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Adelsmacht und Primogenitur
Fideikommisse und Verwandtschaft in der Habsburgermonarchie, ca. 1600-1800
Florian Andretsch
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Margareth Lanzinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60150
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26557.26532.639760-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der von David Warren Sabean und Simon Teuscher vorgeschlagenen These zufolge vollzog sich in europäischen Eliten zwischen ca. 1400 und 1700 eine Transformation des Verwandtschaftssystems in Richtung einer vertikal hierarchisierten und patrilinear flektierten Organisationsform. Dieser Übergang erfolgte über die Regelung der Sukzession, politische und ökonomische Ressourcen wurden auf einzelne Söhne konzentriert. Ein Phänomen in diesem Zusammenhag war die Verbreitung von Fideikommissen. Erblasser errichteten Fideikommisse mittels Testamenten oder durch andere Rechtsakte und etablierten damit generationenübergreifende Primogenituren für bestimmte Komplexe an familialen Besitzungen. Diese durften in der Folge nicht mehr geteilt oder veräußert werden. Hier setzt die Masterarbeit an, die zunächst auf einer Makroebene chronologische, räumliche und rechtliche Modalitäten und Rahmenbedingungen der Verbreitung von Fideikommissen in der westlichen Habsburgermonarchie über quantitative und rechtshistorische Befunde herausarbeitet. Hierbei werden auch Zusammenhänge mit anderen quantifizierbaren Veränderungen innerhalb adeliger Verwandtschaftsstrukturen ermittelt sowie die Haltung der souveränen Macht gegenüber Fideikommissen dargestellt. In Folge wird untersucht, in welchen konkreten Situationen Fideikommisse errichtet wurden, wie diese ausgestaltet waren, inwieweit sie sich von früheren Formen intergenerationeller Transfers von adeligem Besitz unterschieden. Zu diesem Zweck werden die Erbpraktiken des Verwandtschaftsverband der Lamberg zu Ottenstein in Österreich unter der Enns in der Zeit zwischen 1650 und 1750 im Detail rekonstruiert und dargestellt. Im Ergebnis zeigt sich der allmähliche Übergang zur Primogenitur, der die Vertikalisierungsthese stützt. Zugleich werden auf dem Weg dahin und parallel dazu situative Logiken und unterschiedliche Transferpraktiken in den verschiedenen verwandtschaftlichen Konstellationen sichtbar. Darüber hinaus wird eine Verknüpfung zwischen Fideikommissen und dem Zugang zu höheren politischen und diplomatischen Ämtern deutlich.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
fidei commissum entail inheritance succession nobility Habsburg Monarchy Lamberg kinship family
Schlagwörter
(Deutsch)
Fideikommiss Primogenitur Erbe Sukzession Adel Habsburgermonarchie Lamberg Verwandtschaft Familie Verwandtschaftstransformation
Autor*innen
Florian Andretsch
Haupttitel (Deutsch)
Adelsmacht und Primogenitur
Hauptuntertitel (Deutsch)
Fideikommisse und Verwandtschaft in der Habsburgermonarchie, ca. 1600-1800
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
218 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Margareth Lanzinger
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC15522418
Utheses ID
53161
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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