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Die Österreichische Presse der Jahrhundertwende (19./20. Jahrhundert) - Journalismus als Brennpunkt: Kritik und Vermögen
Franziska Treml
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.59836
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25107.46526.371068-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Zeit um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert ist für die Presse in Österreich in vielerlei Hinsicht eine bedeutsame Phase: Zum Einen nimmt sie erheblichen Einfluss auf den gesellschaftlichen Diskurs, zum Anderen ist sie selbst Teil davon und wird durch die politischen und kulturellen Entwicklungen nachhaltig geprägt und formiert. Technologische Innovationen haben Produktionsweisen vereinfacht und beschleunigt, zudem ergibt sich durch die Umbruchsstimmung in der Gesellschaft, die stark ausgeprägten geistigen und kulturellen Strömungen und die politischen Unsicherheiten ein großes Spektrum an Diskussionsthemen, die von den Zeitungen aufgegriffen werden. All dies führt zu einer breiten Leserschaft, das Pressewesen erlebt eine Blütezeit. Trotzdem und vielleicht auch gerade deswegen, gerät die Zeitung selbst nicht selten unter Beschuss. Aufgrund zahlreicher gesetzlicher Vorgaben und Auflagen sind ihre Möglichkeiten beschränkt, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Publizistik und Journalismus gibt es nicht. Kritiken an der Presse finden dabei meist durch Fachkollegen in anderen Blättern, Essaybänden oder Monografien statt. Drei Verfasser derartiger Kritiken sind Karl Kraus, Emil Löbl und Hermann Bahr. Mit ganz unterschiedlichen Zugängen beziehen sie Stellung zu Zeitungsartikel oder zur Presse im Allgemeinen. Auf Basis einer Analyse von drei pressekritischen Beiträgen von Kraus, Löbl und Bahr und unter Berücksichtigung von politischen, strukturellen und biografischen Kontexten wird festgestellt, wie sich diese Kritiken gestalten und ob sie den zeithistorischen Umständen entsprechend ‚gerechtfertigt’ sind. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Kritiken eher subjektiv sind und inhaltlich stark von der jeweiligen Biografie und dem Umfeld des Verfassers geprägt sind. Einzig Löbl versucht sich an einer ersten objektiven, wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Pressewesen. Schriften, die stark polemisch sind, geraten eher in Gefahr, durch das Staatswesen zensuriert zu werden. Eine dezidierte Gruppe von Kritikern oder ein Netzwerk oder eine Absprache von Kritikern konnte nicht festgestellt werden, hingegen herrscht eine Tendenz, GEGEN andere Kritiker zu schreiben bzw. konträre Positionen zu einzunehmen. Augenscheinlich wird zudem, dass sich die Inhalte sehr stark auf das jeweilige persönliche Berufs(um)feld des Autors be- ziehen, somit aus keinem gemeinnützigen Anspruch entstanden sind, sondern zum Zweck der eigenen Bereicherung oder gezielten Aufwertung von Nahestehendem, beziehungsweise Abwertung von unliebsamen oder feindlich gesinnten Positionen und Personen. Die Vorwürfe in den Kritiken sind zum Teil nachvollziehbar, jedoch aufgrund persönlicher Motive nicht den heute gültigen objektiven Ansprüchen einer Medienkritik entsprechend. Die außergewöhnlichen historischen Umstände, der Mangel einer wissenschaftlichen und professionellen Auseinandersetzung mit einem derart schnell gewachsenen und an Bedeutung gewonnenen Kulturgut und die noch immer statt- findende (Re-)Organisation des Pressewesens und dessen Orientierung in der Gesellschaft relativieren jedoch die genannten Unsachlichkeiten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Pressekritik Karl Kraus Journalismusgeschichte Pressegeschichte Journalismus in Österreich
Autor*innen
Franziska Treml
Haupttitel (Deutsch)
Die Österreichische Presse der Jahrhundertwende (19./20. Jahrhundert) - Journalismus als Brennpunkt: Kritik und Vermögen
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
93 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.01 Geschichte der Kommunikationswissenschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen
AC Nummer
AC15571977
Utheses ID
52856
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1