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Intermedialität im kubanischen Kino der 60er Jahre
Formen und Funktionen intermedialer Bezüge bei Tomás Gutiérrez Alea
Sebastian Wipplinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Spanisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Kathrin Sartingen
DOI
10.25365/thesis.60213
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25104.04346.178270-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit zwei Filmen des frühen kubanischen Kinos. Anhand der Filme „Muerte de un burócrata“ (1966) und „Memoria del subdesarollo“ (1968) wird gezeigt, wie vielfältig intermediale Bezüge zu Filmen, literarischen Texten und anderen medialen Produkten eingesetzt werden. Die beiden Filme sind als Kollage zu sehen, indem zahlreiche kulturelle Einflüsse miteinander verwoben werden. Das bezuggebende Medium wird dabei mitrezipiert und prägt die Interpretation des bezugnehmenden Produkts. Wissen ist dabei der Schlüssel zum Verständnis. Wie eine Kollage erscheinen diese Filme nur, wenn der/die Zuseher_in das nötige Wissen hat um die darin mitrezipierten Referenzmedien zu erkennen. Wer diese nicht erkennt oder zuordnen kann, für den bleibt die Vielschichtigkeit dieser Filme verborgen.
Nach der Revolution wird auf Kuba versucht, die Ideale und Ideologien der Revolution – und in späterer Folge auch des Kommunismus – breiteren Bevölkerungsschichten zu vermitteln. Der Film als Massenmedium spielt hierbei eine bedeutende Rolle. So wird mittels unzähliger, öffentlicher Filmvorführungen ein Kanon geschaffen, der für die Entstehung einer kollektiven Identität nötig ist. Das bedeutet, dass wichtige Texte und Narrative aktualisiert werden, um damit den Diskurs zu prägen und letztendlich die Schaffung der revolutionären Gesellschaft intendiert.
Der italienische Neo-Realismus gilt als wichtigster Einfluss für das kubanische Kino. Alle wichtigen kubanischen Filmschaffenden hatten an der Filmhochschule in Rom studiert und nahmen die gelernten Techniken auf, um diese weiterzuentwickeln. Es gibt aber auch eine historische Begründung für diese ästhetische Ähnlichkeit. Der Neo-Realismus entstand nach Ende des Faschismus und thematisierte die Bruchlinien die dieser in der Gesellschaft hinterließ. Eine ähnliche Situation findet sich auf Kuba nach der Revolution. Die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft wird abgelehnt und durch Bilder der Vereinsamung wird die Bedeutung eines neuen Miteinanders propagiert.
Das Kino hatte auf Kuba eine starke politische und gesellschaftsprägende Funktion. Diese Arbeit verdeutlicht, dass Techniken der Intermedialisierung bewusst eingesetzt wurden; einerseits, um Kuba im internationalen Kulturdiskurses zu positionieren und andererseits als Wegweiser für die kubanische Gesellschaft, auf ihrem Weg, sich neu zu erfinden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Tomás Gutiérrez Alea Kuba Cuba Kino Film Revolution Intermedialität intermediale Bezüge Systemreferenz 60er Jahre Lateinamerikanischer Film visual quote memorias del subdesarollo muerte de un burócrata ICAICC Intertextualität Filmtheorie Realismus
Autor*innen
Sebastian Wipplinger
Haupttitel (Deutsch)
Intermedialität im kubanischen Kino der 60er Jahre
Hauptuntertitel (Deutsch)
Formen und Funktionen intermedialer Bezüge bei Tomás Gutiérrez Alea
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
117 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kathrin Sartingen
AC Nummer
AC15537291
Utheses ID
53217
Studienkennzahl
UA | 190 | 353 | 313 |