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Xavier Dolans melodramatische Strategien in "J' tué ma mère" (2009), "Les amours imaginaires" (2010) und "Laurence anyways" (2012)
Caroline Skrabs
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Nicole Kandioler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.61072
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10831.06329.817868-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht Xavier Dolans drei Spielfilme "J’ai tué ma mère", "Les Amours Imaginaires" und "Laurence Anyways" im Hinblick darauf, wie sich melodramatische Themen und Techniken in ihnen widerspiegeln. Sie basiert auf der Annahme, dass Dolans Gestaltung der Mise-en-Scène eng mit dem Inhalt seiner Geschichten, die von privaten Beziehungen und emotionalen Konflikte handeln, verschränkt ist. Ausgehend von Thomas Elsaessers richtungsweisendem Essay zum Hollywood-Familienmelodrama wird im Theorieteil der Arbeit zunächst ein genrespezifischer Rahmen gesetzt. Dabei wird das Melodrama als ein Genre aufgefasst, das die Gefühle seiner Figuren in den Vordergrund der Erzählungen rückt und diese auf die Ebene einer exzessiven Gestaltung von Mise-en-Scène und Filmmusik übersetzt. Die Erläuterung des melodramatischen Stils orientiert sich an den Schlüsselfilmen von Douglas Sirk, der die wissenschaftliche Debatte zum Melodrama bis heute prägt. Darauf aufbauend werden Betrachtungen skizziert, die über ein enges Begriffsverständnis des Genres hinausgehen und eine Verbindung zwischen dem Hollywood-Familienmelodrama und zeitgenössischen Filmen, die außerhalb Hollywoods produziert werden, ermöglichen. Dabei wird auch auf die Verschränkung des Melodramas mit dem Realismus verwiesen sowie eine Brücke zum Queer Cinema geschlagen, dessen Affinität zum Melodrama als expressivem Code anhand wichtiger Vertreter illustriert wird. Vor diesem theoretischen Hintergrund werden im filmanalytischen Hauptteil der Arbeit Dolans melodramatische Strategien anhand der Darlegung der melodramatischen Ausgangssituation der Geschichten, der Gestaltung von Kameraführung und Bildkomposition, des Schauspiels sowie der Ausstattung, Farb- und Lichtgestaltung herausgearbeitet. Im Hinblick auf die Wirkung der Mise-en-Scène werden auch die Elemente der Filmmusik und Montage in die Betrachtung miteinbezogen. Am Ende einer jeden Analyse wird auf das Zusammenspiel der melodramatischen Gestaltungsmuster, Dolans Einsatz realistischer Techniken sowie seinen Umgang mit queeren Figuren eingegangen. Den Abschluss der Arbeit bildet eine Zusammenfassung Dolans stilistischer Bedeutungsvermittlung. Dabei wird festgestellt, dass diese von einer Ambivalenz zwischen Nähe und Distanz sowie einer Verschränkung mit dem Realismus geprägt ist. Den queeren Figuren wird dabei ein gleichberechtigter Raum abseits einer Problematisierung ihrer Sexualität beziehungsweise Geschlechtsidentität zugestanden, den es im klassischen Melodrama nicht gab.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines how melodramatic themes and techniques are reflected in Xavier Dolans three feature films "J’ai tué ma mère", "Les Amours Imaginaires" and "Laurence Anyways". The analysis is based on the assumption that Dolans mise-en-scène is closely intertwined with the content of his stories that deal with private relationships and emotional conflicts. Using Thomas Elsaessers seminal essay on the Hollywood family melodrama as a theoretical foundation the thesis establishes a frame of reference for the melodramatic genre that is understood as emphasizing its protagonists’ emotions and translating them into excessive mise-en-scène and soundtrack. The illustration of melodramatic style is centered on the key films of Douglas Sirk, whose work has been shaping the debate on melodrama to this day. Furthermore, this thesis delineates more expansive perspectives that enable a connection between the Hollywood family melodrama and contemporary films produced outside of Hollywood. This approach also covers melodramas relationship to realism as well as to Queer Cinema, whose affinity to melodrama as an expressive code is demonstrated by films of relevant exponents. Based on this theoretical background, the analyses of Dolans melodramatic strategies are focused on cinematography and visual composition, acting, setting and costumes, as well as color schemes and lighting. Soundtrack and editing are also included for examining the effects of Dolans mise-en-scène. The analyses of his films are concluded by discussing the elements’ interaction, the use of realistic techniques and the way Dolan integrates queer protagonists into his stories. The last part of this paper summarizes Dolans stylistic construction of meaning while stating that his films are characterized by an ambivalence between closeness and distance and by an integration of realism. At the same time his queer protagonists are granted an equal space, in which the problematization of their sexuality or gender is not the focus and that would have been impossible in classical melodrama.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Xavier Dolan melodrama Douglas Sirk mise-en-scène Queer Cinema realism
Schlagwörter
(Deutsch)
Xavier Dolan Melodrama Douglas Sirk Mise-en-Scène Queer Cinema Realismus
Autor*innen
Caroline Skrabs
Haupttitel (Deutsch)
Xavier Dolans melodramatische Strategien in "J' tué ma mère" (2009), "Les amours imaginaires" (2010) und "Laurence anyways" (2012)
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
147 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Nicole Kandioler
Klassifikation
24 Theater > 24.34 Filmgattungen, Filmsparten
AC Nummer
AC15597959
Utheses ID
53959
Studienkennzahl
UA | 066 | 583 | |
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