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Zwei Drehbuchautorinnen im Exil
das filmische Schaffen von Anna Gmeyner und Gina Kaus
Barbara Schneider
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Christian Cargnelli
DOI
10.25365/thesis.60829
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10841.78604.933467-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Wirken deutschsprachiger Drehbuchautorinnen im Exil der 1930er bis 1950er Jahre ist ein bis dato wenig beachtetes Forschungsfeld. Diese Masterarbeit soll diesem Umstand entgegenwirken und untersucht das filmische Schaffen von Anna Gmeyner und Gina Kaus im Exil. Die beiden Frauen wurden in Wien geboren und aufgrund ihrer jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten vertrieben. In unterschiedlichen Ländern – Gmeyner in Großbritannien und Kaus in den USA – waren sie gezwungen, sich ein neues Leben aufzubauen. Beide verdienten ihren Lebensunterhalt im Exil mit dem Schreiben von Filmdrehbüchern.
Im ersten Teil der Arbeit wird die bisherige Aufarbeitung des Filmexils im akademischen und kulturellen Diskurs dargelegt. Weiters setzt sie sich mit den genderspezifischen Phänomenen des Exils auseinander. Zusätzlich werden die Arbeitsbedingungen der exilierten Filmschaffenden in den USA und Großbritannien untersucht und verglichen. Die Situation in Frankreich als Zwischenstation für exilierte Filmschaffende wird ebenfalls beleuchtet.
Der zweite Teil behandelt die zentrale Frage dieser Arbeit: Kann in den Filmen von Gmeyner und Kaus eine Auseinandersetzung mit der (weiblichen) Erfahrung von Vertreibung, Flucht und Exil ausgemacht werden? Als Untersuchungsgegenstand dienen Filme, an denen die beiden Autorinnen am Drehbuch mitgewirkt haben. Anhand der vergleichenden Analyse von sechs ausgewählten Filmen – THE PASSING OF THE THIRD FLOOR BACK (GB 1935), PASTOR HALL (GB 1940), THUNDER ROCK (GB 1942), THE WIFE TAKES A FLYER (USA 1942), WHISPERING CITY (CAN 1947) und ALL I DESIRE (USA 1953) – werden gemeinsame Motive herausgearbeitet. Die filmische Darstellung der Exklusion eines Individuums aus einer Gemeinschaft, der Orte und Figuren des Transits, der Neuverhandlung von traditionellen Geschlechterrollen und der (politischen) Vertreibung weist auf die erlebte Exilerfahrung hin.
Die untersuchten Filme werden im Produktionskontext des jeweiligen Exillandes betrachtet. Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen den exilierten als auch einheimischen Filmschaffenden aufgezeigt und damit der kollektive Entstehungsprozess dieser Filme sichtbar gemacht.
Abstract
(Englisch)
The oeuvre of female German-speaking screenwriters in exile, from the 1930s to the 1950s, has received little attention in research. This master thesis counteracts by analyzing certain works of Anna Gmeyner und Gina Kaus. Both were born in Vienna of Jewish heritage and fled when the National Socialists came into power. They eventually ended up writing screenplays in exile – Gmeyner in Great Britain and Kaus in the United States.
The first part of this thesis analyzes the state of research in cultural and academic contexts. Another chapter investigates gender-specific phenomena that women encountered in exile. Additionally, the thesis compares the working conditions in Great Britain and the United States, while illuminating the role of France as a transit country.
The second part of the thesis analyzes selected films, in which Kaus or Gmeyner were involved in the screenplay writing process. The main inquiry is if there are motifs which refer to the (female) experience of expulsion, flight and exile. The comparative analysis of six films – THE PASSING OF THE THIRD FLOOR BACK (GB 1935), PASTOR HALL (GB 1940), THUNDER ROCK (GB 1942), THE WIFE TAKES A FLYER (USA 1942), WHISPERING CITY (CAN 1947) and ALL I DESIRE (USA 1953) – shows that the following motifs keep recurring: exclusion from an individual from a community, transitory places and figures, the renegotiation of traditional gender roles and (political) expulsion.
The films are viewed in the context of the working environment in the respective countries. Light is also shed on the cooperation between domestic and exiled film professionals.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Exile film screenwriters female gaze screenplay exclusion gender studies jewish heritage
Schlagwörter
(Deutsch)
Exil Film Drehbuchautorinnen Drehbuch Genderforschung Fluchterfahrung Hollywood Studiosystem Filmexil Exilfilm
Autor*innen
Barbara Schneider
Haupttitel (Deutsch)
Zwei Drehbuchautorinnen im Exil
Hauptuntertitel (Deutsch)
das filmische Schaffen von Anna Gmeyner und Gina Kaus
Paralleltitel (Englisch)
Two female screenwriters in exile : the cinematic work of Anna Gmeyner and Gina Kaus
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
145 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Cargnelli
Klassifikation
24 Theater > 24.32 Filmgeschichte
AC Nummer
AC15578582
Utheses ID
53750
Studienkennzahl
UA | 066 | 583 | |
