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L'odeporica scientifica del Settecento: Alberto Fortis
Sara De Giorgi
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Romanistik)
Betreuer*in
Giovanna Scianatico
Mitbetreuer*in
Kathrin Sartingen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60555
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25124.43730.648865-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen des vorliegenden Dissertationsprojekts wird die wissenschaftliche Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts mit besonderem Fokus auf den italienischen Forschungsreisenden Alberto Fortis untersucht. In dem Zeitalter der Aufklärung beschäftigten sich Literaten zunehmend mit wissenschaftlichen Themen. Es handelt sich um eine Forschungstendenz, die ursprünglich im kulturellen Umfeld des 16. Jahrhunderts eingebettet war und auf eine schnelle, angenehme Vermittlung neuer, komplexer Wissenschaftstheorien abzielte. Darüber hinaus galt das Reisen als eine der beliebtesten Methoden der experimentellen wissenschaftlichen Forschung des 18. Jahrhunderts. Hochgebildete Reisende, die Wissenschaftler waren und gleichzeitig über literarische Kenntnisse verfügten, haben Reiseberichte erfasst, um die Ergebnisse ihrer Forschungsreisen mit geologischen und naturwissenschaftlichen Erläuterungen darzustellen. Betrachtet man die wissenschaftliche Reiseliteratur als die Zusammensetzung experimenteller Wissenschaft und reiseliterarischer Tradition, so führt ihre Entwicklung zu einer Veränderung der wissenschaftlichen Kommunikation in dem Zeitalter der Aufklärung durch den Verzicht auf veraltete linguistische Formen. Der erste Teil bzw. das erste Kapitel enthält einen Überblick über die Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts und ist auf die Hauptmerkmale der wissenschaftlichen Reiseliteratur fokussiert. Gleichzeitig werden die einflussreichsten Persönlichkeiten aus der Zeit im Bereich der Literatur, der Wirtschaft und der Philosophie erwähnt, die u.a. den Topos der Natur gemeinsam haben. Zur Analyse der wissenschaftlichen Reisewerke aus dem 18. Jahrhundert wird im zweiten Kapitel die literarische Produktion dreier italienischen Naturwissenschaftler unter die Lupe genommen, von denen jeder als „kultureller Vorläufer“ des Anderen zu betrachten ist: Antonio Vallisneri Senior (1661-1731), Lazzaro Spallanzani (1729-1799) und Alberto Fortis (1741-1803). Über ihre Expeditionen und Wissenschaftsreisen haben sie in ihren literarischen Texten mit wissenschaftlichen Inhalten berichtet. Anschließend wird es auf die kulturellen und sprachlichen Merkmale ihrer Werke und der anderer italienischer Wissenschaftler und Forschungsreisender, die der galileianischen Tradition zugleich zugehören. Der zweite Teil der Dissertation befasst sich mit dem Wissenschaftler Alberto Fortis. Das dritte Kapitel beschreibt seine Biographie und die Bedeutung seines Werks in dem italienischen und europäischen kulturellen Umfeld des 18. Jahrhunderts. Daraufhin wurden vier reisewissenschaftliche Artikel untersucht, die von dem Schriftsteller in drei wichtigen Zeitschriften im Zeitalter der Aufklärung veröffentlicht wurden: „Giornale d’Italia“ [Italienische Zeitschrift], „Magazzino Italiano“ [Italienisches Magazin] und „Europa Letteraria“ [Literarische Europa], mit denen Fortis seit 1765 zusammenarbeitet hatte. Ziel dieser Untersuchung ist die Ermittlung spannender literarischer Beschreibungen von geologischen bzw. natürlichen Phänomenen, die als Prototype späterer Werke wie „Viaggio in Dalmazia" [Reise in Dalmatien] gelten. Anschließend werden die Inhalte und die Struktur Fortis‘ wichtigste Werke analysiert, wie z.B. „Saggio d’Osservazioni sopra l’isola di Cherso ed Osero" [Beobachtungen auf den Inseln Cres und Lošiny] (1771), „Viaggio in Dalmazia" [Reise in Dalmatien] (1774), „Lettere geografico-fisiche sopra la Calabria e la Puglia al conte Tommaso de Bassegli"[Mineralogische Reisen durch Calabrien und Apulien – In Briefen an den Grafen Thomas von Bassegli in Ragusa] (1784). Daraus ergibt sich ein klares Bild über Fortis’ wissenschaftlichen Leitgedanken und ästhetischen Stil, der durch eine rationale, klare, trockene und gleichzeitig raffinierte, prägnante Prosa gekennzeichnet ist. Untersuchungsgegenstand des letzten Kapitels ist Fortis‘ unveröffentlichte Korrespondenz. Dafür werden einige Passagen aus einem unveröffentlichten handgeschriebenen Kurzbrief und aus einem anderen Brief an die Presse analysiert. Anschließend werden acht in der Londoner British Library aufbewahrte Reisebriefe, davon die meisten unveröffentlicht, untersucht, die Alberto Fortis im Jahr 1771 an John Strange geschrieben hat. Diese Briefe stellen den „verlorenen Entwurf“ des Werks „Viaggio in Dalmazia" [Reise in Dalmatien] dar und sind Ausgangspunkt für den schöpferischen Prozess, der zur Veröffentlichung des berühmten Werks im Jahr 1774 geführt hat. Obwohl Fortis‘ literarische und wissenschaftliche Produktion bereits von anderen Wissenschaftler*innen ausführlich untersucht wurde, weist der aktuelle Forschungsstand einige Lücke auf, da der Schriftverkehr und die von ihm erfassten Zeitungsartikel meist unerforscht bleiben. Aus diesem Grund wurde hier eine Auswahl unveröffentlichten bzw. nicht nachgedrückten Materials durchgeführt, das der Dissertation als Appendix zusammen mit kurzen Einführungen und Erläuterungen beigefügt wurde.
