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Ikonostase-Balkenfragmente mit Gottesmutter- und Herrenfesten aus dem 12. Jahrhundert im Katharinenkloster auf dem Sinai
Ute Weber-Woisetschläger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kunstgeschichte
Betreuer*in
Jadranka Prolović
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60373
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25114.64112.559952-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Zwei Ikonostase-Balkenfragmente mit Gottesmutter- und Herrenfesten aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Katharinenkloster auf dem Sinai führen nach den Erkenntnissen aus den Untersuchungen der Bildmotive zu aktualisierten Rekonstruktionen und Verortungen. Der Marienschwerpunkt in den fünf Bildmotiven auf dem ersten Balkenfragment A steht in Zusammenhang mit der ursprünglichen Patronanz der von Justinian im 6. Jahrhundert gegründeten Marienkirche, mit dem typologischen Bezug zum Brennenden Dornbusch auf dem Mosesberg und mit Jakobus, dem Herrenbruder, und Jakobus, dem namensgleichen Verfasser der Schriftquelle des Marienlebens, dem Protoevangelium. In den Bildtexten wird die alttestamentarische Prophezeiung mit der neutestamentlichen Erfüllung angedeutet und in Miniaturformaten auf einem horizontalen Holzbalken aneinandergereiht. Die Ikonenschreiber verwenden spätantikes Bildvokabular und modifizieren vorchristliche Symbole in theologischer Weise. Die Szenen sind auf künstlerisch innovative Weise sowohl narrativ als auch emotional distanziert und hieratisch formuliert. Diesem Balkenfragment A fehlt vermutlich ein zweites Balkenfragment mit weiteren fünf Marienfesten, das beide Fragmente zu einem zehnteiligen Marienbalken zusammenspannt, der typologisch mit den Zehn Geboten konvergiert, die Moses auf dem Berg Sinai in Empfang genommen hat. Dieser Marienbalken ist auf dem Architrav des Templons vor dem Altarbereich in der nordöstlichen Jakobus-Kapelle zu verorten. Die vier Herrenfeste mit der Deesis auf dem zweiten Balkenfragment B zeigen einen Auszug aus dem Dodekaorton. Sie stellen im Miniaturformat distinguierende Momente im Heilsgeschehen dar. Diesem Balkenfragment fehlen vermutlich zwei weitere Balkenteile, die auf dem Haupttemplon im Mittelschiff zu lokalisieren sind. Die religiöse Symbolik wirkt durch die Hieratik der Figuren und den Goldhintergrund. Die Balkenfragmente wurden mitgebracht oder vor Ort von verschiedenen Malerhänden aus der Schule Konstantinopels hergestellt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ikonostase Templon Epistylbalken Dodekaorton Gottesmutterfeste Herrenfeste byzantinische Ikonenmalerei Marienkirche Mosesberg Pilgerort Sinai Katharinenkloster 12. Jahrhundert
Autor*innen
Ute Weber-Woisetschläger
Haupttitel (Deutsch)
Ikonostase-Balkenfragmente mit Gottesmutter- und Herrenfesten aus dem 12. Jahrhundert im Katharinenkloster auf dem Sinai
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
140 Seiten, 57 ungezählte Seiten : Illustrationen, Pläne
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jadranka Prolović
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.63 Spätantike Kunst, frühchristliche Kunst, byzantinische Kunst
AC Nummer
AC15558201
Utheses ID
53352
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
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