Detailansicht

Zwischen Befreiung, Zerstörung und Erhaltung - Gewalt und Gewaltverhältnisse im Fokus der Politischen Theorie der 1960er und 2000er Jahre
Lara Fabienne Schopmans
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Oliver Marchart
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60917
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10836.40467.776067-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit setzt sich kritisch mit dem in der Politikwissenschaft dominanten Gewaltverständnis auseinander, das Gewalt hauptsächlich als ein sichtbares physisches Instrument zur Interessensdurchsetzung betrachtet. Die Grundannahme lautet wie folgt: Damit im Rahmen einer kritischen Politikwissenschaft die Realität sozialer und politischer Verhältnisse treffend analysiert werden kann, muss nicht nur sichtbare, sondern auch unsichtbare Gewalthandlungen, Prozesse und Strukturen erkannt und in Folge als solche benannt werden. Letztere Formen von Gewalt mögen in ihrem Auftreten zwar unsichtbar erscheinen, können in ihren Auswirkungen aber der physischen Gewalt gleichkommen und messbaren Schaden mit sich bringen. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Arbeit mit Hilfe politischer Theorien aus den 1960er und 2000er Jahre fünf Dimensionen herausgearbeitet, deren Inklusion in eine politisch-theoretische Analyse die Komplexität von Gewalt erfassen kann. Die erste Dimension bildet das Aufdecken struktureller Gewaltverhältnisse und ihrer systemischen Verankerung sowie deren explizite Typologisierung als Gewalt. Weiter wird bei Betrachtung von Gewalt im ‚klassischen Sinne‘, also als Mittel oder Praxis deutlich, dass Gewalt, je nach Motiven und Positionierung ihrer Akteure, eine andere Funktion und Wirkung hat. Drittens wird das Konzept der Gewaltlosigkeit als Methode zur Aufrechterhaltung bereits bestehender Gewaltverhältnisse erkannt. Die Diskussion um Legitimität enthüllt die Ambivalenz, dass zivile Gewalt eher delegitimiert und strukturelle legitimiert wird, und erlaubt diese zu überwinden. Die letzte Dimension besteht darin, den politischen Gehalt von Gewalt durch ihr konstruktives Potential als Mittel kollektiven Handelns zu erfassen. Die im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen zukünftigen Debatten in der Politischen Theorie eine kritische Kontextualisierung von Gewalthandlungen sozialer Akteure in sichtbargemachten Gewaltverhältnissen. Dazu gehört auch das Anerkennen sowohl eines staatlichen Gewaltmonopols, als auch die widerständige Gewalt gegen dieses Gewaltverhältnis, als Norm politischer Ordnung.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Strukturelle Gewaltverhältnisse Gewaltlosigkeit Zivilgesellschaft Protestbewegungen Normen politischer Ordnung das Politische Widerstand
Autor*innen
Lara Fabienne Schopmans
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Befreiung, Zerstörung und Erhaltung - Gewalt und Gewaltverhältnisse im Fokus der Politischen Theorie der 1960er und 2000er Jahre
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
ii, 101 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Marchart
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.02 Philosophie und Theorie der Sozialwissenschaften ,
89 Politologie > 89.58 Politische Gewalt
AC Nummer
AC15608197
Utheses ID
53825
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1