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Vom Arbeiterkind zur Akademikerin
über das Erleben und die Gestaltung der Beziehung von studierenden Bildungsaufsteigerinnen zur Herkunftsfamilie
Jasmin Yvonne Reiterer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Bettina Dausien
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.59480
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26558.37379.493360-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit Beziehungserfahrungen von Bildungsaufsteigerinnen mit ihrer Herkunftsfamilie. Dabei steht vor allem die Frage im Fokus, wie studierende Bildungsaufsteigerinnen die Beziehung zu ihrer Herkunftsfamilie erleben und wie sich die Beziehung zueinander gestaltet. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es zum einen, das wenig beforschte Feld der Bildungskarrieren zu untersuchen und zum anderen dem bildungswissenschaftlichen Auftrag nachzugehen, welcher die Prozesse des Bildungsaufstiegs betrachten soll. Vor allem soll anhand der Rekonstruktionen von Lebensgeschichten ein Beitrag dazu geleistet werden, die Beziehungserfahrungen zwischen Bildungsaufsteigerinnen und ihrer Herkunftsfamilie näher zu beleuchten. Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, wurde ein biographie-wissenschaftlicher Zugang gewählt. Die empirische Basis bilden zwei biographisch-narrative Interviews mit studierenden Bildungsaufsteigerinnen (der Bildungswissenschaft sowie der Chemieingenieurwissenschaft), welche für die Einzelfallanalyse herangezogen wurden. Dadurch können das „Gewordensein“ des Subjekts und dessen mögliche Auswirkungen auf das Erleben und die Gestaltung der Beziehung zur Herkunftsfamilie betrachtet und herausgearbeitet werden. Als Erhebungsmethode wurde die Narrationsanalyse gewählt. Weiters dient Bourdieus Theorie zur Struktur der Gesellschaft als theoretische Vorlage dieser Arbeit. Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass das Beziehungserleben und die Gestaltung der Beziehung sich nicht nur dynamisch verhalten, sondern einen Prozess darstellen. Die Beziehungsstrukturen zwischen Herkunftsfamilie und den Bildungsaufsteigerinnen sind keine starren Konstrukte, sondern können sich aufgrund von (prägenden) Erfahrungen über die gesamte Lebensgeschichte hinweg ins „Positive“ sowie „Negative“ verändern. Mentale Unterstützung, Interesse an den Biographinnen und ihrem Leben bzw. ihren Entscheidungen, investierte Zeit in Form von gemeinsamen Unternehmungen und Förderung der biographischen Interessen werden als Festigung und/oder Intensivierung der Beziehung erlebt. Im Gegensatz dazu können sich eine nicht unterstützende Haltung und fehlendes Verständnis für biographische Entscheidungen seitens der Herkunftsfamilie sowie von außenstehenden Personen hinderlich auf die Beziehung auswirken. Die Erwartungshaltungen der Herkunftsfamilie nehmen außerdem Einfluss auf die Beziehung zueinander: Wenn Familienmitglieder sowie die Biographinnen die gleichen Erwartungen und Vorstellungen zum Lebenslauf sowie Bildungsweg haben und zudem auch die gleichen Interessen verfolgen, kann dies als Intensivierung der Beziehung erlebt werden.
Abstract
(Englisch)
This master thesis focuses on the relationship experiences between female „educational climbers“ and their birth family. The main question behind this research is, how female students respectively „educational climbers“ experience the relationship to their birth family and how their relationship is being shaped by it. The objective of this research is, on the one hand, to examine the lesser researched field of educational careers and, on the other hand, to pursue the educational science mission, which is to look at the processes of educational advancement. Above all, the reconstructions of life histories should contribute the relationship experiences between female „educational climbers“ and their birth family. In order to fulfill this objective, a biographical scientific approach was chosen. The empirical basis is formed by two biographical-narrative interviews with female „educational climbers“ (one studies educational science and the other chemical engineering) who were used for the single case analysis. Thus, the „having become“ of the subject and its possible effects on the experience and the relationship design to the birth family can be considered and elaborated. The narrative analysis was chosen as the data gathering method. Furthermore, Bourdieu's theory on the structure of society serves as the theoretical model for this work. The main results of the study show, that the relationship experience and the relationship-arrangement are not only dynamic, they are also a process. The relationship structures between the birth family and the „educational climbers“ are not rigid constructs. They can change into something "positive" and "negative" as a result of (formative) experiences throughout the entire lifetime. Mental support, interest in the biographers and their lives or their decisions, invested time in form of joint ventures and promotion of biographical interests are experienced as strengthening and / or intensifying the relationship. On the contrary, a non-supportive attitude and none understanding of biographical decisions by the birth family and by outsiders may interfere with the relationship. The expectations of the birth family members also influence the relationship to each other: If family members and biographers have the same expectations and ideas about the curriculum vitae and educational path and are also pursuing the same interests, this can be experienced as an intensification of the relationship.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Biographie Biographieforschung Bildungsaufsteigerinnen Beziehungserfahrungen Herkunftsfamilie Bourdieu
Autor*innen
Jasmin Yvonne Reiterer
Haupttitel (Deutsch)
Vom Arbeiterkind zur Akademikerin
Hauptuntertitel (Deutsch)
über das Erleben und die Gestaltung der Beziehung von studierenden Bildungsaufsteigerinnen zur Herkunftsfamilie
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
159 Seiten : Diagramm
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Dausien
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
80 Pädagogik > 80.99 Pädagogik: Sonstiges
AC Nummer
AC15532614
Utheses ID
52535
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1