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Jungpleistozäne Pferde in Österreich am Beispiel der Teufelslucke (NÖ)
Zahnmorphologie
Kevin Planker
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Biologie und Umweltkunde
Betreuer*in
Doris Nagel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.60954
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10837.69736.608972-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Teufelslucke, eine Kalksandhöhle bei Roggendorf, Nähe Eggenburg, Niederösterreich, ist bekannt für ihre umfangreiche Fossilfülle aus dem Jungpleistozän, die schon im 19. Jahrhundert erstmals wissenschaftlich bearbeitet wurde. Es zeigte sich eine große Menge an eiszeitlichen Säugetieren, allen voran Höhlenbären (Ursus spelaeus), Höhlenhyänen (Crocuta crocuta spelaea) und Pferden (Equus sp.), die die Nahrung der Hyänen darstellten. Das Krahuletz-Museum in Eggenburg, das über einen Großteil dieser Funde verfügt, stellte das Material zur wissenschaftlichen Bearbeitung schon mehrmals zur Verfügung. Die Pferdezähne sowie postcraniale Elemente wurden in einigen Werken stichprobenartig vermessen. Die hier vorliegende Arbeit soll allerdings durch die morphometrische Analyse an einer Vielzahl von Molaren und Prämolaren zu einem statistisch aussagekräftigeren Ergebnis führen. In einer umfassenden Einleitung wird die Fundstelle inklusive der Höhlenhyäne, ohne die uns diese Funde heute nicht in diesem Ausmaß und geographisch so gebündelt zur Verfügung stehen würden, näher beschrieben. Zudem wird auf das pleistozäne Klima in Österreich eingegangen. Nach einer Übersicht über die der Paläontologie zur Verfügung stehenden Datierungsmethoden, rücken die Pferde des würmzeitlichen Europas mehr in den Fokus. Eine Übersicht über jungpleistozäne Pferdearten, inklusive eines Unterkapitels zum Europäischen Wildesel, Equus hydruntinus, wird ergänzt durch einen Exkurs zu dem in der Hippologie leidigen Problems der systematischen Einordnung. Eine Beschreibung des Aussehens und der Lebensweise soll den nachher folgenden Tabellen und Diagrammen zu mehr Anschaulichkeit verhelfen. Anschließend führt eine Darstellung des Equiden-Gebisses näher an das Hauptthema der Arbeit, der Analyse und des Vergleichs der gewonnenen Daten aus der Teufelslucke heran, bevor noch das von mir verwendete Material und die Methoden beschrieben werden. Beim eigentlichen Auswertungsteil werden die Teufelslucken-Daten mit denen rezenter Pferde der Adametz-Sammlung des NHM Wien, sowie mit denen aus Švédův stůl, ebenfalls einer jungpleistozänen Hyänenhöhle, verglichen. Auf diese Weise wird versucht, eine Aussage zu Größe und Artzusammengehörigkeit treffen zu können. Daneben wurden einige Unterkiefer-Backenzähne der Teufelslucke isoliert betrachtet, da diese unter Verdacht stehen, von der stenoninen Pferdeart Equus hydruntinus zu stammen. Dieser Verdacht hat sich bestätigt. Ziel dieser Arbeit ist es, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem Material der verschiedenen Sammlungen zu finden, um so im besten Fall eine Aussage zur Systematik treffen zu können. Das Auftreten von E. hydruntinus sowie großer Pferdearten würde die aktuellen Thesen untermauern, die für ein wärmeres, kontinentales Klima im Würm, kurz vor dem Zeitpunkt der letzten großen Vereisung vor 22.000 Jahren, sprechen. Zudem sollen die von mir durchgeführten Messungen die Datenbank pleistozäner Equiden-Reste erweitern, um so hoffentlich zukünftige Forschungen zu unterstützen.
Abstract
(Englisch)
The Teufelslucke, a sandy limestone cave near Roggendorf, close to Eggenburg, Lower Austria, is known for its extensive fossil-richness from the Pleistocene, which has been scientifically analysed for the first time in the 19th century. A vast number of mammals from the Würm occurred, first and foremost cave bears (Ursus spelaeus), cave hyena (Crocuta crocuta spelaea) and horses (Equus sp.), which constituted the nutriment of the hyena. The Krahuletz Museum in Eggenburg, in which the majority of the findings is stored, provided the material for several scientific analysis. Some horse-teeth, as well as some of the postcranial elements, have been measured in previous works. In this study, the horse teeth from Teufelslucke were measured and through morphometric analysis lead to a statistically significant result. In a comprehensive introduction, the site, including its glacial inhabitant, the cave hyena, is described in more detail. In addition, the Pleistocene climate in Austria is discussed. After an overview of the dating methods available to palaeontology, Upper-Pleistocene horses of Europe are discussed as well as the problem of systematic classification which is tedious in hippology. A description of the appearance and way of life should help the following tables and diagrams to be more descriptive. An overview of the equid set of teeth leads to the main topic of this paper, the analysis and comparison of the data. Prior to this, material and methods are being described. The data of Teufelslucke will be compared to recent horses (Adametz-Sammlung) and to the data from Švédův stůl in the Czech Republic. The latter is also a Upper-Pleistocene hyaena cave. Some of the teeth from Teufelslucke have been described to Equus hydruntinus. The comparison will lead to the attempt of a species assignment. Purpose of this paper is to prove similarities and differences between the material of the different collections to make a statement on the systematics. The appearance of E. hydruntinus as much as larger equid species would substantiate current assumptions, which speak for a warmer, continental climate in the Würm glaciation the moment before the last great glaciation 22,000 years ago. In addition, the measurements made by me shall expand the database of Pleistocene Equids, to, hopefully, support future research.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Teufelslucke Pleistozän Jungpleistozän Equus caballus Equus hydruntinus Equus ferus Höhlenhyäne Crocuta crocuta spelaea Pferde Zähne Morphometrie Österreich Niederösterreich
Autor*innen
Kevin Planker
Haupttitel (Deutsch)
Jungpleistozäne Pferde in Österreich am Beispiel der Teufelslucke (NÖ)
Hauptuntertitel (Deutsch)
Zahnmorphologie
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
v, 71 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Doris Nagel
Klassifikation
38 Geowissenschaften > 38.22 Paläozoologie
AC Nummer
AC15594351
Utheses ID
53853
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 445 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1