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Deutsch als Fremd- und Zweitsprache im Gymnasialwesen Böhmens, Mährens und Galiziens 1867–1918
Maria Schinko
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Betreuer*in
Ulrike Eder
DOI
10.25365/thesis.59967
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25117.15020.900261-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, sowohl Eigenheiten als auch Gemeinsamkeiten der Rolle des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache im Gymnasialwesen Böhmens, Mährens und Galiziens im Zeitraum 1867–1918 vor dem Hintergrund sprachenpolitischer Veränderungen herauszuarbeiten. Dabei werden bereits publizierte Ergebnisse zusammengeführt, verglichen und um eigene Analysen erweitert.
Die Aufarbeitung der historischen und sprachenpolitischen Hintergründe ergab, dass die deutsche Sprache in allen drei Kronländern seit dem Mittelalter eine bedeutende Rolle einnahm und je nach aktueller machtpolitischer Situation auch im Unterrichtswesen dominant war. Während des Untersuchungszeitraumes kam es in Böhmen und Mähren durch diverse Gesetze und Verordnungen zu einer Aufwertung des Tschechischen als Schul- und Amtssprache. Die meisten dieser Bemühungen wurden durch die Deutschsprachigen jedoch wieder vereitelt. Die polnische Sprache konnte sich durch den geringen deutschsprachigen Bevölkerungsanteil in Galizien hingegen als primäre Schul- und Amtssprache durchsetzen, das Ukrainische fand keinen Platz. Daran änderten auch diverse Ausgleichsbestrebungen nichts.
Im Gymnasialwesen behielt die deutsche Sprache im Zeitraum 1867–1918 ihre Rolle als wichtigste Unterrichtssprache sowie als wichtigster sprachlicher Unterrichtsgegenstand, dessen Intensität jedoch zwischen den einzelnen Kronländern variierte. Auch Tschechisch und Polnisch konnten sich im Gymnasialwesen etablieren. Tschechischsprachige Gymnasien wurden fast ausschließlich von tschechischsprachigen Schülern besucht, ihre polnischsprachigen Pendants zogen hingegen auch ukrainischsprachige Schüler an. Tschechisch wurde auch als Unterrichtsgegenstand an den deutschsprachigen Gymnasien relevanter, wobei der Anteil der Tschechischlerner sowohl mit sprachenpolitischen Gegebenheiten, welche das Tschechische als Amtssprache aufwerteten, korrelierte, als auch mit der sprachlichen Bevölkerungsverteilung am Schulstandort variierte. Die polnische Sprache erhielt die Vormachtstellung als Unterrichtssprache im galizischen Gymnasialwesen und verdrängte die deutsche Sprache. Außerdem wurde sie von allen galizischen Gymnasiasten erlernt. Die ukrainische Sprache sowie das ukrainische Gymnasialwesen wurden von den polnischen Machthabern Galiziens bis ins 20. Jahrhundert unterdrückt. In vielen der untersuchten Orte, in denen es mehrere Gymnasien mit unterschiedlichen Unterrichtssprachen gab, kam es zu einer sprachlichen Trennung der Schülerschaft, sodass am Ende des Untersuchungszeitraumes (vor allem in Böhmen und Mähren) die Schüler primär jene Gymnasien besuchten, deren Unterrichtssprache ihrer Muttersprache entsprach. Ein Deutscherwerb nicht-deutschsprachiger Schüler in einem deutschsprachigen Schulumfeld fand kaum mehr statt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Habsburgermonarchie DaF DaZ Böhmen Mähren Galizien 1867 1918 Tschechisch Polnisch Ukrainisch Sprache und Nationalität zweite Landessprache Muttersprache Gymnasialwesen Staatsgrundgesetz Sprachenpolitik Sprechenrechte Sprachenverordnungen Mährischer Ausgleich 1905 Ausgleichsverhandlungen Ausgleichsversuche Galizische Resolution Galizische Autonomie
Autor*innen
Maria Schinko
Haupttitel (Deutsch)
Deutsch als Fremd- und Zweitsprache im Gymnasialwesen Böhmens, Mährens und Galiziens 1867–1918
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
170 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Eder
AC Nummer
AC15521622
Utheses ID
52982
Studienkennzahl
UA | 066 | 814 | |