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Katholische Machtverhältnisse in Barbara Frischmuths "Die Klosterschule" und Marlen Haushofers "Eine Handvoll Leben"
Eva Stros
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Pia Janke
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.61345
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14731.73505.782553-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In Die Klosterschule von Barbara Frischmuth und Eine Handvoll Leben von Marlen Haushofer werden Machtverhältnisse und Katholizismus motivisch aufgegriffen. Ausgehend von dieser These wird die Frage aufgeworfen, wie die katholischen Machtverhältnisse in den beiden Texten literarisch konzipiert werden. Methodisch werden aus Foucaults Machttheorie Kriterien zur Textanalyse abgeleitet, die mithilfe der Bibel und des Katechismus in den Kontext des Katholizismus gesetzt werden. Foucault definiert Macht als produktiven Prozess. Die Prämisse eines Machtprozesses ist die freiwillige Unterwerfung der Subjekte. Im Analyseteil der Arbeit werden die Texte zunächst auf Aspekte der Disziplinar- und Pastoralmacht untersucht. Hierbei werden auch die Funktionen der ZuchtmeisterInnen und HirtInnen berücksichtigt. Darauf folgend wird das Individuum als Produkt und Problem der Macht analysiert. Abschließend wird das erkennende und sich freiwillig unterwerfende Subjekt untersucht. Momente des Widerstandes der Subjekte werden in die Analyse einbezogen. Ziel ist es, die katholischen Machtprozesse in Die Klosterschule und Eine Handvoll Leben zu ermitteln und zu vergleichen. Es soll festgestellt werden, inwiefern die Texte Macht- oder Zwangsprozesse darstellen. Die Textanalyse zeigt, dass pastorale und disziplinarische Machtverhältnisse verschränkt auftreten und über die Institution der Klosterinternate in den Bereich der Familie eindringen. Während Frischmuth sich auf die Klausur des Internats beschränkt, beschreibt Haushofer eine bürgerliche Welt, die von katholischen Normen und Werten geprägt ist. Ziel der schulischen Ausbildung der Protagonistinnen beider Autorinnen ist die gläubige, gehorsame und sich unterwerfende Ehefrau und Mutter. Die Figuren erlangen über Selbstreflexion und Erkenntnis ein Bewusstsein für die sie umgebenden Machtprozesse. Trotz der Möglichkeiten zum Widerstand und zu Handlungsfreiheiten sind die Grenzen zwischen Macht- und Zwangsphänomenen fließend. Kirche und Gesellschaft fordern eine vom katholischen Glauben geprägte Konformität ein, der sich die Protagonistinnen nicht vollständig entziehen können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frischmuth Haushofer Machtverhältnisse Katholizismus
Autor*innen
Eva Stros
Haupttitel (Deutsch)
Katholische Machtverhältnisse in Barbara Frischmuths "Die Klosterschule" und Marlen Haushofers "Eine Handvoll Leben"
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
116 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Pia Janke
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen
AC Nummer
AC15614649
Utheses ID
54204
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1