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Medien, Integration, Vorurteile
der Einfluss der Medien auf die Vorurteilsbildung und damit auf den Prozess der Integration von MigrantInnen in die Gesellschaft des Einwanderungslandes : ...am Beispiel der Berichterstattung über den Krieg in Bosnien und Herzegowina und in Wien lebender serbischer MigrantInnen
Tatjana Lovic
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Thomas Alfred Bauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60081
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25126.15847.877061-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss der Medien auf die Vorurteilsbildung und damit auf den Prozess der Integration von MigrantInnen in die Gesellschaft des Einwanderungslandes. Im Fokus stehen der serbische Teil der Migrationsbevölkerung in Österreich und die Medienberichterstattung über ihn und den Krieg in Bosnien und Herzegowina. Der Krieg in Bosnien begann 1992 und endete 1995. Zu Anfang berichteten die Medien nur sehr oberflächlich von der Situation in Bosnien, später wurde das Foto eines serbischen Anhalte- oder Konzentrationslagers aufgenommen und verbreitet. Damit stieg das Interesse der Rezipientenschaft sprunghaft an, denn sie hat an eine Facette des zweiten Weltkriegs erinnert - die monströsen Konzentrations- und Vernichtungslager. Ein wesentlicheres Schlüsselereignis des Bosnienkriegs ereignete sich in Srebrenica im Juli 1995. Zirka 8000 überwiegend männliche, muslimische Zivilisten und Kriegsgefangene kamen im Zuge dieses Ereignisses ums Leben. Die Aufarbeitung dieses entsetzlichen Verbrechens durch die internationalen Medien bescherte der serbischen Volksgruppe allgemein einen schlechten, zum Teil sogar diabolischen Ruf über den gesamten Balkankonflikt hinweg und zeitlich wie geographisch weit darüber hinaus. Die Untersuchung soll Informationen darüber liefern, welche Auswirkungen solch eine Stellungnahme der Medien auf die Entstehung von Vorurteilen gegenüber serbischen MigrantInnen in Österreich und damit auf die Kommunikation zwischen ihnen und der einheimischen Bevölkerung in Wien hat. Forschungsleitend für diese Arbeit ist der dynamisch-transaktionale Ansatz, der zwei Forschungsperspektiven – den Wirkungs- und den Nutzenansatz – verbindet und dabei davon ausgeht, dass die Medien als Kommunikatoren und die RezipientInnen im Kommunikationsprozess gleichzeitig passive und aktive Teilnehmer sind. Die passive Komponente der Rezipientenvariable ist dadurch bestimmt, dass der Rezipient nur aus den angebotenen Informationen wählen kann. Sie ist stärker bei jenen Themen ausgeprägt, bei welchen die Informationen den RezipientInnen nur aus den Medien zur Verfügung stehen und kein unmittelbarer Kontakt mit direkt Betroffenen möglich ist – was im Regelfall bei einer Kriegsberichterstattung zutrifft. Die Daten zum Forschungsthema wurden durch eine qualitative Studie unter Zuhilfenahme des narrativen Interviews gewonnen. Während der Erzählungen der drei befragten Personen konnte kein deutlicher Zusammenhang zwischen der Medienberichterstattung über den Bosnienkrieg und der Entstehung von Vorurteilen gegenüber serbischen MigrantInnen erkannt werden. Aus den Erzählungen der interviewten Personen konnte in Bezug auf den Meinungsbildungsprozess darauf geschlossen werden, dass, wenn mit persönlichem Kontakt verglichen, der potentielle Einfluss der Medienberichterstattung eher ein untergeordneter ist. Die Ergebnisse lassen bei der österreichischen Bevölkerung auch einen starken Einfluss auf die Meinungsbildung von Seiten der Familie und des Freundeskreises erahnen.
Abstract
(Englisch)
The present paper deals with the influence of the media on the building of prejudice and thus on the integration process of migrants into the society of the immigration country. The focus herein lays on the group of Serbians among the migrant population in Austria and the media coverage over them and the war in Bosnia and Herzegovina. The war in Bosnia began in 1992 and came to an end in 1995. At first, the media reported on the conflict in Bosnia intermittently at best, yet later a photo from a Serbian detention- or concentration camp was taken and found international distribution. With it, the interest of the recipients rose significantly, since it brought to memory one facet of the Second World War - the monstrous concentration- and extermination camps. An even more dramatic event of the Bosnian war occurred in Srebrenica in July 1995. Approximately 8,000 predominantly male Muslim civilians and prisoners of war were killed in this incident. The international media coverage of this terrible crime brought the Serbian people generally a bad, sometimes even diabolical reputation for the remainder of the ongoing Balkan conflict and echoed far beyond its immediate temporal and geographical limits. This study should provide information on the impact media statements have on the emergence of prejudice against Serbian migrants in Austria and the influence the media has on the communication between the Serbian migrants and the local population in Vienna. This work follows the dynamic-transactional approach, which combines two research perspectives - impact- and benefit approach - and assumes that in the communication process the media, in their role as communicators, and the recipients are both passive and active participants. The passive component of the recipient variable is determined by the fact that the recipient can only choose from the information that is offered. This is more pronounced in topics in which the information is available to the recipient from the media only and where no personal contact with anyone directly affected is possible - which is usually true for war correspondence. Research data on the topic was obtained through a qualitative study utilising the narrative interview. In the narratives of three interviewed subjects, no clear link could be identified between media coverage on the war in Bosnia and the emergence of prejudice towards Serbian migrants in Austria. In relation to the opinion-forming process it could also be concluded from the narrative of the interviewed that, when compared to personal contact, the potential influence of media coverage appears to play a minor role. The results also suggest that in the Austrian population family and circles of friends have strong influence on opinion-forming.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Media Integration Migration Influence of the media
Schlagwörter
(Deutsch)
Medien Integration Vorurteile Einfluss der Medien Interkulturelle Kommunikation
Autor*innen
Tatjana Lovic
Haupttitel (Deutsch)
Medien, Integration, Vorurteile
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Einfluss der Medien auf die Vorurteilsbildung und damit auf den Prozess der Integration von MigrantInnen in die Gesellschaft des Einwanderungslandes : ...am Beispiel der Berichterstattung über den Krieg in Bosnien und Herzegowina und in Wien lebender serbischer MigrantInnen
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
189 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Alfred Bauer
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft
AC Nummer
AC15537242
Utheses ID
53093
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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