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Ist eine fundamentale Unterscheidung des Ideals der Freiheit als "non-domination" von Philip Pettit zum Ideal der Freiheit als "non-interference" möglich?
die Relevanz einer solchen Unterscheidung für die aktuellen Debatten zur Reformierung des Integrationsmodells im französischen Republikanismus
Simona Stockreiter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Angela Kallhof
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.59652
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29041.19702.487253-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Arbeit ist zu untersuchen, inwiefern sich eine klare Unterscheidung zwischen dem Ideal der Freiheit als Nichtbeherrschung in der Theorie des Neorepublikanismus von Philip Pettit und dem Ideal der Freiheit als Nichteinmischung ziehen lässt. Hierzu werden die beiden Thesen „domination but no interference: bad only under the non-domination ideal“ und „interference but no domination: bad only under the non-interference ideal“ anhand der vier zugrundeliegenden Bedingungen getestet. Das Resultat lautet, dass jene Bedingungen nicht ausreichend sind, um die beiden Thesen zu bestätigen, da sich auf der einen Seite das Ideal der Freiheit im Sinn von Nichtbeherrschung als individuelle Wahlfreiheit auslegen lässt und auf der anderen Seite Pettits reduktionistische Lesart des Ideals der Freiheit als Nichteinmischung zurückgewiesen werden kann. Es wird daher argumentiert, dass der Fokus auf ein substanzielles Verständnis von Willkür gerichtet werden muss, um die beiden Thesen bestätigen zu können. In der Folge wird ein neuer Schwerpunkt auf das Ideal der „equal status society“ und der „contestatory democracy“ gelegt. Die Schlussfolgerung lautet, dass die neorepublikanische Freiheitskonzeption als „arbitrary but non-worsening power“ ausgelegt werden sollte und notwendige Mitbestimmungsrechte für „vulnerability classes“ stärker betont werden sollten. Im letzten Teil der Arbeit wird die Relevanz einer solchen Neuorientierung des Ideals der Freiheit als Nichtbeherrschung für die Debatten zur Reformierung des französischen Integrationsmodells aufgezeigt. Hierzu wird die neorepublikanische Konzeption des „républicanisme critique“ von Cécile Laborde und die Konzeption des „républicanisme multiculturel“ von Guérard de Latour vorgestellt. Dabei werden weitere starke Spannungen der politischen Implikationen des Ideals der Freiheit als Nichtbeherrschung sichtbar.
Abstract
(Englisch)
The aim of this paper is to understand to what extent the ideal of freedom as non-interference can be clearly distinguished from the ideal of freedom as non-domination in Philip Pettit's theory of neo-republicanism. For this purpose, the two basic theses “domination but no interference: bad only under the non-domination ideal” and “interference but no domination: bad only under the non-interference ideal” are tested on the basis of four underlying conditions. The result will be that those conditions are not sufficient to confirm the two theses, since, on the one hand, the ideal of freedom as non-domination could be interpreted as individual freedom of choice, and on the other hand, Pettit's reductionist reading of the ideal of freedom as noninterference can be rejected. It is therefore argued that a substantial understanding of arbitrariness is necessary in order to confirm the two theses. Subsequently, a new focus will be placed on the ideal of “equal status society” and the ideal of “contestatory democracy”. It will be concluded that the neo-republican concept of freedom should be interpreted as “arbitrary but non-worsening power” and that stronger participatory rights for “vulnerability classes” are necessary. The last part points out the relevance of such a reorientation of the ideal of freedom as non-domination for a critical approach on the French integration model. To this end, the neorepublican concept of the “républicanisme critique” by Cécile Laborde and the concept of the “républicanisme multicultural” by Guérard de Latour will be presented. Hereby, further strong tensions of the political implications of the ideal of freedom as non-domination become visible.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
political philosophy neo-republicanism Philip Pettit
Schlagwörter
(Deutsch)
Politische Philosophie Neorepublikanismus Philip Pettit
Autor*innen
Simona Stockreiter
Haupttitel (Deutsch)
Ist eine fundamentale Unterscheidung des Ideals der Freiheit als "non-domination" von Philip Pettit zum Ideal der Freiheit als "non-interference" möglich?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Relevanz einer solchen Unterscheidung für die aktuellen Debatten zur Reformierung des Integrationsmodells im französischen Republikanismus
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
145 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Angela Kallhof
Klassifikation
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie
AC Nummer
AC15531923
Utheses ID
52690
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
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