bis zum 30. September 2014 ausgewählt. Eine qualitativen Inhaltsanalyse zielte darauf ab, mit einer chronologischen Analyse der Debatte den Einfluss der Medien und Parteien auf den Diskurs offen zu legen. Die forschungsleitende Frage lautete dabei: In welcher Richtung ist der Einfluss auf die Kommunikation über TTIP größer? Haben die Medien einen größeren Einfluss auf die Politik oder umgekehrt? Folgende Unterfragen wurden aus der forschungsleitenden Frage abgeleitet: Werden Themen der Medien von der Politik übernommen? Werden von der Politik aufgeworfene Themen von den Medien übernommen? Werden Symbole oder Frames der Medien wie z.B. das Chlorhühnchen in die politische Debatte im Nationalrat aufgenommen? Werden Symbole oder Frames aus der politischen Kommunikation im Nationalrat in den Medien aufgenommen? Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse zeigen, dass vor allem Der Standard relativ früh in der Debatte Themen, Frames sowie prägende Schlagwörter / Metaphern sowie Beispiele in den Diskurs einbrachte. Insgesamt konnten zahlreiche Verzahnungen in der Debatte zwischen Politik und Medien festgestellt werden. Die Parteien nahmen mehrere Themen, Frames sowie Begriffe, welche vorher bereits in den Medien behandelt wurden in ihren Diskurs auf, weshalb als Ergebnis eine Einflussnahme von Seiten der Medien auf die Politik vermutet wird. Die Politik setzte ebenfalls Themen, Frames sowie prägende Schlagwörter / Metaphern sowie Beispiele, allerdings – dem Ergebnis der Analyse nach – in einem wesentlich geringeren Ausmaß. Es wird daher insgesamt von einem gegenseitigen Einfluss ausgegangen, allerdings wird vermutet, dass die Medien die Richtung der Debatte stärker bestimmen konnten als die Politik. Emotionale Schlagwörter wie „Chorhühnchen“, „Hormonfleisch“ sowie „Geheimhaltungsabkommen“ prägten den Diskurs. Dies könnte ein Hinweis auf die Folgen einer medialisierten Debatte sein, welche weniger nach sachlichen Lösungen, sondern verstärkt der Logik der Medien folgt, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ein nicht auf sachlichen Argumenten aufgebauter Diskurs könnte vor allem die Aufgabe der Politik, die richtigen Entscheidungen für die Bevölkerung zu treffen, negativ beeinflussen. Als Einschränkung muss allerdings angemerkt werden, dass nur ein geringer Ausschnitt der Medienlandschaft untersucht sowie die Politik allein von den Debatten des Nationalrates repräsentiert wurde. Ebenfalls wäre die Analyse des Einflusses dritter Interessensgruppen wie beispielsweise NGOs oder Wirtschaftsvertreter an der Entwicklung des Diskurses ein wichtiger Baustein, um die Entwicklung der Debatte schlüssig nachvollziehen zu können. Dazu erlaubt die auf den Zeitverlauf ausgelegte Studie keine Feststellung kausaler Zusammenhänge, sondern soll als Grundlage für weitere Forschungsarbeiten in dem gesellschaftspolitisch wichtigen Forschungsgebiet dienen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
TTIP Politik Medien Medialisierung Frames Agenda Setting Framing
Autor*innen
Alexander Prinz
Haupttitel (Deutsch)
Spannungsfeld Medien und Politik
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Einfluss der österreichischen Medien auf die Politik am Beispiel der Kommunikation über TTIP
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
292 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Horst Pöttker
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines
AC Nummer
AC15722278
Utheses ID
52323
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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