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Arbiträre Verfolgung von "Mischehefamilien" im nationalsozialistischen Wien
Theresa Rieder
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Michaela Raggam-Blesch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.61724
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25831.41903.243958-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Durch diese Diplomarbeit soll die arbiträre Verfolgung von Wiener „Mischehefamilien“ während der Zeit des Nationalsozialismus, insbesondere ab Oktober 1942 (Ende der großen Deportationen), untersucht und kontextualisiert werden. Die Basis dieser Arbeit bildet einerseits die Aufarbeitung der antijüdischen Gesetzgebung und Deportationsrichtlinien, andererseits die Auswertung der Gestapo-Tagesberichte von 1942 bis 1945. Zum besseren Verständnis der damaligen Situation werden lebensgeschichtliche Erzählungen zu den verschiedenen diskriminierenden Bestimmungen angeführt. Mittels dieser Erzählungen soll überdies die voranschreitende Entrechtung hin zu einer Kriminalisierung des alltäglichen Lebens skizziert werden. Weiters soll die Aufarbeitung der Deportationsrichtlinien und insbesondere der Wannsee- sowie der Nachfolgekonferenzen deutlich machen, dass die nationalsozialistischen Machthaber die jüdischen PartnerInnen von „Mischehen“ sowie deren „halb- und vierteljüdische“ Kinder ebenso in ihren Plan der totalitären Vernichtung miteinbeziehen wollten. Nur aufgrund ihrer „deutschblütigen“ Familienmitglieder wurde von dieser Bestrebung zunächst Abstand genommen. In den letzten Kriegsjahren sind jedoch eindeutige Bestrebungen in diese Richtung zu verzeichnen. Die Willkürlichkeit der Verfolgung von Mitgliedern von „Mischehefamilien“ soll insbesondere anhand der Gestapo-Tagesberichte ersichtlich gemacht werden. So wurden Personen oftmals ohne rechtliche Basis und aufgrund haltloser Beschuldigungen (obwohl der Schutz durch ein „arisches“ Familienmitglied bestand) verhaftet und deportiert. Die Verfolgung von „Mischehefamilien“ unterlag jedoch keinem strikten Kurs. Dies wird deutlich, da verschiedene Betroffene bei Begehung gleicher „Delikte“ oftmals eine unterschiedliche Strafverfolgung erfuhren. Das Ausmaß der Verfolgung von „Mischehefamilien" intensivierte sich jedoch im Laufe der Kriegsjahre zunehmend, weswegen deren Schutz bis 1945 immer fragiler wurde.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalsozialismus Wien "Mischehen" "Mischlinge", Deportationsrichtlinien Wannseekonferenz Tagesrapporte der Gestapo-Leitstelle Wien
Autor*innen
Theresa Rieder
Haupttitel (Deutsch)
Arbiträre Verfolgung von "Mischehefamilien" im nationalsozialistischen Wien
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
151 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michaela Raggam-Blesch
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC15651453
Utheses ID
54557
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1