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HerbiWars – ein Kartenspiel zur Vermittlung von pflanzlichen Abwehrmechanismen
Auswirkung auf intrinsische Motivation, Interesse an Pflanzen und Wissenszuwachs
Katharina Huszar
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Biologie und Umweltkunde UF Chemie
Betreuer*in
Michael Kiehn
Mitbetreuer*in
Martin Scheuch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.61010
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10831.53890.992854-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit der Vermittlung von Pflanzenwissen mithilfe eines Lernspieles. Lernen über Pflanzen wird dadurch erschwert, dass die menschliche Sinneswahrnehmung Informationen von Pflanzen oft nicht zu bewusster Wahrnehmung verarbeitet. Diese Eigenheit wird als Pflanzenblindheit bezeichnet. Um Pflanzen als aktive Lebewesen erfahrbar zu machen, wurde das Lernspiel HerbiWars entworfen. Diese Sammelkarten lenken die Aufmerksamkeit auf einzelne Pflanzenarten und kleiden die Protokollierung von Beobachtungen sowie die Übung und Festigung von gelernten Inhalten spielerisch ein. Das Spiel wurde mit zwei Klassen (Altersdurchschnitt 14 Jahre) eines Realgymnasiums in Wien (Österreich) durchgeführt. Die Karten wurden sowohl im Freiland als auch im Biologiesaal getestet und mit einem Arbeitsblatt für das Freiland verglichen. Anhand von Fragebögen und einem offenen Wissenstest wurde erhoben, wie sich das Spiel HerbiWars auf die Art der Motivation, auf das Interesse an Pflanzen und auf die Lernleistung auswirkt. Nur Lernende, die das Freiland mithilfe des Kartenspieles HerbiWars erkundeten, berichteten nach der Aktivität von einer gesteigerten intrinsischen Motivation und einem erhöhten Maß an Selbstbestimmung. Das Interesse an Pflanzen stieg bei beiden Gruppen, die im Freiland arbeiteten, nicht aber bei der Gruppe, die die Karten im Biologiesaal verwendete. Die Bearbeitung der Karten im Biologiesaal führte trotz sinkendem Interesse und geringerer Selbstbestimmung dazu, dass die meisten Schüler_innen ihr Pflanzenwissen verbessern konnten. Nur zwei Schüler_innen der betreffenden Gruppe konnte drei Wochen nach der Intervention weniger als fünf Abwehrmechanismen nennen. Der Anteil an richtigen Nennungen an Gesamtnennungen stieg jedoch bei der Gruppe, die Karten im Freiland spielten am deutlichsten. Dies weist auf eine tiefere Verarbeitung des Gelernten durch Wiederholung und Anwendung des Wissens im Zuge des Kartenspieles hin. Alles in allem scheint das Lernspiel HerbiWars in der Lage zu sein, einzelne Pflanzen aus der Gleichförmigkeit des Hintergrundes hervorzuheben. Da nur die Gruppen Freiland sowie Freiland und Karten eine positive Einstellungsänderung im Hinblick auf Pflanzen zeigten, empfiehlt es sich, das Spiel für die Beforschung von Wildpflanzen in ihrer natürlichen Gesellschaft einzusetzen.
Abstract
(Englisch)
This study assesses the impact of the educational game “HerbiWars” on students´ motivational regulation, interest in plants and learning performance. Teaching plant science is hampered by the characteristics of human sensory perception. The human brain processes primarily visual information about moving objects and contours of objects. Since plants are static and grow in monochromatic groups, the human brain is inattentive to them. This peculiarity is called “plant blindness” and results, among other symptoms, in reduced interest in plants. The collectible card game “HerbiWars” has been designed to mediate the perception of plants as active organisms. Each card focuses the attention of students on a single plant species and guides the exploration of herbal defence mechanisms. In addition, the cards serve as protocol tool, and playing the game is meant to reinforce knowledge. The game was tested in the classroom as well as during a field trip and compared with a work sheet. In total, 83 Austrian high-school students at an average age of 14 years participated in this study. Using multiple-choice questionnaires, motivational regulation and interest in plants was investigated. Learning performance was tested using open-ended tasks. Solely learners who played the game during the field trip reported increased intrinsic motivation in connection with augmented self-determination. Both cohorts that participated in the field trip testified improvement of interest in plants after having done the activity, in contrast to learners that played the game in the classroom. Despite the fact that students that played the game in the classroom reported reduced interest in plants as well as lower perception of self-determination, learners of this group could state the maximum quantity of plant defence mechanisms. Only two students could name fewer than five mechanisms three weeks after the intervention. Analysis of appropriately matched defence mechanisms to the correct plants showed that the cohort that played the game during the field trip displayed the strongest learning performance. This indicates that playing the game using wild plants in their natural environment enhances deeper cognitive processing of learning contents. The educational game “HerbiWars” seems to be suitable to tackle plant blindness. Since only students that played the game during the field trip reported increased interest in plants, it is recommended to use the game for exploration of plants in their natural community.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
plant blindness educational game motivation interest didactics biology teaching field trip
Schlagwörter
(Deutsch)
Pflanzenblindheit Lernspiel Motivation Interesse Didaktik Biologie Unterricht Freiland
Autor*innen
Katharina Huszar
Haupttitel (Deutsch)
HerbiWars – ein Kartenspiel zur Vermittlung von pflanzlichen Abwehrmechanismen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Auswirkung auf intrinsische Motivation, Interesse an Pflanzen und Wissenszuwachs
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
127 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Kiehn
Klassifikationen
42 Biologie > 42.38 Botanik: Allgemeines ,
81 Bildungswesen > 81.61 Didaktik, Hochschuldidaktik
AC Nummer
AC15591716
Utheses ID
53901
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 423 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1