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Staging the Freak - das (Un-)Heimliche als Raum und Rahmen für die Inszenierung außergewöhnlicher Körper in deutsch- und englischsprachiger Literatur der Postmoderne
Stephanie Weber
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Vergleichende Literaturwissenschaft)
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.59338
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22398.11512.794463-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bei der Dissertation handelt es sich um eine Motivstudie, die das Unheimliche und die Figur des Freaks in Erzähltexten seit 1980 analysiert. Die Fragen, die gestellt und beantwortet werden, sind „Wie werden die Freaks inszeniert?“ „Wie werden die Figuren und ihre Darstellungen beschrieben, um eine möglichst starke unheimliche Wirkung zu erzielen?“ „Spielen die Texte mit der Ambivalenz des Unheimlichen und des Freaks?“ und „Wie interagieren die Figuren untereinander und mit ihren Räumen?“. Es werden also die räumlichen, narrativen und körperlichen Eigenschaften des Freaks und des Unheimlichen untersucht. Sowohl der Freak, als auch das Unheimliche werden als ambivalente Konzepte behandelt, welche die Grenzen zwischen dem Bekannten und Unbekannten, Selbst und Anderem, Subjekt und Objekt infrage stellen. Die Interaktion von Freak und Zuschauer, die Kontrast- und Korrespondenzrelationen der Figuren, fallen in der Performance und dem Raum der Darstellung zusammen. Im Zentrum dieser Interaktion steht dabei sowohl das Erschaffen und Inszenieren von Körpern und verkörperter Identität, als auch deren Aufbrechen: die Figuren werden durch Aufspaltungs- und Doppelungsphänomene problematisiert. Es kommt zu Brüchen in der Wahrnehmung von Selbst und Welt und die Interaktion der Figuren läuft aus dem Rahmen. Das Unheimliche wird in allen Texten über Illusionen und Manipulationen, dem Vermischen des Realen, Fiktiven und Fingierten aufgebaut. Nach einem historischen Überblick und einem Versuch der Definition des Unheimlichen und des Freaks, werden die Beziehungen der Figuren zu ihren Räumen beleuchtet. Das Unheimliche wird im Anschluss als eine narrative Methode verstanden, durch die Einbrüche in die Interaktion zwischen den Figuren ermöglicht werden und die Figuren eine Desorientierung erfahren. Das Inszenieren des Unheimlichen wird durch eine Verknüpfung der Theorien von Sigmund Freud, Jacques Lacan und Masahiro Mori analysiert, wobei vor allem Moris uncanny valley Theorie für eine diagrammatische Darstellung der unheimlichen Momente in Performance-Szenen herangezogen wird. Es wird aber auch die Frage aufgeworfen, ob die Motive des Freaks und des Unheimlichen nicht auch zur Selbstreflexivität anregen und zur Entwicklung personaler Identität genutzt werden können. Das (un-)heimliche Potenzial des Freaks verletzt somit nicht nur dichotome Kategorien, sondern die Texte spielen mit einem negativen oder positiven Verständnis und entsprechender utopischer oder dystopischer Darstellung von monströsen Figuren.
Abstract
(Englisch)
The thesis analyzes the motif of the uncanny and the freak in contemporary literature since 1980. Both concepts will be linked to representations of space, bodily transformations, and the development of personal identity to raise and answer the questions „How are freaks staged?“ „How do these stagings cause an uncanny feeling within the audience?“ „Do the texts play with the ambivalence of the freak and the uncanny?“ and „How do characters interact with each other as well as their spaces?“. The uncanny as well as the freak are understood as ambivalent concepts that both question but also enable the development of embodied self. The interaction between freak and audience, the methods of characterization, come together in the performance and the place of the staging. At the center of uncanny stagings, corporeal identity is created and torn apart again. Illusion, fiction, and reality are blurred within the texts and the characters find themselves unable to identify their role within the interaction. The characters are problematized through phenomena of doubling and splitting, leading to breaks in the perception of self and world, and the frame of the interaction between the characters is broken. The uncanny thus manipulates, disorganizes, and disorientates. This special kind of the uncanny which occurs during stagings, can be grasped with theories by Sigmund Freud, Jacques Lacan, and Masahiro Mori. The thesis looks at the history and definition of the uncanny and the freak, as well as at circuses and freakshows as places that question and merge the real and fantastic. Using Mori’s uncanny valley theory, performance-scenes are analyzed and described diagrammatically, and the uncanny is understood as a narrative tool, which disrupts the interaction between the characters, leaving them disoriented. The uncanny is also regarded as something that makes bodies speak. Bodies and their transformations thus not only invert binary oppositions, but the characters are described in terms of utopia and dystopia, the holy and the grotesque, which can lead to an understanding of the freak as something maybe not so monstrous after all.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
body studies queer studies narratology uncanny uncanny valley Freakshow Sideshow bodymodification abject Ellen Bryson The Transformation of Bartholomew Fortuno Angela Carter Nights at the Circus Katherine Dunn Geek Love Steven Millhauser The Barnum Museum Eisenheim the Illusionist The Knife Thrower Erin Morgenstern The Night Circus Genevieve Valentine Mechanique. A Tale
Schlagwörter
(Deutsch)
Literaturtheorie Erzähltheorie Psychoanalyse Narratologie Das Unheimliche Freak Monster Zirkus Postmoderne Literatur Abjekt Phantasma Phantasmatischer Raum Sigmund Freud Jacques Lacan Masahiro Mori Gerhard Roth Circus Saluti Michael Schneider Das Spiegelkabinett Margrit Schriber Die hässlichste Frau der Welt
Autor*innen
Stephanie Weber
Haupttitel (Deutsch)
Staging the Freak - das (Un-)Heimliche als Raum und Rahmen für die Inszenierung außergewöhnlicher Körper in deutsch- und englischsprachiger Literatur der Postmoderne
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
273 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Fausto De Michele ,
Stefan Brandt
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.03 Theorie und Methoden der Sprach- und Literaturwissenschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.73 Literaturtheorie: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.05 Englische Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.06 Angloamerikanische Literatur ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur
AC Nummer
AC15520159
Utheses ID
52395
Studienkennzahl
UA | 792 | 393 | |
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