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Hintergründe der Ablehnung von (invasiven) Neobiota, eine qualitative Untersuchung der Vorstellungen von Biologie-Lehramtsstudierenden der Universität Wien
Daniel Hartl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Biologie und Umweltkunde UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Michael Kiehn
Mitbetreuer*in
Erich Eder
DOI
10.25365/thesis.61711
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12297.97401.914070-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen die Vorstellungen von Biologie-Lehramts-Studierenden der Universität Wien zum Thema (invasive) Neobiota. Um die Vorstellungen zu erheben wurden qualitative, leitfadengestützte Einzelinterviews geführt und mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Der Untersuchungsgegenstand wurde einerseits gewählt, da die Vorstellungen von Lehramts-Studierenden die aktuell an der Universität Wien vermittelten Konzepte zu diesem Thema reflektieren und andererseits, da davon ausgegangen werden kann, dass die StudentInnen in ihrer späteren Unterrichtspraxis ihre Vorstellungen an SchülerInnen weitervermitteln. Diese Arbeit geht der Frage nach, inwiefern auf Fremdenangst und andere Fehlvorstellungen basierende Ablehnung im Diskurs um Neobiota eine Rolle spielen. Zunächst wurden die theoretischen Hintergründe, die für diese Ansichten einen fachlichen Rahmen bilden, erarbeitet. Einige der ermittelten Vorstellungen lassen sich auf historisch gewachsene Konzeptionen zurückführen, die teilweise bereits in der Antike, insbesondere aber in der Romantik geprägt wurden. Einige damit im Zusammenhang stehenden, aus der fachdidaktischen, empirischen Forschung bekannten Vorstellungen von SchülerInnen ließen sich auch bei den in der Arbeit interviewten StudentInnen nachweisen. In den Vorstellungen der Studierenden spielen Fremdheitskonstruktionen sowie Vorstellungen zu Ursprünglichkeit, Harmonie, Gleichgewicht und Integrität der Natur eine entscheidende Rolle. Es zeigt sich bei den ProbandInnen eine deutliche begriffliche Unschärfe im Zusammenhang mit dem Naturbegriff, aber auch mit den Begriffen „Neobiota“ und „invasiv“. Die Größenordnungen der Problematik werden erheblich überschätzt. Die „Doppelrolle des Menschen“ ist in den Naturbildern der ProbandInnen ein wesentliches Konzept. Der Mensch wird demnach einerseits als Teil der Natur, aber andererseits auch als Eindringling und Fremdkörper betrachtet. Natur wird normativ und deskriptiv wahrgenommen, teilweise verklärt und der Kultur gegenübergestellt. Der Diskurs um Neobiota, die das „Fremde in der Ökologie“ repräsentieren, sind eng mit den ermittelten Vorstellungen und Naturbildern verwoben. Am Ende der Arbeit stehen die Ergebnisse der Arbeit berücksichtigende didaktische Empfehlungen, die sowohl an Schulen als auch in Universitäten relevant sein können.
Abstract
(Englisch)
My thesis focuses on attitudes of biology teacher students at the University of Vienna towards (invasive) alien species. To obtain these attitudes, qualitative, guided interviews have been used and the collected data has been evaluated with qualitative content analysis. I chose this object of investigation because on the one side the attitudes of biology teacher students reflect the currently fostered attitudes at the University of Vienna, and on the other side it can be assumed that these students, as teachers-to-be, are likely to pass on their attitudes to their future students. The thesis attends the question, whether the rejection of alien species based on xenophobia and other misconceptions plays a role in the scientific discourse concerning alien species. First of all, the theoretical background for the scientific framework of these attitudes and concepts is elaborated. Some of the identified attitudes are derived from historically developed conceptions, particularly from romanticism. Some of these conceptions can be traced back to the classical ancient world. Associated attitudes that are already known from didactic research of schoolaged children's conceptions were also found in the investigated biology teacher students. Concepts of foreignness, naturalness, nativeness, integrity and harmony or rather balance of nature are decisive. Within the gathered attitudes, a clear lack of terminological precision concerning the concept of nature, but also the notion of alien species and invasiveness is revealed. The magnitude of the issue concerning (invasive) alien species was significantly overesitmated. The dual role of mankind is an essential concept in the investigated students´ image of nature. According to that, on the one hand humankind is perceived as part of nature, and on the other hand as a foreign force. Nature is perceived as normative as well as descriptive, partially transfigured and opposed to culture. The discourse on (invasive) alien species, which represent "the others" in ecology, is closely interwoven with the obtained attitudes and images of nature. Finally, I suggest didactical measures to deal with the results of my investigation.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
invasive alien species attitudes biology teacher students guided interviews qualitative research didactic reconstruction suggestions for teaching
Schlagwörter
(Deutsch)
Invasive Spezies Neobiota Vorstellungen von Studierenden qualitative Forschung leitfadengestützte Einzelinterviews didaktische Rekonstruktion Unterrichtsvorschläge
Autor*innen
Daniel Hartl
Haupttitel (Deutsch)
Hintergründe der Ablehnung von (invasiven) Neobiota, eine qualitative Untersuchung der Vorstellungen von Biologie-Lehramtsstudierenden der Universität Wien
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
142 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Kiehn
Klassifikation
42 Biologie > 42.00 Biologie: Allgemeines
AC Nummer
AC15653149
Utheses ID
54544
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 299 |