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Digitale Literatur
eine multimodale Analyse des interaktiven Dramas "Façade"
Kerstin Maria Seper
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Wolfgang R. Langenbucher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5947
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30103.35294.207562-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Digitale Literatur ist eine Form von Literatur, die nicht mehr zwischen Buchdeckel passt. Im Gegensatz zu E-Books ist sie in ihrer Produktion, Rezeption und Distribution auf die digitalen Medien angewiesen. Die Arbeit geht von der These aus, dass digitale Literatur ein Beispiel für allgemeine Veränderungen der Schriftkultur durch die digitalen Medien ist, die von einer Verschiebung von monomodaler zu multimodaler Kommunikation geprägt sind. Während die Schrift seit Jahrhunderten der dominante Kommunikationsmodus von traditioneller erzählender Literatur ist, scheint in digitaler Literatur – durch die Verschie-bung von der gedruckten Seite zum Bildschirm – der visuelle Modus zu dominieren. Welche Modi tatsächlich zur Anwendung kommen und in welchem Verhältnis diese stehen, wird anhand einer explorativen Analyse unter Anwendung des sozialsemiotischen Ansatzes der Multimodalität erforscht. Untersuchungsgegenstand ist dabei das interaktive Drama Façade, ein hybrides Werk zwischen traditionellem Drama und Computerspiel. Nach den Vorgaben des Ansatzes der Multimodalität werden die Kommunikations-praktiken Diskurs, Design, Produktion und Distribution sowie die Modalität von Façade explorativ untersucht. Die Analyse ergibt, dass der Spieler/die Spielerin in Façade eine doppelte Rolle einnimmt, einerseits als Zuseher/in, andererseits als Akteur/in. Diese beiden Rollen werden durch einen jeweils unterschiedlichen Modi-Mix realisiert, wobei sich alle Modi gegenseitig unterstützen und verstärken. Der visuelle Modus dominiert dabei häufig alle anderen Modi, mit Ausnahme der auditiven. Trotz dieser Dominanz des visuellen Modus auf der Interface-Ebene (Bildschirm-Ebene) kommt auch der Schrift eine entscheidende Rolle zu, da sie sowohl als Produktionsvorlage für das Werk dient, als auch Interaktivität ermöglicht und als einziger Archivierungsmodus der einzelnen Spiel-Sessions zur Ver-fügung steht. Aus der Untersuchung geht zudem hervor, dass in digitaler Literatur keine Verschiebung vom schriftlichen zum visuellen Modus stattfindet sondern eine Gleichwertigkeit von mehreren Kommunikationsmodi zu beobachten ist. Die Rezeption und Produktion von digitaler Literatur setzt daher multimodale „Lese- und Schreibkompetenzen“ voraus.
Abstract
(Englisch)
Unlike E-Books, digital literature fully depends on digital media for its production, reception and distribution. This thesis assumes that digital literature is just one example for a general cultural movement from monomodal to multimodal communication, especially in digital media. Whereas written language has been the dominant mode of communication of traditional literature for centuries, it seems that digital literature is dominated by the move from page to screen, thus by the visual mode. This thesis takes the interactive drama Façade as object of investigation and explores what modes are actually used and how those modes impact on each other. The social semiotic framework of multimodality provides the necessary methodical approach. In accordance with multimodal theory the practices discourse, design, production, distribution and the modality of Façade are analyzed. One of the results of the investigation is that the player has a double role in Façade, as observer and actor. Those roles are realized through different combinations of modes on the interface level, whereas all the modes have a complementary relation and reinforce each other. The visual mode dominates most of the other modes except sound. Despite the dominance of the visual mode, written language serves as source material for the drama, it realizes interactivity and is the only mode available for archiving the game sessions. The explorative analysis comes to the conclusion that neither written language nor visual modes are the dominant modes of digital literature, the modes are rather balanced in their weighting. From this one can infer that a multimodal concept of literacy is required to read digital literature.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
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Schlagwörter
(Deutsch)
Digitale Literatur Netzliteratur Hypertext elektronische Literatur Hyperroman Hypergeschichte Hypertext-Erzählung interaktive Fiction Computerliteratur multimodal multimodaler Ansatz Kress soziale Semiotik Façade interaktives Drama interaktive Soap
Autor*innen
Kerstin Maria Seper
Haupttitel (Deutsch)
Digitale Literatur
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine multimodale Analyse des interaktiven Dramas "Façade"
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
144 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang R. Langenbucher
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.15 Leseforschung ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.08 Semiotik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC07777308
Utheses ID
5338
Studienkennzahl
UA | 301 | 296 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1