Detailansicht

Das Rollenselbstverständnis österreichischer Wissenschafts- und Medizinjournalisten
Urachen, Wirkungen und Nebenwirkungen einer Unterwerfung
Gottfried Derka
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Wolfgang Langenbucher
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5952
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29905.14815.186069-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gegenstand dieser Arbeit ist das Rollenselbstverständnis österreichischer Wissenschafts- und Medizinjournalisten. 513 Journalisten wurden gebeten, einen webbasierten Fragebogen auszufüllen und hier Angaben über ihre Berufsauffassung zu machen. Wichtige Resultate: Wissenschaft- und Medizinjournalisten sehen ihre Aufgabe überwiegend darin, Informationen aus dem Wissenschafts- oder Medizinbetrieb für ihr Publikum zu übersetzen. Auf überdurchschnittliche Zustimmung stößt auch die Funktion eines Gesundheitserziehers. Das Rollenbild des kritischen, anwaltschaftlichen Journalisten ist dagegen nur schwach ausgeprägt. Gestützt wird dieser Befund durch eine zweite Beobachtung: 73 Prozent der Journalisten gaben an, Ideen für Beiträge im Gespräch mit Experten zu finden. 60 Prozent werden in wissenschaftlichen oder medizinischen Fachjournalen fündig, 44 Prozent auf Fachkongressen. Reaktionen oder Anfragen der Rezipienten spielen dagegen nur für neun Prozent der Journalisten eine Rolle. Die Journalisten orientieren sich also sehr stark an den Nachrichtenangeboten aus dem Wissenschafts- und Medizinbetrieb. Im Sinne einer umfassenden Kommunikatorforschung wird in der Arbeit untersucht, welche Entwicklungen in der Vergangenheit und welche ökonomischen Rahmenbedingungen in der Gegenwart dieses Selbstverständnis begünstigen. Es wird gezeigt, dass sich Wissenschaftsjournalisten offenbar dem „Paradigma des Wissenschaftsjournalismus“ unterwerfen, das sie auf die Übersetzung und Popularisierung von Informationen aus der Wissensfabrik Wissenschaft fest legt. Ganz ähnlich agieren Medizinjournalisten. Für ihr Verhalten wird der Begriff des „Paradigma des Medizinjournalismus“ vorgeschlagen. Es zeichnet sich dadurch aus, dass den Journalisten eine Verantwortung für das Gesundheitsverhalten ihres Publikums aufgedrängt wird. Es wird gezeigt, dass diese Rolle eines Gesundheitserziehers Medien nicht nur überfordert sondern sie auch dabei behindert, ihre journalistischen Aufgaben zu erfüllen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kommunikatorforschung Rollenselbstverständnis Wissenschaftsjournalisten Medizinjournalisten
Autor*innen
Gottfried Derka
Haupttitel (Deutsch)
Das Rollenselbstverständnis österreichischer Wissenschafts- und Medizinjournalisten
Hauptuntertitel (Deutsch)
Urachen, Wirkungen und Nebenwirkungen einer Unterwerfung
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
134 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Langenbucher
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen
AC Nummer
AC07776971
Utheses ID
5343
Studienkennzahl
UA | 301 | 295 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1