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Die perfekte Bilderbuchfamilie?
ein queerer Blick auf Darstellungen von Regenbogenfamilien in Bilderbüchern
Magdalena Lehner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Italienisch
Betreuer*in
Susanne Hochreiter
DOI
10.25365/thesis.61488
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14730.41835.798263-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Bilderbücher sind für die Förderung der literarischen und sprachlichen Entwick-lung von Kindern ein wichtiges Instrument. Jedoch sind sie nicht nur von bil-dungsrelevanter Bedeutung, sondern sollen ebenso Identifikationsmöglichkei-ten für die Rezipient_innen bieten. Mit dem Fokus auf Regenbogenfamilien be-schäftigt sich diese Diplomarbeit mit Familiendarstellungen in Bilderbüchern und untersucht anhand von drei Beispielen, die Art und Weise der Darstellung.
Um einen Zugang zu dem Begriff ‚Familie‘ im Allgemeinen zu erhalten, wird die-ser aus Sicht der Familienforschung beleuchtet und es werden Versuche unter-nommen, ihn zu definieren. Da Familien schon längst nicht mehr zur Gänze dem als ‚klassisch‘ angesehenen Bild der Vater-Mutter-Kind-Konstellation ent-sprechen, wird die Pluralität der Familienformen deutlich gemacht werden. Al-leinerziehende, Stief- und Patchworkfamilien und Regenbogenfamilien werden definiert. Auch auf die abnehmende Relevanz der Ehe für die Familiengrün-dung wird eingegangen.
Da die Regenbogenfamilie in dieser Arbeit das zentrale Thema darstellt, wird ihre Situation, sowohl auf rechtlicher und politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene, genauer Beschrieben. Im Laufe der letzten Jahre haben sich für homo-sexuelle Paare zunehmend mehr Möglichkeiten eröffnet, eine Familie zu grün-den. Beginnend mit der Aufhebung des Verbots der Stiefkindadoption per 1. Au-gust 2013 und der Erweiterung des offiziell geltenden Begriffs ‚Familie‘ auf gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern per Jänner 2014. Seit Jänner 2015 ist außerdem die heterologe Insemination für lesbische Paare erlaubt. Ebenso die Aufhebung des Verbots der Fremdkindadoption im Jänner 2016 sowie des Ehe-verbots im Jänner 2019 waren bedeutende Schritte auf dem Weg zu einer Gleichberechtigung von Regenbogenfamilien.
Die politische und gesellschaftliche Situation spiegelt sich auch in den Medien wider und so befasst sich diese Diplomarbeit mit dem Medium Bilderbuch, das durch seine Text-Bild-Kombination einen besonderen Stellenwert in der (Kin-der)Literatur einnimmt. Außerdem erhalten Bilderbücher besondere Relevanz hinsichtlich der Identifikationsmöglichkeiten für Kinder. Sich in Geschichten von Bilderbüchern wiederzufinden, soll für alle Kinder möglich sein. In der Kinder- und Jugendliteratur finden wir mittlerweile einige Inhalte, mit denen sich auch Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen, identifizieren können. Jedoch hinkt in dieser Hinsicht das Bilderbuch verhältnismäßig hinterher. Grund dafür könnte, laut Judith Schumachers Untersuchung, die zum Teil vertretene Ansicht sein, Kindern im ‚Bilderbuchalter‘ seien Inhalte mit Homosexualität nicht zumut-bar, weil diese als eine Art ‚Frühsexualisierung‘ darstelle.
Die Analyse von drei Bilderbüchern, die Regenbogenfamilien thematisieren, zeigt die Art und Weise der Darstellung der Figuren und deren Beziehungen zueinander. Außerdem wurde der Umgang mit der Heteronormativität untersucht. An eine Auflösung dieser tasten sich Autor_innen und Illustrator_innen offenbar vorsichtig heran, indem gesellschaftlich vorherrschende Normen oft nach wie vor die Basis der Geschichten darstellen. Jedoch bestehen Bemühungen um eine Darstellung der Regenbogenfamilie als ‚normale‘ Familie, die wie jede an-dere Familie auch eine Bilderbuchfamilie sein kann.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Regenbogenfamilien Bilderbuch
Autor*innen
Magdalena Lehner
Haupttitel (Deutsch)
Die perfekte Bilderbuchfamilie?
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein queerer Blick auf Darstellungen von Regenbogenfamilien in Bilderbüchern
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
93 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Susanne Hochreiter
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.84 Sonstige literarische Gattungen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC15614327
Utheses ID
54339
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 350 |