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Die stratigraphische Analyse der mittelneolithischen Fauna von Hornsburg/Niederösterreich
Peter Schebeczek
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Urgeschichte und Historische Archäologie
Betreuer*in
Wolfgang Neubauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.59506
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28220.36546.599355-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den Jahren 2009 und 2013 bis 2015 fanden in der Katastralgemeinde Hornsburg, NÖ stratigraphische archäologische Grabungen statt, bei denen eine zweifache und eine dreifache mittelneolithische Kreisgrabenanlage (KGA) sowie die zur zweifachen KGA gehörende Siedlung zum Teil untersucht wurden. Grabungsziele der Kampagnen waren die Untersuchung der Zugänge und vermuteter Einbauten sowie der Reste der Palisaden beider Kreisgrabenanlagen und die Klärung der Frage nach möglichen Wallaufschüttungen. Mit der nun vorgelegten Arbeit wurde neben der Feststellung des Fauneninventars die Wirtschaftsweise der damaligen Bewohner der Siedlungen von Hornsburg, die auch die Erbauer der beiden Kreisgrabenanlagen sind, erhoben. Anhand von sechs Knochen konnte auch das Vorkommen von Pferden nachgewiesen werden. Die Frage, ob es sich um Wild oder um Hauspferde handelt, kann vorerst nicht abschließend beantwortet werden. Die Möglichkeit einer Prä- bzw. Protodomestikation wird jedoch in Erwägung gezogen. Ausgehend von der Überlegung, dass messbaren züchterischen Eingriffen in den Genotypus von Haustieren eine Phase vorangegangen sein muss, in der noch keinerlei Veränderungen am Skelett zu bemerken waren, wurde überlegt, ob Wildpferde durch die Siedler in einer offeneren Form in den Hausstand eingebracht worden sein konnten. Auch die Herkunft der Pferde aus südosteuropäischen Populationen heraus, im Zusammenhang mit einer Kolonisation durch Siedler aus dem Gebiet der Theiß-Kultur, wurde angedacht. Es wäre von grundlegendem Interesse, mit Strontiumisotopenanalysen die Herkunft der Pferde aus einem lokalen Bestand oder aus einer südosteuropäischen Population heraus zu klären, da die Ergebnisse solcher Untersuchungen neue Erkenntnisse zur Mensch/Pferde-Beziehung erbringen könnten. Genauer behandelt wurden auch die 42 Knochen- und Schädelfragmente von Hunden aus der zur zweifachen KGA gehörenden Siedlung, deren Mindestindividuenanzahl auf zehn Tiere hinweist. Erhoben wurde unter anderem die Körpergröße der torfspitzähnlichen Hunde, die einheitlich einen kleinen Hundeschlag mit einer Schulterhöhe von unter 40 cm repräsentieren. Weiters wurde versucht, den Prozess der Füllung der Gräben näher zu untersuchen. Die unteren Grabenbereiche wurden wahrscheinlich durch episodische natürliche Prozesse verfüllt, wobei Tierreste miteinsedimientiert wurden. Die oberen Bereiche der beiden Gräben dürften intentionell mit Schüttmaterial aus der unmittelbaren Umgebung der Kreisgrabenanlagen, welches auch Tierreste aus der Zeit der Nutzung der Anlagen enthielt zugefüllt worden sein. Die Gräben sind noch über längere Zeit hindurch im Gelände als flache Mulden erkennbar gewesen.
Abstract
(Englisch)
In the years 2009 and 2013 to 2015 stratigraphic archaeological excavations were carried out at Hornsburg, Lower Austria during which both a double and a triple Middle Neolithic Kreisgrabenanlage (KGA) and the settlement surrounding the double KGA were investigated. The objectives of the excavation campaigns were the investigation of the entrances and presumed entrance installations as well as the remains of the palisades of both KGA´s and the clarification of the question of possible embankments. With the now submitted work the subsistence of the Neolithic settlers at Hornsburg, who are also the builders of the two KGA´s, was determined and a structure designed for cattle husbandry was evidenced. Investigated were 2,267 animal bones and teeth with a total weight of 50,627.77 g, which were largely determinable. The hunt for the Auerochs, but also for the wild boar, the red deer, the roe deer and for small game, in addition to cattle husbandry, has contributed to a large extent to the diet of the Middle Neolithic Hornsburg population. The presence of horses could also be proven on the basis of six bones. The question of whether these are wild or domestic horses cannot be answered conclusively for the time being. However, the possibility of a pre- or protodomestication is being considered. Based on the consideration that measurable breeding interventions in the genotype of domestic animals must have been preceded by a phase in which no changes to the skeleton were noticeable, it was considered whether wild horses could have been brought into the household in a more open form by the settlers. Also the origin of the horses possibly in connection with colonization by population groups from the area of the Tisza culture was considered. It would be of fundamental interest to use strontium isotope analyzes to clarify the origin of horses from a local stock or from a Southeast European population, as the results of such studies could provide new insights into the human / horse relationship. The 42 bones and skull fragments of dogs from the settlement belonging to the double KGA, whose minimum number of individuals indicates ten animals, were also treated more detailed. Among other things, the height of the Torfspitz-like dogs, which uniformly represented a small dog strike with a shoulder height of less than 40 cm, was recorded. In addition, an attempt was made to investigate the process of refilling the ditches more in detail. The lower areas of the ditch were filled by episodic natural processes and animal remains were deposited. Here the view is taken that the upper areas of the ditches of both sites were intentionally filled with material from the immediate vicinity, which also contained animal remains from the time of use of the sites. The ditches were recognizable for a long time as flat depressions in the terrain.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Middle Neolithic Lengyel Circular Enclosures KGA Lower Austria Middle Neolithic Animal Bones Complex Mollusks Fauna
Schlagwörter
(Deutsch)
Mittelneolitikum Lengyel Kreisgrabenanlagen KGA Niederösterreich Mittelneolithischer Tierknochenkomplex Molluskenfauna
Autor*innen
Peter Schebeczek
Haupttitel (Deutsch)
Die stratigraphische Analyse der mittelneolithischen Fauna von Hornsburg/Niederösterreich
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
295 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Neubauer
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.15 Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC15546607
Utheses ID
52558
Studienkennzahl
UA | 066 | 801 | |
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