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Socio-economic consequences of microfinance investment in Pakistan
Muhammad Rovidad
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Internationale Entwicklung)
Betreuer*in
Karl Milford
DOI
10.25365/thesis.61192
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17896.27867.691454-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In dieser Dissertation untersuchen wir zwei Ansprüche, die häufig mit ‚Mikrofinanzierung‘ geltend gemacht werden: dass Mikrofinanzierung Armut verringert und dass sie die ökonomische Situation armer Haushalte auf gesamtwirtschaftlicher ‚nationaler‘ Ebene generell verbessert. Da diese Ansprüche gesamtwirtschaftlich gemeint sind und sich auf die Makroebene beziehen, lehnen wir lokale Mikrostudien als inadäquaten Forschungsansatz ab. Allerdings lehnen wir einen hochaggregierten Forschungsansatz ebenso ab, da zu erwarten ist, dass das relative kleine Volumen der Mikrofinanzierung im Vergleich zum BIP von Pakistan interessante Forschungsresultate auf hochaggregierter ‚nationaler‘ Ebene ausschließt. Daher untersuchen wir die sozio-ökonomischen Effekte der Mikrofinanzierung in Pakistan auf subnationaler Ebene. Wir wählen zwei Bezirke: Sialkot (SK), ein auf Kleinindustrie und Gewerbe basierender Bezirk und Rahimyar Khan (RYK), ein auf Landwirtschaft basierender Bezirk und erklären unter Anwendung ökonomischer Theorien die durch mikrofinanzierte Investitionen in diesen Bezirken verursachten sozio-ökonomischen Effekte. Wir kombinieren dazu fallibilistische , deduktive Methoden (Popper) und statistische Techniken : die Anwendung fallibilistischer deduktiver Methoden dienen dem empirischen Test ökonomischer Theorien, wobei jene durch die Ableitung singulärer Vorhersagen und deren Konfrontation mit Basissätzen mit der ‚Erfahrung‘ konfrontiert werden; statistische Techniken dienen der Formulierung und der Auswahl der so genannten Basissätze. Auf dieser Basis wird eine spezifische Version einer Akzelerator-Theorie der Investitionen als adäquate Erklärung von durch mikrofinanzierte Investitionen verursachten sozio-ökonomischen Effekten, ausgewählt. Unter Verwendung der in den Berichten von PMN, HIES und MICS angeführten Daten und um die entsprechenden Basissätze zu formulieren, testen wir unterschiedliche Nullhypothesen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass nach der formellen Einführung der Mikrofinanzierung in Pakistan die durchschnittlichen Haushaltseinkommen von SK im Vergleich zu RYK signifikant gestiegen sind und dass die absoluten Armutsquotienten um jeweils 44% in SK und 19% in RYK gesunken sind. Auch konnten positive Effekte der Mikrofinanzierung hinsichtlich einer gleichmäßigeren Einkommensverteilung in SK festgestellt werden, wo der Ginikoeffizient von 0,77 im Jahre 2001 auf 0,44 im Jahre 2017 gesunken ist. Im Gegensatz hiezu ist jedoch die Einkommensverteilung in RYK, seit der Einführung von Mikrofinanzierung, ungleicher geworden. Unsere Resultate legen aber auch nahe, dass Mikrofinanzierung den signifikanten Anstieg der Beschäftigung in Sialkot, sowie die Erhöhung anderer wichtiger Indikatoren, wie etwa den Anstieg der Anzahl von Schülern und Schülerinnen in beiden Bezirken und die Anzahl von Patienten die BHUs aufsuchten. Generell kann aber festgestellt werden, dass die Auswirkungen von Mikrofinanzierung auf den industriell-gewerblichen Bezirk Sialkot wesentlich größer und besser sind als auf den landwirtschaftlichen Bezirk Rahimyar Khan (RYK).
Abstract
(Englisch)
In this dissertation, we investigate two major claims, quite frequently associated with microfinance: i.e., that microfinance decreases poverty and that it enhances economic conditions of poor households on a nationwide level. Since those claims are made for an aggregate level, we reject micro level investigations because they do not constitute an adequate approach for this research. However, we reject a nationwide aggregate approach as well, because it is to be expected that the relatively small volume of microfinance to overall GDP of Pakistan, rule out interesting findings on a nationwide scale. Consequently, we analyze the socio-economic effects of microfinance on a subnational, i.e. on a district level in Pakistan. We select two districts: Sialkot (SK), a manufacturing based district and Rahimyar Khan (RYK), an agricultural based district, and apply economic theories in order to explain that certain socio-economic effects are caused by micro finance investment. We combine fallibilist (Popperian) deductive methods and statistical techniques here: Fallibilist deductive methods are applied to test theories empirically by inferring predictions that can clash with ‘experience’ in terms of basic statements; statistical methods and techniques are applied to form those so-called basic statements. On that basis, a specific version of an accelerator theory of investment is chosen as an adequate explanation of socio-economic effects caused by microfinance investment. Using the data from PMN, HIES and MICS reports and in order to formulate the required basic statements we test different null-hypotheses. Our findings are that after the formal implementation of microfinance in Pakistan the average household incomes of (SK) increased significantly as compared to RYK, and that the absolute poverty ratios declined by 44% and 19% for (SK) and RYK, respectively. Also it was ascertained that microfinance positively affected the income distribution in (SK), where the Gini-coefficient declined from 0.77 in 2001, to 0.44 in 2017. In contrast, income distribution has become more unequal for RYK, since the implementation of microfinance. Also our findings suggest that microfinance is the cause of the noticeable increase in the employment in the manufacturing sector of Sialkot as well as of the increase of other indicators for both districts such as the school enrolment rate of boys and girls, and the number of patients consulting BHUs. However, in general, our findings suggest that the overall performance of microfinance in the manufacturing district (Sialkot) is far better than that in the agricultural district of Rahimyar Khan (RYK).
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Microfinance Pakistan Socioeconomic Consequences Fallibilism Deductive Methods Investment Theories
Schlagwörter
(Deutsch)
Mikrofinanzierung Pakistan sozioökonomische Konsequenzen fallibilistische, deduktive Methoden Investitionen Theorien
Autor*innen
Muhammad Rovidad
Haupttitel (Englisch)
Socio-economic consequences of microfinance investment in Pakistan
Paralleltitel (Deutsch)
Sozioökonomische Konsequenzen der mikrofinanzierten Investitionen in Pakistan
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
216
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Wolfgang Weigel ,
Muhammad Shafiq
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.03 Methoden, Techniken und Organisation der sozialwissenschaftlichen Forschung
AC Nummer
AC15718738
Utheses ID
54065
Studienkennzahl
UA | 792 | 278 | |
