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Opfer, Monstrum, Heroine? Prostitution und (Weiblichkeits-)Diskurse im Wien des Fin de Siècle
Julia Buchmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Spanisch UF Deutsch
Betreuer*in
Johann Sonnleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60888
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25114.75673.544567-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit geht der Frage nach der Darstellung von Prostitution im Wien des Fin de Siècle nach und orientiert sich dabei anhand von drei ausgewählten Texten, die alle in Verbindung mit einem der größten Bordellskandale der Jahrhundertwende stehen. Die Analyse nähert sich dabei von unterschiedlichen Zugängen, um nicht in einer einseitigen Position verhaftet zu bleiben, und um zu zeigen, dass die Frage nach ‚käuflicher Liebe‘ in unterschiedlichen Gebieten verhandelt wurde, wodurch sich ein interessantes Geflecht zwischen Texten, Gesellschaft und Wissenschaft präsentiert. Dementsprechend werden einerseits die gesellschaftlichen Gegebenheiten in Wien um 1900 aufgerollt, andererseits wird der ‚sexuellen Frage‘, die in jener Zeit mehr in die Öffentlichkeit rückte, nachgegangen, denn Prostitution stand mit dieser in direktem Zusammenhang. Dabei wird zu sehen sein, dass nicht nur die Medizin sich zunehmend für ‚das Weibliche‘ bzw. ‚das Männliche‘ zu interessieren begann, sondern auch die Psychiatrie, Anthropologie, Philosophie oder die Feministinnen diesem ‚Rätsel‘ nachgingen. Oftmals entstand durch eine Mischung von diversen Disziplinen eine Pseudowissenschaft, die die Lehrmeinungen in befürwortende bzw. ablehnende Lager teilte. Aber die ‚Prostitutions- bzw. Sexualdebatte‘ wurde nicht nur im wissenschaftlichen Bereich diskutiert, sondern auch in der bürgerlichen Öffentlichkeit – nicht zuletzt durch die Presse - bzw. in der Literatur. Wie spezifisch sich die literarischen Standpunkte in diesem Gewebe von Gesellschaft, Wissenschaft und intellektuellen Kreisen gestalteten, das soll in der zentralen Analyse zum Vorschein kommen und gleichzeitig illustrieren, wie unterschiedlich die jeweiligen Standpunkte gegenüber Prostituierten bzw. dem männlichen und weiblichen Geschlecht waren. Und es wird sich zeigen, dass die Positionen zwar teilweise auseinander gingen, umgekehrt aber auch nicht, da in den drei gewählten Texten vor allem die bürgerliche Doppelmoral jener Zeit, den gemeinsamen Nenner des Widerstands bildete.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Prostitution Sexualität Wien Jahrhundertwende Moderne
Autor*innen
Julia Buchmann
Haupttitel (Deutsch)
Opfer, Monstrum, Heroine? Prostitution und (Weiblichkeits-)Diskurse im Wien des Fin de Siècle
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
119 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Sonnleitner
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC15599951
Utheses ID
53797
Studienkennzahl
UA | 190 | 353 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1