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Vom Peacekeeping zum Statebuilding
über die Erweiterung der militärischen Aufgaben und die verstärkte entwicklungspolitisch-militärische Interaktion in den Friedensmissionen der Vereinten Nationen
Veronika Wüster
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Otmar Höll
DOI
10.25365/thesis.6072
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29699.52447.146464-1
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt die historische Entwicklung von UN-Friedensmissionen mit besonderem Schwerpunkt auf die Erweiterung der militärischen Aufgaben und die entwicklungspolitisch-militärische Interaktion. Die Art, Größe und Organisation der UN-Friedensmissionen haben sich seit ihrem mehr als 60jährigen Bestehen - auch in Ermangelung einer Definition - stark verändert. Politische Ereignisse und theoretische Strömungen, insbesondere die Erweiterung des Sicherheitsverständnisses, haben das Konzept stark geprägt und dazu geführt, dass es sich unterschiedlicher Schwerpunkte angenommen hat. Das Ende des Kalten Krieges, das zu einer quantitativen wie qualitativen Erweiterung der Missionen führte, bedeutete in diesem Zusammenhang eine besondere Zäsur. Heute wird u.a. zwischen (klassischem) Peacekeeping, Peace Enforcement und Peacebuilding unterschieden. Die aktuellste Form des UN-Konfliktmanagements, die „integrierten Missionen“, versucht militärische, entwicklungspolitische und humanitäre Akteure mit kohärenter Strategie in eine Mission zu „integrieren“. Dementsprechend waren auch die Aufgaben der Soldaten einem starken Wandel unterworfen. Zivil-militärische Interaktion wird forciert, um nach Fehlschlägen das „neue“ Ziel der Missionen, einen langfristigen, positiven Frieden, zu erreichen. Hier gewinnt auch die entwicklungspolitisch-militärische Interaktion an Bedeutung, der die besonders seit zwei Jahrzehnten immer deutlicher werdende Annäherung von Sicherheitspolitik an Entwicklungspolitik und umgekehrt zu Grunde liegt. Die Zahl und Art entwicklungspolitisch-militärischer Schnittstellen wuchs und findet bereits auf politischer (Finanzierung, Verankerung in Dokumenten), und strategisch-operativer Ebene (gemeinsame Planung und Ausführung) statt. Diese Verknüpfung hat auch in neuen Praktiken des UN-Konfliktmanagements Eingang gefunden. An den Beispielen des Tschad-Einsatzes des Österreichischen Bundesheeres, der UN-Mission in Liberia, der Zusammenarbeit im Bereich Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration (DDR) und Sicherheitssektorreform (SSR) wird die entwicklungspolitisch-militärische Interaktion verdeutlicht. Ziel der Arbeit ist es, die Schnittstellen der Akteure der Sicherheits- und Entwicklungspolitik historisch aufzurollen, an Beispielen zu analysieren und die Konsequenzen der Vernetzung kritisch zu untersuchen.
Abstract
(Englisch)
The present paper outlines the evolution of UN peace operations with a special focus on the enlargement of military tasks and the interaction of developmental and military actors. The character, size and organization of peace operations have changed substantially recently due to a lack of precise definitions, international political events and the influence of theory. The priorities in peace operations have shifted from (traditional) peacekeeping to complex peace operations and peacebuilding, including more and more civilian actors. In particular, the end of the Cold War and the wider understanding of what is (perceived as) a security threat, have caused a break in security-thinking and have lead to changes within the operations in number and quality. The latest form of UN conflict management attempts to integrate developmental, military and humanitarian actors in one single, coherent strategy – the “integrated missions.”
Hence, the tasks of the military in missions have gone through significant change. After a series of failures in peace operations, civil-military interaction is now promoted and presented as the solution to achieving long-lasting, sustainable peace. The nexus of development and security, that underlies the increasingly prominent interaction of the military and development actors, is manifested. The number and character of developmental-military interfaces rises and proceeds on political and strategic-operational levels, which leads in some cases to the take-over of civilian tasks by military actors or the funding of military actions by development cooperation. This nexus has already been established in UN peace operations. The examples of the Austrian Mission in Chad, the UN Mission in Liberia, the cooperation in projects aiming at security sector reform (SSR) and demobilization, disarmament and reintegration clarify the increasing interaction of both actors. This paper intends to display the interfaces of security and development actors in a historical perspective as well as to analyze critically the cooperation and consequences by using current examples.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Peacekeeping UN-Peace Operations developmental-military interaction civil-military cooperation security studies development cooperation
Schlagwörter
(Deutsch)
Peacekeeping UNO-Friedensmissionen entwicklungspolitisch-militärische Interaktion zivil-militärische Zusammenarbeit Entwicklungspolitik Sicherheitspolitik
Autor*innen
Veronika Wüster
Haupttitel (Deutsch)
Vom Peacekeeping zum Statebuilding
Hauptuntertitel (Deutsch)
über die Erweiterung der militärischen Aufgaben und die verstärkte entwicklungspolitisch-militärische Interaktion in den Friedensmissionen der Vereinten Nationen
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
159 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Otmar Höll
Klassifikationen
AC Nummer
AC07746205
Utheses ID
5457
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |