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Traditionen, Rituale und Symbole im sienesischen Palio
Stephanie Tschauner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Biologie und Umweltkunde UF Italienisch
Betreuer*in
Gualtiero Boaglio
DOI
10.25365/thesis.60635
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10841.70255.370568-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der sienesische Palio scheint für Außenstehende nur in seiner sportlichen, touristischen oder sogar in seiner spielerischen Dimension erfasst werden zu können. Er ist jedoch weit mehr als das. Überdies hinaus ist er Wettkampf, Manifestation und Symbolik. Er ist zudem auch mehr als nur ein Pferderennen. Der Palio ist vielmehr ein gesamter Tag, an dem, in getakteter Abfolge, einzelne ritualisierte Handlungen vollzogen werden, die dann im Höhepunkt, dem Pferderennen, gipfeln. Die Dauer des Rennens selbst lässt sich auf wenige Minuten einschränken. Dennoch werden in dieser kurzen Zeit eine Vielzahl an Symbolen präsentiert, die eine überaus essenzielle Bedeutung für die Contradaioli haben, da sie zu ihrer einzigartigen Identität beitragen. Der eigentliche Tag beginnt innerhalb der Contrade, wo das Rennpferd gesegnet und letzte Vorbereitungen getroffen werden. Denn an diesen Tagen zeigen die Contraden ihre aufwendig verarbeiteten Uniformen, ihre Fahnen und Insignien, die alltäglich die Grenzen ihrer Territorien markieren. Im Rahmen des Corteo storico stellt ein Ausschnitt der Stadtteilgemeinschaft sein Können unter Beweis. Der Festzug ist jedoch nicht nur als ein Mittel der Repräsentation zu verstehen, denn er ist auch ein Abbild der Geschichte Sienas und zeigt unter anderem die glorreichen Ära der Stadtrepublik auf. Während des Umzuges verharren die Besucher und Besucherinnen stundenlang in der gleichen Position. Die Contradaioli wehen mit ihren Fahnen und singen Lieder, um so ihren Fantino moralisch zu unterstützen. Ist das Rennen gelaufen, gibt es kein Halten mehr. Die rivalisierenden Verlierer und Verliererinnen stürmen rasch aus der Piazza, während die siegreiche Contrade ruhmvoll ihren Fantino feiert und den gewonnenen Palio preist. Letztgenannter ist ebenfalls ein Relikt der ursprünglichsten Rennen und er beweist, dass sich die Strapazen der letzten Monate gelohnt haben. Die erfolgreichen Contradaioli verbinden mit dem Sieg auch eine erfolgreiche Contrade, was sie natürlich mit Stolz erfüllt und positiv zu der Wahrnehmung hinsichtlich ihres Viertels beiträgt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Siena Palio Symbole Traditionen Rituale
Autor*innen
Stephanie Tschauner
Haupttitel (Deutsch)
Traditionen, Rituale und Symbole im sienesischen Palio
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
117 Seiten : Illustrationen, Karte
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gualtiero Boaglio
AC Nummer
AC15576426
Utheses ID
53579
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 350 |