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"Es wird das Glück des Menschen viel zu sehr an sein wirtschaftliches Vermögen gekoppelt"
Gerechtigkeitsideologie und Legitimation in den Lebensgeschichten von Vermögenserb*innen
Hannah Quinz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Jörg Flecker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60662
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10832.18653.570861-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Während soziale Mobilität auf der Basis individueller Leistung abnimmt, gewinnt die soziale Herkunft zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig ist Vermögen enorm ungleich verteilt und wird innerhalb vermögender Familien durch inter vivos Schenkungen und Erbschaften weitergegeben. Die gesellschaftlich zur Tugend erkorene Leistung, verstanden als Arbeitseinsatz, spielt dabei eine untergeordnete Rolle und so werden soziale Ungleichheiten reproduziert. Infolgedessen stellt sich die Frage, wie Vermögenserb*innen ihre privilegierte soziale Herkunft und ihr Vermögen vor dem Hintergrund der Deutung ihrer eigenen Lebensgeschichte in der Leistungsgesellschaft legitimieren und welche Gerechtigkeitsideologie sie verinnerlicht haben. Feinstruktur- und Themenanalysen von sieben narrativ-problemzentrierten Interviews, sowie eine Typenbildung, führen zu den zentralen Erkenntnissen dieser Arbeit. So gibt es innerhalb der privilegierten Klasse hinsichtlich der Legitimation ihrer Privilegien und im Hinblick auf die Gerechtigkeitsvorstellungen zwei Typen: Leistungsorientierte Leugnende, die ihre Klassenherkunft abwerten und ein Leistungsethos verfolgen, demzufolge Unterstützung die persönliche Entwicklung hemmt und nur „tatsächliche Leistung“ am Arbeitsmarkt auch belohnt werden soll; Und statusorientierte Wohltätige, die ihre Klassenherkunft durch eine angemessene Lebensführung würdigen und sich philanthropisch in die Gesellschaft einbringen. Beide Typen legitimieren ihre privilegierte Position und befürworten grundsätzliche soziale Ungleichheiten.
Abstract
(Englisch)
As social mobility through individual performance decreases, social background becomes increasingly important. At the same time wealth is distributed vastly uneven and passed on as heritage and/or endowment inter vivos within wealthy families. Social inequalities are reproduced as individual performance, interpreted as work effort, plays an only cir-cumstantial role. Consequently, the question arises as to how descendants of wealthy families legitimize their privileged origin and their wealth within their interpretation of their own biography as well as which ideology of justice they believe in. Seven narration-based and problem-oriented interviews, interpreted based on fine structured, thematic analyses and empirical typifications, lead to the key findings. These state that there are two types of legitimation of privilege and perception of justice within the privileged clas-ses: equity oriented deniers, who depreciate their own class origin and pursue an ethos of performance, according to which any kind of support inhibits personal development and only "actual achievement" should be rewarded; and status oriented philanthropists, who dignify their class origin through an appropriate way of living and charitable giving as a contribution to society. Both types legitimize their privileged position and support social inequality in general.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
wealth inequality of wealth social inequality justice ideology of justice
Schlagwörter
(Deutsch)
Vermögen Vermögensungleichhei Vermögenslegitimation soziale Ungleichheit Gerechtigkeit Gerechtigkeitsideologie
Autor*innen
Hannah Quinz
Haupttitel (Deutsch)
"Es wird das Glück des Menschen viel zu sehr an sein wirtschaftliches Vermögen gekoppelt"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gerechtigkeitsideologie und Legitimation in den Lebensgeschichten von Vermögenserb*innen
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
107 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jörg Flecker
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.10 Sozialstruktur: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.12 Soziale Stratifikation, soziale Mobilität ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen
AC Nummer
AC15574068
Utheses ID
53603
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1