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Mythologische Strukturen im Film
Orkideh Badamchian
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Thomas Alfred Bauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5991
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29188.98042.627462-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Helden werden nicht geboren, sie werden gemacht – auf dieser Grundlage basiert das Konzept des ‚Myth-Making’. Nach dem Schema von archetypischen Charakteren, die den Zyklus eines Monomythos durchlaufen, werden ein Modell des Helden sowie ein entsprechender Gegenpart konstruiert. Der Mythos steht in einem engen Verhältnis zu unserer sozialen Wirklichkeit. Jedes Mal, wenn ein ‚Image’ geschaffen wird, wenn man uns ein Ideal oder ein Feindbild präsentiert, wenn sich Gut und Böse in einer beliebigen Form gegenüber stehen, begegnen uns Abbilder von mythologischen Strukturen, die im kollektiven Unbewussten verankert sind. Der Film als Medium ist ein effektiver Träger des Mythos, insbesondere wenn er in einem soziokulturellen Kontext angelegt ist, der einen Diskurs über seine Inhalte anregt. Die vorliegende Arbeit beruht auf der Annahme, dass Filme in ihrer Handlung und Symbolik als moderne Mythen fungieren. Es wird hypothetisch vorausgesetzt, dass die Protagonisten archetypische Merkmale und die Handlung die Struktur einer klassischen Heldenreise aufweist. Durch Anpassung an den jeweiligen soziokulturellen Kontext wird eine Identifikation und emotionale Anteilnahme beim Publikum erreicht. Dadurch wird die Aussage des Films zum Zweck der Meinungsbildung instrumentalisiert. Diese Hypothese wird anhand einer Filmanalyse des Klassikers King Kong aus dem Jahr 1933 untersucht. Zu Beginn der Forschungsarbeit wird zunächst das Medium Film als ein Träger des Mythos legitimiert. Dies geschieht durch die Assoziation von modernen Medien- und Mythentheorien. Die Darstellung des Mythos als symbolische Form bildet eine Brücke zum Themenkomplex des ‚Myth-Making’ und der Frage, wie der Mythos instrumentalisiert wird. Hier wird ein Überblick über die Mechanismen zur Konstruktion des Helden wie auch des Fremden mit dem Schwerpunk der filmischen Darstellung gegeben. Mit der analytischen Psychologie des C.G. Jung und seinen Theorien bezüglich der Archetypen und des kollektiven Unbewussten werden die Handlungsträger des Films charakterisiert. Anhand des Schemas des Monomythos nach den Ausführungen von Joseph Campbell werden die einzelnen Stationen und Merkmale der prototypischen Odyssee aufgezeigt. Unter Anwendung der theoretischen Erkenntnisse werden in der folgenden Filmanalyse – nach einer einleitenden Definition der methodischen Vorgehensweise und Richtlinien sowie Erläuterungen zu Produktion, Technik und Genre – die Rolle der Protagonisten und die Dynamik ihrer Beziehungen zueinander wie auch der monomythische Handlungsverlauf untersucht. King Kong wird in seinem soziokulturellen Kontext präsentiert. Die historischen Rahmenbedingungen und die damit verbundenen Vorlagen, z.B. Zensurregelungen, werden näher betrachtet. Ebenso soll die historische Bedeutung des Films und die seiner Aussage herausgearbeitet werden. Nach abschließender Interpretation der Analyse und einem Resumé wird ein kurzer Ausblick auf mögliche zukünftige Projekte geworfen, die aufbauend auf den Erkenntnissen dieser Arbeit entstehen könnten.
Abstract
(Englisch)
Heroes aren’t born, they’re created – the concept of ‚myth-making’ is built on this basic foundation. Following the patterns of archetypical characters completing the cycle of their momomyth, a model of the hero, as well as his counterpart, is being constructed. Mythology is closely related to our social reality. Everytime an image is designed, any ideal or enemy presented, at any opportunity where good and evil meet in a random incarnation, we face mythic structures deeply anchored in our collective unconscious. Film as a medium is an effective bearer of myth, especially when it’s set in a sociocultural context that inspires discourse about the content. The present thesis is based on the supposition that movies through their plot, as well as their symbolism, act as modern myths. The acting figures show archetypical features and the storyline runs along the cornerstones of the classical hero’s journey. A high level of empathy is created among the viewers through adaption of the story to the social and cultural environment. Consequently the statement of the movie is instrumentalised for means of opinion making. This hypothesis is examined through a film analysis of the original version of the classic movie King Kong made in 1933. Initially along this research the medium film is being legitimized as a bearer of myth. This takes place through the association of modern myth theories with media theories. The concept of myth-making and the construction of heroes and villains is compared to the analytical psychology of C.G. Jung and his theories about the archetypes and the collective unconscious, as well as to Joseph Campbell’s draft of the monomyth. Based on the insights of the theoretical part, the following film analysis gives attention to the parts that the protagonists play and the dynamics of their intermediate relationships. Another focus is set on the hero’s journey and the realization of it’s prototypical patterns throughout the movie. King Kong is presented in it’s own social and cultural setting and mirrored in it’s actual historical context. An image of the era and it’s characteristics relevant to the movie – like censorship and the production code – is disclosed. A final interpretation of the analysis summarises the conclusions and a short outlook on possible future projects based on the findings of the thesis at hand completes the current study.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
film mythology propaganda myth-making
Schlagwörter
(Deutsch)
Film Mythologie Propaganda Myth-Making
Autor*innen
Orkideh Badamchian
Haupttitel (Deutsch)
Mythologische Strukturen im Film
Paralleltitel (Englisch)
Mythic structure in film
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
128 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Alfred Bauer
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film, Video
AC Nummer
AC07750864
Utheses ID
5382
Studienkennzahl
UA | 301 | 295 | |
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