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"Dieses entspricht dem Wesen des bäuerlichen Lebens"
eine alltagsgeschichtliche Untersuchung der Erbhofgerichtsbarkeit in zwei Regionen Österreichs im Nationalsozialismus
Johannes König
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Erich Landsteiner
DOI
10.25365/thesis.60317
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25107.09566.341861-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit untersucht die vor den Anerbengerichten Freistadt und Kremsmünster (heutiges Oberösterreich) in der Zeit von 1938 bis 1945 ausgetrage-nen Verfahren, um Einblicke in die alltägliche Lebenswelten eines Teils der dort lebenden Bevölkerung zu gewinnen. Als Quellengrundlage dienen Gerichtsakten der Anerbengerichte, welche zunächst einer quantitativen Analyse unterzogen werden, um die Häufigkeit der vor Gericht verhandelten Themen zu bestimmen. Anschließend werden diese Ergebnisse mit weiteren Regionalstudien verglichen. Im zweiten Teil dieser Arbeit werden vier Verfahren, in welchen über die sogenannte „Bauernfähigkeit“ der jeweiligen Besitzer*innen verhandelt wurde, ausgewählt und einer qualitativen Analyse unterzogen, wobei ein besonderer Fokus auf lokale Machtverhältnisse sowie Argumentati-onsweisen der verhandelnden Akteure gelegt wurde. Die quantitative Analyse zeigt, dass alltägliche, aber gerichtlich genehmigungspflichtige Rechtsge-schäfte, wie Grundstücksverkäufe und Hofübergaben einen Großteil der Ver-fahren ausmachten, während Sanktionsverfahren, die missliebige oder schlechtwirtschaftende Landwirt*innen bestrafen sollten, eher selten vorkamen. Aus der qualitativen Analyse geht hervor, dass in den Verfahren häufig geschlechterspezifische Rollenvorstellungen als Argumentationsgrundlage herangezogen wurden und dass den lokalen Vertretern des Reichsnährstandes sowohl im dörflichen Machtgefüge als auch vor Gericht eine besonders starke Rolle zukam.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines the jurisdiction and the proceedings of the Anerbengerichte (local agricultural courts) Freistadt and Kremsmünster in present-day Upper Austria from 1938 to 1945. The goal of this study is to gain microhistoric insights into the everyday of the rural population. The data for this study is derived from the records of said courts, which are analysed both quantitatively and qualitatively. While the former allows to fathom the day-to-day business of the courts, the latter provides an in-depth analysis of four representative cases, focusing on local power structures and lines of arguments fielded at court. The qualitative part of this study shows that cases that involved penalties against farmers – while of great interest for historians - were rare. The courts mostly faced administrative actions (e.g. approval of land transactions). The qualitative analysis shows that negotiations of gender roles permeated the debates at court and that local agents of the Reichsnährstand exerted significant influence in all cases.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Agrarian society everyday life National Socialism Austria
Schlagwörter
(Deutsch)
Agrargesellschaft Alltagsleben Nationalsozialismus Österreich
Autor*innen
Johannes König
Haupttitel (Deutsch)
"Dieses entspricht dem Wesen des bäuerlichen Lebens"
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine alltagsgeschichtliche Untersuchung der Erbhofgerichtsbarkeit in zwei Regionen Österreichs im Nationalsozialismus
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
92 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erich Landsteiner
AC Nummer
AC15542562
Utheses ID
53303
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 313 |