Abstract
(Englisch)
The present study explores the broad eighteenth-century genre of scientific travel literature, with a specific focus on Italian traveller and naturalist Alberto Fortis. During the Enlightenment, men of letters, following the guidelines provided by the seventeenth-century culture, began to deal more frequently also with science and, generally speaking, literature was in charge of making more pleasant those contents of new scientific theories that would otherwise be hard to understand. Travelling was a custom in the 18th century, and it soon became intrinsic to the new scientific experimental approach. It was, indeed, during that century that educated travellers, scientists and literature experts wrote original texts, in which their travel experience was thoroughly described and which included extensive geological and naturalistic observations. What is more, scientific and travel writing - born from the combination of experimental science and literary tradition on travelling - deeply affected the change in the scientific communication of the Enlightenment century, disengaging it from obsolete linguistic expressions. In the first part of this work - in the first chapter in particular – there is an excursus on the genre of eighteenth-century travel literature, and stress is put on the most relevant features of the odeporic-scientific model. Moreover, a number of European personalities significantly affecting eighteenth-century literature, science and philosophy is outlined, people whose works share the topos of nature. In the second chapter, for the purpose of analysis and identification of eighteenth-century scientific travel writing, three important Italian naturalists are investigated in depth. Each represents a “cultural premise” to the other. Furthermore, they are the authors of literary texts with scientific contents, written after follow-up nature expeditions on the ground. They are Antonio Vallisneri Senior (1661-1731), Lazzaro Spallanzani (1729-1799), and Alberto Fortis (1741-1803). Later on, for each of the three scientists and, as a consequence, for other contemporary researchers from Italy devoted to travelling, different cultural aspects characterising their scientific work on travelling are identified: their common Galilean heritage and the language used in their works. The second part of the thesis is focused on the person of Alberto Fortis. In the third chapter, firstly Fortis’s biography and his literary work are explored, within the Italian and European eighteenth-century cultural framework. Secondly, a study is carried out on four important scientific travel articles published by the author on three significant journals of the Age of Reason, «Giornale d’Italia», «Magazzino Italiano», and «Europa Letteraria», to which he had contributed since 1765. This research is aimed at identifying fascinating literary descriptions of geological and natural phenomena. Such descriptions may be considered as prototypes of those which, some years later, would characterise more mature works, such as "Travels into Dalmatia". Then, the contents and the structure of Fortis’s most important scientific travel books - "Observations on the Island of Cherso and Osero" (1771), "Travels into Dalmatia" (1774), "Lettere geografico-fisiche sopra la Calabria e la Puglia al conte Tommaso de Bassegli" (1784) - are outlined. The books display the writer’s scientific thinking and his original aesthetic approach, characterised by a rational prose, clean and simple, but also sophisticated and appealing. In the last chapter, the focus is on the odeporic scientific references in Alberto Fortis’s correspondence, either unpublished or never reprinted: particular attention is paid to some passages of a small handwritten letter which was never published, and of another one, written, on the other hand, to be printed. Both letters are identified as representative models of Fortis’s epistolary work. Lastly, eight odeporic letters (almost all unpublished) written by Alberto Fortis to John Strange in 1771 and kept at the British Library, in London, are analysed. These letters to Strange are the lost draft of "Travels into Dalmatia", and are, thus, useful to retrace part of the process of his literary creation, which led to the publication of the famous scientific travel book in 1774. Since it has been decided to carry out the present work with the aim to fill some gaps encountered in the thorough scientific research on the literary production of the Italian traveller and naturalist, it has been noticed that only a small part of Fortis’s handwritten letters has been published, and that many of his newspaper articles and printed letters have never been republished. For this reason, a selection of unpublished or never reprinted material –after the original edition - is shown today, for the first time, with small introductions and annotations, in the Appendix at the end of the thesis.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
travel literature Alberto Fortis Eighteenth-century travellers naturalists
Schlagwörter
(Deutsch)
Reiseliteratur Alberto Fortis 18. Jahrhundert Reisende Naturalisten
Autor*innen
Sara De Giorgi
Haupttitel (Italienisch)
L'odeporica scientifica del Settecento: Alberto Fortis
Paralleltitel (Deutsch)
Die wissenschaftliche Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts: Alberto Fortis
Paralleltitel (Englisch)
Eighteenth-century scientific travel literature: Alberto Fortis
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
314 Seiten : Illustrationen, Karte
Sprache
Italienisch
Beurteiler*innen
Gualtiero Boaglio ,
Sebastiano Valerio
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.71 Literaturgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.73 Literaturtheorie: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.75 Literaturkritik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.78 Textkritik
AC Nummer
AC15571993
Utheses ID
53509
Studienkennzahl
UA | 792 | 236 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1