Detailansicht

The portrayal of Paddington bear as "racialised other" in Michael Bond's "A bear called Paddington" (1958) and Paul King's "Paddington" (2014)
Georg Wendt
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Susanne Reichl
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60752
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10843.01962.481559-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der anhaltende kulturelle Einfluss von Michael Bonds Paddington-Büchern, die vor über sechs Jahrzehnten mit A Bear Called Paddington (1958) ihren Anfang nahmen, ist für sich bereits beeindruckend. Dennoch gelang es dem Regisseur Paul King mit den zwei jüngsten Paddington-Filmen (2014 und 2017) den Bekanntheitsgrad des jungen peruanischen Bären noch weiter zu erhöhen. Begleitet von einer überwiegend positiven Rezeption der Kritik und unerwartetem finanziellen Erfolg stellten die Filme Paddington einer neuen Generation von Kindern vor. Doch ebenso wie Paddington als literarische Figur bislang weitgehend von akademischer Forschungsarbeit vernachlässigt wurde, so ließen auch kritische Analysen der Filmproduktionen auf sich warten. Dieser Umstand ist insbesondere bedauerlich hinsichtlich Paddingtons Status als irregulärer Migrant, der im zeitgenössischen London nach einem Zuhause sucht und aufgrund seines Äußeren Feindseligkeiten erfährt. Des Weiteren beinhalten frühe Paddington-Bücher koloniale Untertöne, während die Paddington-Filme den marginalisierten Migrantenbären zur Aufforderung zu Güte und Höflichkeit benutzen. Folglich zielt diese Diplomarbeit darauf ab eine Forschungslücke zu schließen, indem untersucht wird, wie Paddington einerseits durch die drei „Antagonisten“ des ersten Films in die Subjektposition eines „rassisierten Anderen“ (‘racialised Other’) einnimmt, und andererseits eine Beurteilung erfolgt, ob die Filme eine zeitgenössische Auffassung von Zivilität (‘civility’) einsetzen, um den Bären im übertragenen Sinne zum Schweigen zu bringen. Zu diesem Zweck wird ein analytischer multimodaler Ansatz auf Schlüsselszenen beider Filme angewendet und eine gleichzeitige Interpretation durch Konzepte der postkolonialen Theorie verfolgt. Am relevantesten für diese Analyse sind Paul Gilroys Konzept der „postkolonialen Melancholie“ (‘postcolonial melancholia’), Sara Ahmeds „Fremdenartigkeit“ (‘strangerness’), Homi Bhabhas „Mimikry“ (‘mimicry’), Frantz Fanons „epidermales Rasseschema“ (‘racial epidermal schema’) und Achille Mbembe’s „Nekropolitik“ (‘necropolitics’). Darüber hinaus werden Änderungen der Charakterisierung Paddingtons durch den Vergleich der frühen Bücher mit der modernen filmischen Umsetzung greifbar gemacht, wobei ein besonderer Fokus auf das erste Kapitel von A Bear Called Paddington (1958) und den ersten Film, Paddington (2014), gelegt wird. Die Diplomarbeit kommt zu dem Schluss dass Paddingtons Position als „rassisierter Anderer“ vielschichtig bleibt. Zum einen verteufelt die filmische Darstellung den biologischen Rassismus der Bösewichtin des ersten Paddington-Films und melioriert gleichzeitig die kolonialistischen Assoziationen der frühen Bücher, wenngleich diese auch nicht komplett getilgt werden. Zum anderen werden durch verborgenen kulturellen Rassismus, anfänglich vertreten durch die Figur des Mister Brown und in modernen Konzeptionen von Zivilität (‘civility’) impliziert, potentiell schädliche Überzeugungen von Differenz aufrechterhalten. Letztendlich ist extradiegetisches und extratextuelles Wissen jenseits des filmischen Textes für die Offenlegung des wahren politischen Potenzials der Filme notwendig, worüber jedoch nicht jedes Publikum verfügt. Infolgedessen kann Paddingtons Rolle als gütiger und höflicher Migrant letztlich zu divergierenden Interpretationen führen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Multimodalität britische Kulturwissenschaften Paddington Kinderliteratur Animationsfilm Postkolonialismus postkoloniale Theorie
Autor*innen
Georg Wendt
Haupttitel (Englisch)
The portrayal of Paddington bear as "racialised other" in Michael Bond's "A bear called Paddington" (1958) and Paul King's "Paddington" (2014)
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
iv, 84 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Susanne Reichl
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.87 Besondere Literaturkategorien ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.03 Englische Sprache und Literatur ,
24 Theater > 24.33 Filmproduktion, Filmtechnik ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC15670263
Utheses ID
53684
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1