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Pro-choice vs. pro-life in Ireland
issues presented in Facebook posts about abortion
Julia Rita Elisabeth Mayer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Englisch UF Italienisch
Betreuer*in
Monika Seidl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.61316
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14731.28019.895567-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Erst in den letzten zwei Jahren erhielten irische, als auch nordirische Frauen das Recht auf Abtreibung. Aufgrund der Aktualität der Debatte beschäftigt sich diese Arbeit mit der Geschichte rund um die irischen Abtreibungsgesetze und analysiert inwiefern diese mit der Entwicklung der Rolle der irischen Frau im Laufe der Zeit in Verbindung stehen. Irlands Vergangenheit und das kollektive Gedächtnis der Iren sind unumkehrbar durch die Lehren der Kirche, welche das Konzept der „fallen women“ hervorgebracht hat, geformt. Zahlreiche Frauen sahen sich gezwungen im Ausland Abtreibungen durchführen zu lassen, andere wiederum wurden in sogenannte „Magdalen asylums“ teilweise freiwillig eingewiesen. Bei den asylums handelte es sich im Großteil der Fälle um Anstalten geführt von Nonnen in welchen die Frauen unter unmenschlichen Zuständen meist Arbeiten in Wäscherein 103 verrichten mussten und es ihnen oftmals verboten war ihre eigenen Kinder zu sehen. Trotz zunehmender liberaler Einflüsse aus Amerika in den 60er und 70er Jahren hielt Irland an dem Grundsatz fest ein moralisch reines Land zu sein, in dem Abtreibungen keinen Platz haben. 2011 kamen die Fehltritte und Grausamkeit der katholischen Kirche schließlich ans Tageslicht und führten zu einem Meinungsumschwung in der irischen Bevölkerung, was schlussendlich in der Entkriminalisierung von Abtreibung resultierte. Das Ziel meiner Forschung ist es die aktuelle Stimmung in Bezug auf Abtreibung in Irland einzufangen und festzustellen, ob eine „Backlash-Kultur“ ähnlich dem amerikanischen Modell die zu erwartende Konsequenz der Gesetzesänderung darstellt. Durch die Analyse von 232 Facebook Posts produziert von zwei „pro-life“ und „pro-choice“ Gruppen konnten verschiedenste Argumente identifiziert werden, welche sich regelmäßig in den Diskursen der jeweiligen Interessensgruppen wiederfinden. Es wurde festgestellt, dass grundsätzlich die gleichen Themen gewählt, jedoch unterschiedlich geframed werden. Die Ergebnisse zeigen, dass pro- life Gruppen vielfach direkte und simple Labels verwenden welche auf „vernünftigem Menschenverstand“ basieren. Pro-choice Gruppen hingegen verlangen nach wissenschaftlichen Erklärungen und werfen weitere komplexe und teilweise philosophische Fragen auf, für die es keine einfachen Erklärungen gibt. Trotzdem zeigen die Ergebnisse, dass sich die Annahme bezüglich eines zu erwarteten Backlash in Irland, ähnlich der Entwicklungen in Amerika, nicht bestätigt. Pro-choice Gruppen zeigen ein aktiveres Postingverhalten als ihr pro-life Pendant und vermitteln trotz der jüngsten Legalisierung die Idee eines fortlaufenden Kampfes für die reproduktiven Rechte für Frauen. Abtreibung bleibt weiterhin ein höchst kontroversielles und emotionales Thema, welches bis heute mit Stigma behaftet ist. Durch zusätzliche Forschungsarbeit könnte die Rolle von Männern in der Abtreibungsdebatte sowie die Diskrepanz zwischen den pro-life Forderungen und deren fehlende Kritik bezüglich der irischen Sozialpolitik beleuchtet werden.
Abstract
(Englisch)
Given the recent legalisation of abortion in both the Republic of Ireland and Northern Ireland (U.K.), this paper aims to provide an overview of Irish abortion laws and how they have been linked to the changing role of women throughout Ireland’s history. Ireland’s past and collective memory has been irreversibly shaped by the teachings of the Church, which created the concept of the “fallen women”. Many of them were forced to go abroad to seek abortion care, others stayed in “Magdalen asylums”, where they had to work under humiliating conditions and were frequently forbidden to see their own children. Ireland was supposed to remain a morally pure country despite more liberal approaches sweeping over from the U.S. in the 1960s and 70s. However, the wrongdoings and cruelty of the Church were revealed in 2011 and led to a shift in people’s opinions, which ultimately resulted in the decriminalisation of abortion. The purpose of this research is to paint a picture of the current mood towards abortion on the isle of Ireland and to determine whether a backlash culture following the U.S. model could be the legalisation’s consequence. By analysing 232 Facebook posts, published by two pro-life and two pro-choice groups, various arguments employed by both advocacy groups could be identified. It was found that the same topics are selected, however, they are framed differently. The results suggest that pro-life support groups offer straightforward and simple labels that rely on common- sense reasoning, pro-choice groups’ posts evoke complex and philosophical questions that require scientific reasoning and do not result in clear answers. Nevertheless, the assumption that Ireland might be subject to a backlash culture similar to the one in the U.S. could not be confirmed. Pro-choice groups post more regularly than their pro-choice counterparts and convey notions of an on-going fight for women’s reproductive rights. Abortion remains a particularly controversial and emotional topic in Ireland that still invokes stigma. Additional research concerning the role of men in this debate and the mismatch between pro-life claims and their lack of critique in regards to social politics in Ireland needs to be carried out.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Northern Ireland Republic of Ireland abortion abortion rights abortion debate Roe vs. Wade U.S abortion debate digital activism framing abortion issues Facebook Backlash culture Multimodality
Schlagwörter
(Deutsch)
Nordirland Irland Abtreibung Abtreibungsdebatte Soziale Medien Facebook Digitaler Aktivismus Wahlfreiheit Abtreibungsrecht U.S. Abtreibungsdebatte Pro-Leben
Autor*innen
Julia Rita Elisabeth Mayer
Haupttitel (Englisch)
Pro-choice vs. pro-life in Ireland
Hauptuntertitel (Englisch)
issues presented in Facebook posts about abortion
Paralleltitel (Deutsch)
Pro-choice vs. Pro-life in Irland : thematische Analyse von Facebook posts über Abortion
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
139 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Monika Seidl
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.39 Massenkommunikation, Massenmedien: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.64 Großbritannien, Irland ,
15 Geschichte > 15.87 USA ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.06 Angloamerikanische Literatur ,
81 Bildungswesen > 81.77 Sekundarstufe II
AC Nummer
AC15671799
Utheses ID
54177
Studienkennzahl
UA | 199 | 507 | 517 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1