Detailansicht
Die Entstehung der östlichen Reichsgrenze entlang der March und Leitha in der Salierzeit
der Wandel des Grenzgebietes zwischen dem Römischen Reich der Salier und dem Ungarischen Reich der Árpáden zu einer Grenze entlang der Flüsse Leitha und March
Herbert Kovacic
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Geschichte)
Betreuer*innen
Andreas Schwarcz ,
Roman Zehetmayer
DOI
10.25365/thesis.60493
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29041.06346.232052-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Dissertation untersucht den Grenzwerdungsprozess zwischen dem Heiligen Römischen Reich und dem entstehenden Königreich Ungarn. Obwohl dieses Thema häufig untersucht wurde, liegen kaum Ergebnisse vor, die eine chronologisch und räumlich geordnete Vorstellung über diese, mehr als ein Jahrhundert andauernde, Entwicklung geben. Deshalb bestand von Beginn der Arbeit an die Motivation, die historischen Abläufe anhand der verfügbaren Quellen, die sozusagen die Basis der Arbeit bilden, detailliert aufzuarbeiten. Ein weiteres Ziel war es, die räumlichen Aussagen der zeitnahen Quellen zu untersuchen. Neben dieser Hermeneutik wurde als weitere Methode die zeichnerische und maßstäblich genaue Darstellung gewählt. Dabei sollten auch besondere Geschehnisse, wie die Entstehung der Ungarnmark mit ihren Merkmalen und Auswirkungen auf den Grenzraum und dessen Besiedlung, überprüft werden.
Durch die Verknüpfung der Reichsgeschichte mit den die Örtlichkeiten an der Grenze beschreibenden Quellen (Urbare) und Ortsnamenlisten ergaben sich neue Erkenntnisse in der Rekonstruktion der Besiedlungsvorgänge. Ebenso wurden kritische Stellen im Grenzverlauf sichtbar gemacht. Weitere Ergebnisse brachten die Analyse der historischen Grenzbeschreibungen. Gerade in der Darstellung des Freisinger Marchfeldbesitzes zeigte es sich, dass die Grenze von 1030, die nach der schweren Niederlage des Reichsheeres mit Gebietsabtretungen an Ungarn verbunden war, den Besitz Freisings zweiteilte, wobei der östliche Teil an Ungarn fiel. Heinrich III. gewann das Land 1043 zurück und gründete darauf die sogenannte Ungarnmark. Die Reichsgrenze von 1030 wurde ab 1043 die interne Grenze zur Babenbergermark. Die Ungarnmark entwickelte sich zu einem eigenen Rechtsbezirk mit einem geistlichen Zentrum. Der östliche Freisinger Besitz verblieb in der Ungarnmark. Mit diesen neuen Erkenntnissen sieht man, dass die Urbare bislang falsch gedeutet wurden. Eine korrekte Darstellung war vonnöten. Während des Investiturstreits erreichten die Babenberger eine weitreichende Selbstständigkeit. Leopold II. und sein Sohn integrierten die Ungarnmark in den eigenen Herrschaftsbereich, wobei deutliche Besitzverschiebungen zu seinem Vorteil und zum Nutzen des Passauer Bistums anhand der Urbare in der Arbeit sichtbar gemacht werden.
Abstract
(Englisch)
This present thesis examines the formation of boarders between the Holy Roman Empire and the originating kingdom of Hungary. Although there are diverse discussions on aspects of this topic a regular, chronological and spatial survey for this development of more than a century is still lacking. The conception of this work is based on the analysis of the available diplomatic and historiographical sources. Another aim was to examine the spatial statements of the contempo¬rary sources. Beside these hermeneutics the graphically illustration and the exact scaling of mapping was chosen as another method. Besides, special aspects like the building of the Hun¬garian frontier region with effects on the border space and its settlement history should also be reviewed.
Interpreting the local rentrolls (urbaria) at the frontier region and local lists of toponyms in connection with the general history of the Holy Roman Empire in this period yielded new knowledge of the population processes. Critical places at the borders were also made visi¬ble. Further results brought an analysis of the historical border descriptions. The exact map¬ping of the property of the bishopric of Freising in the Marchfeld showed that the border of 1030, after the defeat of the imperial army and the loss of territory in Hungary, halfed the possessions of Freising and its eastern part fell to Hungary. Heinrich III won back the country in 1043 and founded there the Hungarian border margraveship (Ungarnmark). After that the imperial bor-der of 1030 became the internal border to the county of the Babenbergs. The Hungarian frontier region became a special legal district with an ecclesiastical centre. The eastern possession of Freising remained in the frontier region. Based on this we can conclude that the urbaria were interpreted wrongly until today. Therefore a correct representation was necessary. The Baben¬bergs achieved a wide-reaching independency during the Investiture Controversy. Leo¬pold II and his son integrated the Hungarian frontier region into their own territory. As a result clear acquisition movements of the diocese of Passau are made visible in this work with the help of the old urbarium.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Holy Roman Empire Originating Kingdom of Hungary bishopric of Freising historical border description county of the Babenbergs
Schlagwörter
(Deutsch)
Heiliges Römisches Reich Árpádenreich Babenbergermark Reichsgrenze Besiedelung Marchfeld Wiener Becken Burgenland Ungarn Mittelalter
Autor*innen
Herbert Kovacic
Haupttitel (Deutsch)
Die Entstehung der östlichen Reichsgrenze entlang der March und Leitha in der Salierzeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Wandel des Grenzgebietes zwischen dem Römischen Reich der Salier und dem Ungarischen Reich der Árpáden zu einer Grenze entlang der Flüsse Leitha und March
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
IV, 324 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Maximilian Diesenberger ,
Adelheid Krah
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.01 Historiographie
AC Nummer
AC15554530
Utheses ID
53455
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |