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Illusionsgefährdung in Daniel Kehlmanns Roman "Beerholms Vorstellung"
Lisa Marie Zachl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Deutsch
Betreuer*in
Wynfrid Kriegleder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.61201
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14726.97172.709872-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den illusionsgefährdenden Verfahren, die Daniel Kehlmann in seinem Roman „Beerholms Vorstellung" verwendet, um die ästhetische Illusion vorübergehend zu unterbrechen, punktuell zu stören oder dauerhaft zu schwächen. Im ersten Abschnitt wird der aktuelle Forschungsstand zu Daniel Kehlmann und dessen Werk innerhalb der Literaturwissenschaft überblicksartig dargestellt. Darüber hinaus wird auf Kehlmanns literarisches Selbstverständnis und sein poetologisches Konzept des „gebrochenen Realismus” eingegangen. Das Konzept der ästhetischen Illusion und Illusionsdurchbrechung von Werner Wolf stellt die theoretische Grundlage der Analyse dar und wird im zweiten Abschnitt behandelt. Wo eine Erweiterung und Präzisierung der Theorie notwendig scheint, werden relevante Erkenntnisse aus einschlägiger theoretischer Literatur herangezogen. Für die Werkanalyse bedeutsame narratologische Konzepte, wie das unzuverlässige Erzählen und die Erzählillusion, werden einer genaueren Betrachtung unterzogen, um anschließend innerhalb der theoretischen Diskussion Position beziehen zu können. Die Werkanalyse im dritten Teil der Arbeit übernimmt weitgehend Werner Wolfs Gliederung in die vier Hauptcharakteristika illusionsstörender Verfahren. Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden, in welchem Verhältnis „Beerholms Vorstellung" zur Tradition illusionistischen Erzählens steht, die die Literaturproduktion lange dominiert hat, deren Vormachtstellung im 20. und 21. Jahrhundert jedoch stark zurückgedrängt wurde. Die Ergebnisse der Werkanalyse sollen aber auch die Beantwortung der Frage erlauben, ob lebhaftes Erzählen tatsächlich immer mit illusionistischem Erzählen gleichgesetzt werden kann und wie sich das Konzept des gebrochenen Realismus mit der ästhetischen Illusion und ihrer Durchbrechung verträgt. Als Debütroman des Autors ist „Beerholms Vorstellung" selbstverständlich innerhalb Kehlmanns Gesamtwerk und in Bezug auf dessen poetologische Ausrichtung interessant. Ein Anliegen dieser Arbeit ist es allerdings, aufzuzeigen, dass der Erzähltext wegen seiner komplexen Struktur, die von einer anhaltenden Ambiguität und der Vermischung innerfiktionaler Realitätsebenen geprägt ist, auch isoliert betrachtet, die Aufmerksamkeit der Literaturwissenschaft verdient.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Illusionsgefährdung Illusionsdurchbrechung Illusionsstörung Ästhetische Illusion Werner Wolf Daniel Kehlmann Beerholms Vorstellung Unzuverlässiges Erzählen Erzählillusion Metafiktion Ambiguität
Autor*innen
Lisa Marie Zachl
Haupttitel (Deutsch)
Illusionsgefährdung in Daniel Kehlmanns Roman "Beerholms Vorstellung"
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
142 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wynfrid Kriegleder
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.81 Epik, Prosa ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC15599886
Utheses ID
54073
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1